Titel: | Miscellen. |
Fundstelle: | Band 131, Jahrgang 1854, Nr. , S. 64 |
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Miscellen.
Miscellen.
Ueber die Heizkraft verschiedener Brennstoffe.
Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen hat sehr umfassende und im
Großen angestellte Versuche veranlaßt, um den Heizwerth der wichtigeren Brennstoffe
des preußischen Staats auf zuverlässige Weise zu ermitteln. Diese Versuche, zu deren
beträchtlichen Kosten die Regierung einen Beitrag leistete, haben vom Herbste 1847
(mit einer Unterbrechung im Jahre 1848) bis zum October 1850 stattgefunden, und sind
unter der Oberleitung einer (aus dem Geh. Oberbergrath Karsten, Geh. Regierungsrathe Prof. Schubarth
und Geh. Regierungsrathe A. Brix bestehenden) Commission
von dem Dr. P. W. Brix
ausgeführt worden. Alles auf dieselben Bezügliche ist jetzt in einem, 381 Seiten in
gr. 4. starken Werke: Untersuchungen über die Heizkraft der
wichtigeren Brennstoffe des Preußischen Staats. Im Auftrage des Vereins zur
Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen und mit Unterstützung des königlichen
Ministeriums für Handel
und Gewerbe ausgeführt und herausgegeben von Dr. P. Wilh. Brix. Nebst einem Anhange, enthaltend die
Elementar-Analyse der untersuchten Brennstoffe. Mit zwei Kupfertafeln. Berlin
1853'' bekannt gemacht worden.
Die Großartigkeit des Unternehmens, dem sehr wenig ähnliche zur Seite stehen und
welches in Deutschland das erste seiner Art ist; die Sorgfalt, womit die Versuche
angestellt und alle Einzelheiten derselben angemerkt worden sind; endlich die
Wichtigkeit des Gegenstandes für die gesammte Technik: alle diese Umstände
veranlassen uns auf das höchst interessante Werk durch diesen Artikel aufmerksam zu
machen, indem wir einen gedrängten Ueberblick der angestellten Versuche und ihrer
Resultate geben.
Da es sich um Ermittelung derjenigen Heizkraft handelte, welche die geprüften
Brennstoffe bei zweckmäßiger technischer Verwendung im
Großen nutzbar zu entwickeln vermögen; so war die Nothwendigkeit gegeben,
die Versuche selbst nach großem Maßstabe einzurichten, sie in einer mit der
praktischen Anwendung der Brennstoffe übereinstimmenden Weise auszuführen, und
soviel thunlich jeden Brennstoff unter den für ihn günstigsten Anordnungen der
Feuerungsanlage zu verbrennen. Am vortheilhaftesten werden die Brennmaterialien im
Allgemeinen in einer gut eingerichteten Kesselfeuerung verwendet; es ist daher auch
bei den gegenwärtigen Versuchen diese Methode beibehalten worden: dieselbe besteht
der Hauptsache nach darin, daß man eine gewogene Menge des zu prüfenden Brennstoffs
unter einem gut eingerichteten Dampfkessel verbrannte und das Gewicht des Wassers
ermittelte, welches dadurch in Dampf verwandelt wurde.
Der gebrauchte Kessel war cylindrisch mit ebenen Endflächen, hatte 29 1/6 Fuß
(preuß.) in der Länge, 3 1/2 Fuß im Durchmesser, und enthielt in seiner untern
Hälfte zwei innere Röhrenzüge von 9 1/2 bis 10 Zoll lichtem Durchmesser, durch
welche die Flamme, nachdem sie vom Roste aus untenher die Kesselwand ihrer ganzen
Länge nach äußerlich bestrichen hatte, ihren Weg nahm um sodann entweder direct in
den Schornstein abzuziehen, oder erst noch zwei äußere Seitenzüge zu durchstreichen.
