Titel: | Verbesserungen an Dampfmaschinen zum Einrammen, Hämmern und Pochen, welche sich Joseph Bramwell und Isham Baggs, Ingenieure in London, am 14. Januar 1853 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. XXII., S. 84 |
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XXII.
Verbesserungen an Dampfmaschinen zum Einrammen,
Hämmern und Pochen, welche sich Joseph
Bramwell und Isham
Baggs, Ingenieure in London, am 14.
Januar 1853 patentiren ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1853,
S. 153.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Bramwell's Verbesserungen an Dampfmaschinen zum Einrammen, Hämmern
und Pochen.
Fig. 18
stellt einen dieser Erfindung gemäß construirten Pochhammer in der Frontansicht, Fig. 19 im
Verticaldurchschnitt dar. a ist der Dampfcylinder; b das Schieberventil, welches auf folgende Weise in
Thätigkeit gesetzt wird: an dem oberen Ende der Ventilstange b¹ befindet sich ein Kolben b¹,
welcher in einem in dem Ventilkasten angebrachten Cylinder läuft. Da der Dampf gegen
die untere Fläche des Kolbens b² drückt, so hat
er stets das Bestreben, den letzteren und das Schieberventil zu heben. Durch das
untere Ende des Schieberventils geht ein Arm eines Winkelhebels c, welcher um einen am Maschinengestell befestigten
Zapfen drehbar ist. Das andere Ende des Winkelhebels enthält eine Rolle, welche,
wenn der Hammer d in die Höhe geht, mit dem an dem
letzteren befestigten Daumen c¹ in Berührung
kommt, und dadurch die Herabbewegung des Schiebers b
bewirkt. Dieser wird dadurch in seiner Lage gehalten, daß das Ende des Winkelhebels
c unter den Einschnitt e
der Ventilstange tritt; dagegen wird es für den aufwärtsgehenden Hub frei, indem der
an dem Hammer befestigte Daumen e² mit dem Hebel
e³ in Berührung kommt. Das äußere Ende des
letzteren steht durch die Stange e⁵ mit dem
Winkelhebel c in Verbindung. Die Dampfcanäle des
Cylinders a und des Schieberventils b sind so angeordnet, daß, wenn der Kolben c seinen abwärts gehenden Hub vollendet, das
Schieberventil b in eine Lage gehoben wird, in welcher
es den Dampf unter den Kolben o läßt, dessen obere
Fläche wegen der Dicke der Kolbenstange c* weit größer
ist als die untere. Wenn der Kolben oben angekommen ist, so bewegt sich das
Schieberventil b herab, wodurch eine Verbindung zwischen
der unterm und oberen Kolbenfläche entsteht; der Dampf wirkt alsdann vermöge der
Expansion auf die obere Kolbenfläche und treibt den an die Kolbenstange c¹ befestigten Hammer d hinab.
Fig. 20
stellt einen der Erfindung gemäß construirten Dampfhammer
zur Bearbeitung des Eisens in der Frontansicht, Fig. 21 im
Verticaldurchschnitt dar. An der Vorderfläche des Hammers f ist ein bewegliches Stück f¹
dergestalt angeordnet, daß, wenn der Hammer aufschlägt, dieses Stück vermöge der
Beharrung sich nach unten weiter bewegt, zugleich aber, da es sich auf den geneigten
Ebenen f², f²
zu bewegen hat, nach außen gehoben und durch die Feder f³ in die geeignete Lage zurückgezogen wird. Während der Theil f¹ nach außen gezogen wird, kommt er mit einem
Arm g¹ in Berührung, welcher der Achse g eine theilweise Drehung mittheilt. Diese enthält an
ihrem oberen Ende ein Getriebe, welches in eine an den Schieber g² befestigte Zahnstange g² greift, und dadurch den Hebel h,
womit sie verbunden ist, unter dem Haken i hinwegzieht,
worauf das Schieberventil durch einen ähnlichen Kolben, wie in Fig. 18 und 19, in die
Höhe gehoben wird. Der Arm g¹ läßt sich an der
Spindel g auf und nieder schieben und wird durch einen
Support, der seine Drehung gestattet, in seiner Lage gehalten. Dieser Support läuft
an der Schraube g³, welche mit Hülfe der Handhabe
g⁴ gedreht wird, wodurch der Arm g¹ in jede geeignete Lage gehoben oder
niedergelassen werden kann, um den Kolben an jeder Stelle seines Hubes anzuhalten.
Ein Arm h¹ ist so angeordnet, daß er mit dem an
dem Hammer f befestigten Stift h² in Berührung kommt; er besitzt einen krummen Schlitz h*, welcher über zwei an der Kurbel h⁶ befestigte Stifte gleitet und ist durch einen
Bolzen mit einem Gelenk h⁴ verbunden. Das
letztere ist durch ein Scharnier mit der Schraube h⁵ verbunden, welche in einer an das Gestell befestigten Mutter läuft.
Mit Hülfe dieser Schraube wird der Arm h¹
rückwärts oder vorwärts gezogen, und somit die Höhe des anderen Endes geändert. Wenn
der Stift h² gegen den Hebel h¹ schlägt, so ertheilt er der Kurbel h eine theilweise Drehung, und zwar vermittelst zweier
an ihr befestigten Stifte, welche durch den Schlitz h*
des Hebels h¹ treten. Die Kurbel h⁶ ist mit einer Lenkstange h⁷ und diese mit dem Hebel h verbunden, welcher sich um einen an dem Schieber g² befestigten Stift dreht. Dieser drückt alsdann das
Schieberventil nieder, und bringt das Ende des Hebels h
unter den Haken i, welcher es in dieser Lage so lange
zurückhält, bis es durch den oben erwähnten Mechanismus ausgelöst wird. Der Schlag
wird auf folgende Weise gemäßigt. Der Haken i gleitet
nämlich in einem belasteten Winkelhebel i¹,
welcher um einen am Gestell befestigten Zapfen drehbar ist, und steht mit einer
Stange i² in Verbindung, welche selbst auf
ähnliche Weise mit einem an der Achse i⁴
befestigten Hebel i³ verbunden ist. An dieser
Achse sitzt ein Schraubenrad i⁵, welches durch
eine an der Achse i⁶ befindliche Schraube in
Umdrehung gesetzt wird.
Durch Umdrehung der an der Schraubenachse befestigten Kurbel i⁷ wird der Haken i gehoben oder
gesenkt, und somit die Größe der dem Schieberventil zu ertheilenden Bewegung
regulirt.