Titel: Taschenuhr, welche vierzehn Tage geht, von Hrn. Gontard zu Paris.
Fundstelle: Band 131, Jahrgang 1854, Nr. LXVII., S. 259
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LXVII. Taschenuhr, welche vierzehn Tage geht, von Hrn. Gontard zu Paris. Aus Armengaud's Génie industriel, Nov. 1853, S. 266. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Gontard's Taschenuhr. Diese Taschenuhr, welche in Fig. 24 bis 28 dargestellt ist, unterscheidet sich von den gewöhnlichen hauptsächlich durch die Anordnung ihres Federhauses. B stellt ein gewöhnliches Gehäuse vor; es ist an seinem äußern Umkreise mit einem kleinen Rande versehen und im Innern so hoch wie die ganze Uhr. Eine zweite Vertiefung T, Fig. 27, folgt auf die erstere; ihr Radius, welcher kürzer ist, läßt den Theil Z von dem Boden der ersten Vertiefung sehen. Die Vertiefung T ist diejenige des Federhauses und ebenso tief als die erstere. Eine Platine A, Fig. 24, auf welcher die Brücken angebracht sind, welche die Räder an ihrem Platz erhalten, tritt frei in das Gehäuse B, ruht auf dem Theile Z und ist mittelst der Schrauben a, b, c darauf befestigt. Diese Platine dient auch als Deckel für das Federhaus. Fig. 24 stellt die zusammengesetzte Uhr dar. B' ist die Brücke des Federhausstiftes; S diejenige welche einen Theil des Räderwerks hält; C die des Cylinderrades oder der Unruhe; D der Hahn, auf seinem Schlitten E, welcher auf der Platine mittelst zweier Schrauben befestigt ist, von denen sich eine unter dem Hahn befindet. Der Federhausstift ist mit einem Sperrrade R versehen, von dem nur ein Drittel der Dicke verzahnt ist, während zwei Drittel unten einen kreisförmigen Vorsprung bilden, der einen etwas kleineren Durchmesser hat als das Sperrrad (von dem Boden der Zähne ausgehend). Das Rad H ist auf dem Vorsprung des Sperrrades angebracht. Der Kern des Federhausstiftes, welcher einen viel größeren Durchmesser hat als der Vorsprung, auf dem er durch zwei starke Schrauben und durch zwei Füße befestigt ist, hält auch das Rad H, welches auf dem Stift nur aufgeschoben ist. Dieser Kern ist da, wo er mit dem Boden des Federhauses eine Fläche bildet, hohl, damit X ohne Berührung eintreten kann, während der Rand des Kernes oder der Ring den Boden des Federhauses fast berührt; dieser Ring trägt den Haken, an welchen das innere Auge der Feder befestigt wird. Das Rad H ist in der Nähe von h mit einem Sperrkegel mit Feder V versehen; um diesem Sperrkegel die ganze nöthige Kraft zu geben und folglich Unfälle in Folge eines Zerspringens der Feder zu vermeiden, brachte der Erfinder einen Stift an, der so stark ist, daß er der Feder widerstehen kann; auf das Rad, außerhalb der Vertiefung, hat er eine Schraube aufgesetzt, deren breiter Kopf zum Theil auf dem Sperrkegel ruht, und die Vertiefung auf dem Rade wurde erweitert, um den Schraubenkopf aufzunehmen. Die Schraube hält den Sperrkegel an seinem Platz und gestattet ihm eine freie Wirkung, ohne daß er in Unordnung kommen kann. Das zweite Rad M hat 84 Zähne und bewegt einerseits das Räderwerk und andererseits den Minutenzeiger. Ein Rad G, Fig. 25, mit 28 Zähnen, zuvörderst bis in deren Nähe vertieft und dann in der Mitte mit einem Loch versehen, welches fast eben so groß als die Vertiefung oder Versenkung ist, sitzt mit geringer Reibung auf dem Rade L; ein Stahlrad R, ohne Zähne, auf der Röhre des Getriebes L angebracht, tritt in die Versenkung des Rades von 28 Zähnen, und sein Mittelpunkt ruht auf L, wo er mit zwei Schrauben befestigt ist. Der erste äußere Kreis ist das Rad L, der zweite das Rad G von 28 Zähnen; der dritte, das Stahlrad R, tritt in die Versenkung des Rades G, und in der Mitte befindet sich die Röhre des Getriebes von dem Rade L, welche etwas über das Ganze vorsteht. Fig. 26 stellt das Rad L von oben mit seinem Getriebe und den beiden Schrauben dar, welche das Stahlrad halten. Diese Anordnung gewährt eine sehr gute Reibung und den Vortheil, sich