Die untere vom Feuer zuerst erhitzte Kesselfläche betrug 70 Quadratfuß; die innere
Oberfläche beider Röhrenzüge zusammen 150 Quadratfuß; die Heizfläche des vordern
Querzuges 5 Quadratfuß; und endlich jener Theil der Kesselwandung, welcher in den
Seitenzügen und in dem hintern Querzuge lag, 120 Quadratfuß. Bei Mitbenutzung der
äußeren Seitenzüge befanden sich demnach 345 Quadratfuß Kesselfläche zwischen Feuer
und Wasser; bei Absperrung jener Züge hingegen nur 225 Quadratfuß. Die Größe der
Rostfläche wurde oft dadurch verändert, daß man einen größern oder geringern Theil
des Rostes mit Scharmottsteinen belegte; die Gesammtfläche der Rostöffnungen ist jedesmal ebenfalls notirt worden. Durch eine eigene
Vorrichtung regelte man den Zutritt frischer, Luft zur Flamme, welcher unmittelbar
hinter der an den Rost gränzenden Feuerbrücke stattfand, um als
Rauchverbrennungsmittel zu dienen. Der Schornstein hatte (von der Rostfläche auf gemessen) anfangs 58 1/2 Fuß Höhe, wurde
indessen später auf 70 Fuß erhöht; der Querschnitt seines Canals war ein Quadrat von
21 Zoll Seite, zog sich aber in den letzten 5 oder 6 Fuß seiner Höhe pyramidal auf
16 Zoll zusammen. Im untersten Theile des Schornsteins war ein Thermometer zur
Beobachtung der Temperatur:, mit welcher die Gase aus dem Ofen abzogen, angebracht;
ferner ein Zugmesser, nämlich eine heberförmig gebogene mit Wasser gefüllte
Glasröhre, an welcher man aus der Niveau-Differenz des Wassers in beiden
Schenkeln schließen kann, um wie viel der barometrische Druck im Schornstein
geringer ist als außerhalb. Dieser Unterschied hat seinen Grund jedoch nicht allein
in der Geschwindigkeit des aufsteigenden Zuges, sondern wesentlich auch in der
Temperatur und in herrschenden Winden, so daß die Anzeigen des sogenannten
Zugmessers nicht gerade einen Maaßstab für die Stärke des Zuges im Schornsteine
abgeben können.
Besondere Sorgfalt war dem Apparate gewidmet, durch welchen der Kessel mit Wasser
gespeiset wurde. Eine kleine Dampfpumpe hob das Wasser aus dem Brunnen in einen
großen hochstehenden Vorrathsbehälter, aus welchem es in ein kupfernes cylindrisches
Meßbecken abgelassen wurde. Aus diesem gelangte es in zwei darunter befindliche
cylindrische Vorwärmer, welchen durch ein Rohr Dampf aus dem Kessel zugeführt
wurde.
Der beim Sieden des Wassers im Kessel gebildete Dampf zog größtentheils durch zwei
genau regulirte und empfindliche Sicherheitsventile ab, vermöge welcher die
Temperatur und Dampfspannung im Kessel so viel möglich auf stets gleichem Grade zu
erhalten war. Außerdem befanden sich auf dem Kessel noch ein Paar Dampfabzugshähne,
durch welche der Dampf gelegentlich theils in den Schornstein, theils in einen
Apparat zum Trocknen größerer Proben des Brennmaterials geleitet werden konnte.
Mittelst zweier Thermometer beobachtete man die Temperatur des Wassers sowohl als
des Dampfes im Kessel. Die Spannkraft der Dämpfe zu messen diente ein offenes
Manometer.
Der gewöhnliche Gang eines Versuches war im Allgemeinen folgender: Das Brennmaterial
war in der Regel schon Tages vorher in das Kesselhaus gebracht und dort in einen
Behälter geschüttet worden, welcher zugleich als Maaßkasten diente. Am Morgen des
Versuchstages wurde, nachdem die Rückstände des vorigen Versuchs ausgeräumt und der
ganze Apparat in gehörige Ordnung gebracht worden, mit Kiefernholz auf dem Roste
Feuer angezündet und dieses so lange unterhalten, bis die Temperatur des Wassers im
Kessel etwa auf 90° R. gestiegen war. Fand sich dieser Punkt nahezu erreicht,
so ließ man das Holz vollends ausbrennen, schloß den Zugschieber und die Eingänge
des Luftzuführungscanals, und ließ den Kessel etwa eine halbe Stunde so stehen, bis
das Manometer und die Thermometer des Kessels nicht ferner mehr stiegen. Jetzt
wurden diese Instrumente, sowie auch der Wasserstand im Kessel mit aller Sorgfalt
beobachtet und deren Angaben nebst jenen der übrigen Instrumente notirt. Dieß war
der eigentliche Anfang des Versuchs.
