Titel: | C. Parker's Vorrichtung zum gleichförmigen und regelmäßigen Abwickeln der Kette bei Maschinenwebestühlen. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. XLVIII., S. 182 |
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XLVIII.
C. Parker's Vorrichtung zum gleichförmigen und
regelmäßigen Abwickeln der Kette bei Maschinenwebestühlen.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Dec. 1853, S.
210.
Mit einer Abbildung auf Tab. III.
Vorrichtung zum gleichförmigen Abwickeln der Kette bei
Maschinenwebestühlen.
Diese Vorrichtung bezieht sich auf eine Construction von Maschinenstühlen, wornach
die Abwickelung der Kette von dem Kettenbaum während der ganzen Procedur des Webens
fortwährend gleichförmig und regelmäßig vor sich geht, ungeachtet der steten Abnahme
des Durchmessers des Kettenbaums. Zur Erreichung dieses Zweckes ist der Kettenbaum
so angeordnet, daß er mit der aufgewickelten Kette lose auf einer Walze liegt,
welche durch eine von der Kurbelwelle ausgehende Transmission in gleichförmige
Umdrehung gesetzt wird. Diese Walze theilt ihre Bewegung vermöge der Reibung dem
Kettenbaume mit, und da ihr Umfang in gleichen Zeiten gleiche Strecken zurücklegt,
so ertheilt sie auch dem Kettenbaum eine gleiche Umfangsgeschwindigkeit, derselbe
mag voll oder leer seyn. Ist daher die Geschwindigkeit der Treibwalze einmal
regulirt, so wird auch die Kette sich regelmäßig und gleichförmig von ihrer Walze
abwickeln, bis die letztere ganz leer ist.
Fig. 42
stellt den Kettenbaum und seine Treibwalze im senkrechten Querdurchschnitte dar. Die
Achsenenden des Kettenbaums A liegen in verticalen
Schlitzen an der inneren Seite des Endgestells, so daß die ganze Masse der
aufgewundenen Kette auf der Walze B ruht, während sich
der Kettenbaum in den Führungen auf und nieder bewegen kann. Die Walze B wird von der Excentricumwelle aus in gleichförmige
Bewegung gesetzt, und da ihre reibende Berührung mit dem Kettenbaum A auch diesen in Rotation setzt, so bewegen sich die
Kettenfäden zunächst aufwärts über die Stange D und von
da direct nach der Stelle wo sich das Gewebe bildet. An jedem Ende der Achse des
Kettenbaums befindet sich eine lose Rolle über welche eine Schnur E herabhängt, deren eines Ende an einen Stift am Gestell
befestigt ist, während das andere freie Ende in einen adjustirbaren belasteten Hebel
eingehängt ist. Diese Anordnung hat den Zweck, einen genügenden Druck nach unten
hervorzubringen, und die aufgewickelte Kette mit der unteren Walze gehörig in
Berührung zu erhalten, so daß ein Hinwegrutschen der oberen über die untere Walze
unmöglich wird. Soll die Kette einige Zeit zurückgehalten werden, um mehrere
Eintragfäden einzuschießen ehe die Kette weiter vorrückt, so bewerkstelligt der Weber dieses
vermittelst eines Tritthebels, der mit einer zwischen der Excentricum-Welle
und der Walze B befindlichen Kuppelung in Form zweier
Winkelräder in Verbindung steht. So lange der Fuß des Webers diesen Hebel
niederdrückt, bleiben die Winkelräder außer Eingriff. Sobald jedoch dieser Druck
aufhört, bringt eine mit dem Hebel verbundene Spiralfeder die Räder wieder in
Eingriff.