Titel: | Verfahren das Getreide gegen den Kornwurm zu schützen; von Hrn. Moitrie. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. CXXVI., S. 451 |
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CXXVI.
Verfahren das Getreide gegen den Kornwurm zu
schützen; von Hrn. Moitrie.
Aus dem Cosmos, Revue encyclopédique, März 1854, S.
284.
Moitrie's Verfahren das Getreide gegen den Kornwurm zu
schützen.
Hr. Moitrie, ein bescheidener Landwirth zu Baccarat,
Depart. der Meurthe, übersandte der französischen Akademie der Wissenschaften und
der kaiserl. Central-Gesellschaft für Landwirthschaft die Beschreibung eines
einfachen Verfahrens um das Getreide gegen den Kornwurm und andere schädliche
Insecten zu schützen, welches viel praktischer und ökonomischer ist als die Methoden
der HHrn. Arnaud, Herpin und Doyère (welche Seite 394 in diesem Bande des polytechn. Journals
mitgetheilt wurden). Er sagt:
„Sobald ich bemerke daß sich die Getreidekörner auf dem Haufen
zusammenballen, lasse ich denselben in Schichten von 6 1/2 bis 7 Zoll Dicke
ausbreiten. Das Getreide wird hierauf durch einen Arbeiter, welcher lederne oder
hölzerne Schuhe angezogen hat, in allen Richtungen getreten; dieser Arbeiter muß
jedoch besorgt seyn, nicht wieder dieselben Tritte zu begehen, sondern auf die
durch den Druck seiner Füße gebildeten Erhöhungen zu treten und zeitweise die
Ränder der Schicht wieder aufzurichten, damit alle Körner gut getreten und stark
gegen einander gerieben werden. Ich lasse also den Stoß auf das Getreide wirken,
und bediene mich dieses Mittels seit 1852. Dasselbe ist vollkommen ausreichend
um alle Larven und Insecten zu tödten, insbesondere den Kornwurm.“
„Das so behandelte Getreide muß dann auf irgend eine Weise gesiebt werden,
um eine Art Staub davon abzusondern. Nachdem diese letzte Operation vorgenommen
ist, hat man bloß noch das Getreide an einen geeigneten Ort zu bringen, dessen
Oeffnungen man vollkommen verschließt, entweder durch Glasfenster oder (wenn man
ihm seine goldgelbe Farbe erhalten will) durch innere Läden; wenn man es für
rathsam hält die Luft des Speichers zu wechseln, so darf man dieses nur beim
Nord- oder Nordostwind mittelst der Oeffnungen an diesen Seiten thun,
damit die Insecten, welche sich sogleich nach der Rückkehr der Wärme in der
Atmosphäre zeigen, sich nicht auf die Getreidehaufen niederlassen
können.“