Gleich nach dieser Beobachtung wurde mit einer geringen Menge Kiefernholz – in
der Regel 20 Pfund – auf dem Roste Feuer angezündet, und wenn dieses
ordentlich in Brand war, die erste Beschickung des zu untersuchenden Brennstoffs
aufgeworfen. Bei Versuchen mit Steinkohlen wurden zu dieser ersten Beschickung in
der Regel Stücke von Nuß- bis Faustgröße ausgewählt, um schnell in Brand zu
kommen. Dann wurden die Ventile, welche während des Vorfeuerns mit Holz stärker
belastet gewesen, so weit entlastet, daß sie von dem Dampfe bei 13 bis 14 Zoll
Spannung noch eben gehoben wurden. In der Regel entwich der größte Theil des
erzeugten Dampfes auf diesem Wege; oft wurde aber nebenher einer der oben erwähnten
Abzugshähne geöffnet.
Im weiteren Laufe des Versuchs wurde halbstündlich der Stand sämmtlicher Instrumente
abgelesen und notirt. In dem Maaße als der Wasserstand des Kessels sank, füllte man
abgemessene Mengen Wasser von bekannter Temperatur aus den Vorwärmern nach, in der
Regel zu Portionen von 150 Pfund.
Das Brennmaterial wurde in einem Gemäße abgewogen, welches genau 2 preuß. Kubikfuß
faßte. Dasselbe wurde gestrichen gefüllt, und das Gewicht dann durch Zulegen oder
Wegnehmen kleiner Stücke stets auf eine ganze Zahl von Pfunden abgerundet. Man
notirte die Zeiten, wann der erste und letzte Theil einer solchen abgewogenen
Portion auf den Rost geworfen wurde. Von Zeit zu Zeit wurde der Inhalt des
Aschenraums, worunter meist viel unverbranntes Material sich befand, herausgenommen
und wieder auf den Rost gegeben; dieß geschah stets während das Feuer lebhaft
brannte, aber doch nicht zu viel Material auf dem Roste war.Mit Steinkohlen wurde ein paarmal der Versuch gemacht, sie kurz vor ihrer
Verwendung anfeuchten zu lassen (ungefähr 5 Pfund
Wasser auf 100 Pfund Kohlen), weil dieß ein so sehr gebräuchliches Verfahren
ist. Die Resultate bewiesen aber, daß eher eine Verminderung als eine
Erhöhung des Heizeffects dadurch erzielt wird, und daß das Benetzen nur
insofern bei backenden Kohlen von Nutzen ist, als es das vorzeitige
Hindurchfallen der feinen Theile durch den Rost verhindert, das
Zusammenbacken befördert und eine gleichmäßigere Verbrennung
herbeiführt.
Wenn das Feuer vollkommen im Gange war (in der Regel nach dem Abbrennen der zweiten
Beschickungsportion), wurde die Zeit als Beginn der Periode der stetigen Dampfentwickelung nebst dem gleichzeitigen Wasserstande
vermerkt.
Gegen Ende des Versuchs wurde dann darauf geachtet, wann eine der letzten
Beschickungen etwa ebensoweit abgebrannt war, und dieser Zeitpunkt als Schluß der
gedachten Periode angesehen.
Ein oder zweimal des Tages wurden an den Eingängen der Canäle, welche die Luft auf
einigen Umwegen zum Roste führten, Flügelrädchen von ähnlicher Einrichtung wie der
Woltmann'sche hydrometrische Flügel oder wie Combe's Anemometer aufgestellt, um die Menge der
zutretenden Luft zu messen. Die Arretirung ihrer Zählapparate wurde stets einige
Minuten nach Aufgabe einer neuen Beschickung ausgelöset, und blieb so, bis dieselbe
fast verzehrt war. Wurde die Beschickung in mehreren Portionen aufgegeben, oder war
es nöthig zum Schüren die Feuerungsthüren zu öffnen, so wurden inzwischen die
Zählapparate auf einige Minuten festgestellt. Stets aber umfaßte die Beobachtung der
Rädchen eine runde Zahl von Minuten, meist 30 oder 60, welche gleichmäßig auf die
ganze Zeit, während welcher die Beschickung sich verzehrte, vertheilt waren. Diese
Zeit wurde möglichst genau vermerkt. Aus der beobachteten Anzahl von Umdrehungen
berechnete man dann die Anzahl Umdrehungen für Eine Stunde und für 100 Pfund des
Brennmaterials.