ohne alle Unbequemlichkeit wiederherstellen zu lassen; ohne dieselbe oder eine ähnliche könnte man die Zeiger nicht auf die Minute und die Stunde stellen. Die Brücke B' hat rings um das Loch, in welchem sich der Stift der Feder dreht, eine Versenkung K, welche zur Aufnahme des Röhrenrades von dem Minutenzeiger dient, und links eine andere, tiefere Versenkung Y. Eine Spindel im Mittelpunkt von Y nimmt die Röhre des Getriebes von L auf; alsdann bewegt das Rad M von 84 Zähnen dasjenige von 28 Zähnen und das Rad L, welches den Zapfen des Minutenzeigers bewegt und durch sein Getriebe die Röhre des Stundenzeigers. Die Spindel oder der Zapfen des Federhauses ist seiner ganzen Länge nach durchbohrt und nimmt eine Spindel auf, die sich frei in der Röhre bewegt; diese Spindel nimmt mit starker Reibung den Minutenzeigerzapfen zur Seite der Brücke B' auf, während sie an der entgegengesetzten Seite einen kleinen quadratischen Angriff hat, welcher in eine Pfanne eintritt, die in dem Quadrat des Aufzuges befindlich ist. Diese Pfanne ist groß genug, daß das Quadrat eines kleinen Schlüssels eintreten und die Zeiger drehen kann. Links von der Brücke B' sieht man einen stählernen Riegel F, der durch eine Schraube gehalten wird; dieses Stück dient, indem man seinen längern Theil in einen der Zähne des Rades H treten läßt, um die Wirkung der Feder ganz aufzuheben, so daß man die ganze Uhr auseinander nehmen kann, ohne die Feder aufrollen zu lassen. Die beiden Stahlstücke d und e sind die Gehäuseschlüssel. Damit sich das Oel der Feder nicht mit demjenigen des Räderwerks vermischen kann, bringt der Erfinder zwischen die Platine und die Feder eine Messingplatte, vom Durchmesser der Platine; diese Platte ist, wie die Platine, in der Mitte mit einem Loch versehen, um den Zapfen des Federhauses durchzulassen, und am Rande mit fünf Löchern, welche denen des Theiles Z, Fig. 27, entsprechen. Wenn die Schrauben a, b, c angezogen sind, so halten sie die Platte und die Platine fest. Die Stellung oder Correction ist außerhalb des Gehäuses B, Fig. 24, befestigt, unter dem Ring des Glases. Man sieht, daß sie aus einem dünnen Stahlblatte, im Innern des Gehäuses, und aus einem außerhalb befindlichen Zeiger besteht, welche auf dem Gehäuse verzeichneten Graden entsprechen. Wenn man in der Nähe des Randes von dem Schlitten eine Spindel anbrächte, welche auf der Seite des Gangwerks eine Gabel trägt, die ihrerseits die Stellung bewegt, und auf der Seite des Bodens von dem Federhause einen Zeiger auf einem quadratischen Zapfen, so könnte man beim Richten der Uhr das Oeffnen des Glases vermeiden. Auch kann man auf der Röhre des Sperrrades einen Zeiger anbringen, welcher die Abwickelung der Feder anzeigt. Auf den ersten Blick scheint es, als wenn das Räderwerk dieser Uhr, welches am Umfange der Platine liegen muß, nicht den gehörigen Platz hätte; geht man aber in eine nähere Untersuchung ein, so sieht man, daß die Durchmesser der beweglichen Theile nicht verändert sind. Was nun die Zwischenräume betrifft, welche sie zwischen sich haben müssen, so können sie ganz dieselben wie bei allen gut eingerichteten Uhren seyn; für die Hemmung, die Unruhe, das Cylinderrad und das Kronrad sind die Zwischenräume besser, weil das Mittelrad über der Unruhe hier nicht vorhanden ist und daher von einer gegebenen Höhe nicht so viel beansprucht wird. Die Anzahl der Zähne der verschiedenen Räder ist folgende: das erste Rad H hat 80 Zähne, sein Getriebe 10; das zweite M, 84 Zähne, das Getriebe 10; das dritte N, 64 Zähne, das Getriebe 10; das vierte O, 60 Zähne, das Getriebe 8; das fünfte P, 60 Zähne, das Getriebe 8; und das sechste, das Cylinderrad, hat 16 Zähne und sein Getriebe 6. Für das Zeigerwerk hat man: das von M bewegte Rad 36 Zähne, sein Getriebe 10; das Röhrenrad 40, und das Minutenrad 12.

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Tafel Tab.
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Tab. IV