Titel: | Verbesserungen an den Vorspinnmaschinen, von den HHrn. Hague und Madeley zu London. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. LXXXIX., S. 336 |
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LXXXIX.
Verbesserungen an den Vorspinnmaschinen, von den HHrn.
Hague und
Madeley zu
London.
Aus Armengaud's Génie industriel, Januar 1854, S.
28.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Hague's Verbesserungen an den Vorspinnmaschinen.
Die Erfindung bezieht sich auf die in England unter der Benennung bobbin an fly frames bekannten, in Deutschland
Spindelbänke, auch wohl Spulenmaschinen genannten
Spinnmaschinen, bei denen eine Feder und ein Presser angewendet wird.
Fig. 13 ist
der Aufriß einer Spindel und eines Flügels, wie sie bei den Spindelbänken angewendet
werden; die Spindel ist mit einer Spule versehen dargestellt. Fig. 14 ist ein
Durchschnitt derselben durch den untern Theil von Fig. 13. Fig. 15 ist ein Profil
von dem Flügel; a bezeichnet den röhrenförmigen Arm des
Flügels, an welchem der Stift b und die Adjustirung oder
Stellung c angebracht sind. d ist eine kleine Welle, welche in die Stellung c einpaßt. Diese Welle, in Fig. 17 einzeln
dargestellt, ist an beiden Enden quadratisch; in der Mitte hat sie eine Vertiefung
und in dieser ist der Stift e angebracht. Auf dem
Quadrat am untern Ende der Welle ist der Presser f
angebracht und mittelst eines Stiftes oder auf andere Art daran befestigt. Das Ende
des an der Welle befestigten Pressers hat zwei hervortretende Theile.
Der innere hervortretende Theil muß lang genug seyn, um zu verhindern, daß die unten
zu beschreibende Feder g das andere Ende des Pressers gegen die Spindel des
Flügels drückt, wenn man die Spule wegnimmt. Der äußere hervorstehende Theil muß so
lang seyn, daß der Presser nicht viel weiter nach Außen zurückgestoßen werden kann,
als nöthig ist um die Spule leicht wegnehmen zu können.
Die Feder g ist ein etwa 6 Millimeter breites
Stahlblättchen, ähnlich den Uhrfedern. Sie muß lang genug seyn, um fünf- oder
sechsmal um die Welle d gewickelt werden zu können. Die
Form dieser Feder kann jede beliebige seyn; sie kann fünf- bis sechsmal
ringförmig umgewickelt werden, was am zweckmäßigsten seyn dürfte. Das eine Ende
dieser Feder ist an den Stift e und das andere an den
Stift b gehängt (Fig. 16). Nachdem die
Feder an den Stift e gehängt worden ist, muß die Welle
d zwei- oder dreimal um sich selbst gedreht
werden, was sehr leicht mittelst eines Schlüssels bewirkt werden kann, der den obern
Angriff der Welle faßt. Das andere Ende der Feder muß an den Stift b gehängt werden. Man dreht nun die Welle noch so lange
um sich selbst, bis die Feder eine solche Spannung erlangt hat, daß sie auf den
Presser f wirken kann. Ist dieß der Fall, so muß der
Presser am untern Quadrate der Welle befestigt werden; er wird alsdann durch die
Feder gegen die Spule gedrückt.
Die hier beschriebene Feder ist weit leichter als die gewöhnlich zu dem vorliegenden
Zweck angewendete, und vermöge ihrer großen Elasticität gestattet sie dem Presser
sich gleichförmiger auf den Docht zu legen, während die Spule nach und nach an
Durchmesser zunimmt.