Während der Beobachtung der Flügelrädchen wurden oft die übrigen Instrumente in
kürzeren Intervallen beobachtet; stets aber wurde in dieser Zeit (durch besondere
Schaulöcher) der Gang der Verbrennung besonders aufmerksam verfolgt, wobei man
Notizen über die Länge und Beschaffenheit der Flamme und über die Veränderung
derselben bei fortschreitender Verzehrung des Materials sammelte. Letzteres geschah
oft auch zu andern Zeiten während des Versuchs.
In dieser Weise wurde der Versuch fortgeführt, so lange das dazu bestimmte Material
reichte. Die Menge desselben mußte einigermaßen der Größe des Apparats entsprechend
angenommen werden, weil sonst die unvermeidlichen Beobachtungsfehler einen zu großen
Einfluß auf das Endresultat erlangt haben würden. Das Feuer mußte wenigstens 5 bis 6
Stunden unterhalten werden können. Am liebsten wählte man bei Steinkohlen 700 Pfund,
bei Torf und Holz etwas mehr (900 bis 1200 Pfund), nur wenn nicht genügend Material
vorhanden war, oder wenn dasselbe sich sehr langsam verzehrte, wurde weniger
verbraucht.
Wenn die letzte Beschickung fast abgebrannt war, wurde der Inhalt des Aschenraums
stets noch einmal auf den Rost zurückgeworfen, und einige Zeit darauf der Schieber
am Schornsteine zur Mäßigung des Zuges weiter geschlossen. War endlich das Material
auf dem Roste gänzlich oder beinahe gänzlich erloschen, so schloß man den Schieber
völlig, bedeckte die Eingänge des Luftzuführungscanals und belastete, nach
Abschließung der übrigen Dampfabzugswege eines der Ventile stärker, während das
andere bei 13 bis 14 Zoll Dampfspannung noch eben gehoben wurde. So blieb der
Apparat in den allermeisten Fällen bis zum andern Morgen stehen. Es entwich dann
stets noch mehr oder weniger Dampf; denn einerseits gab die halberloschene Gluth auf
dem Roste und im Aschenraume Wärme ab, andererseits enthielt das Mauerwerk stets
noch viel mehr Wärme als bei Anfang des Versuchs.
Am folgenden Morgen wurde zunächst der Wasserstand im Kessel beobachtet und wenn es
sich nöthig zeigte, Wasser in solcher Menge nachgefüllt, daß nahezu ebensoviel im
Kessel war, als bei der Anfangsbeobachtung. Endlich zeichnete man wieder die
Temperatur und den Wasserstand im Kessel auf; räumte die Rückstände vom Roste und
aus dem Aschenfalle, sowie die Flugasche hinter der Feuerbrücke aus, sortirte
dieselben durch Siebe, maß und wog sie, und legte Proben davon zur weitern
Untersuchung auf ihren Gehalt an brennbaren Theilen zurück.
Zur Untersuchung des Wassergehalts der Brennstoffe wurden im Laufe des Versuchs zu
verschiedenen Zeiten eine große Menge kleiner Stücke in einem gut verschlossenen
Gefäße gesammelt. Am Nachmittage wurden diese dann gepulvert, innig
durcheinandergemengt, und eine gewogene Probe davon bei 80 bis 90° R.
getrocknet, darauf im bedeckten Tiegel über der Lampe verkohlt, und endlich
eingeäschert.
Das unmittelbare Resultat der Versuche, nämlich die Menge des in Dampf verwandelten
Wassers bedurfte einiger Correctionen, um der möglichst richtige Ausdruck für die
praktische nutzbare Heizkraft des geprüften Brennstoffs zu seyn. Es mußte der
Antheil, welchen das zum Anfeuern gebrauchte Kiefernholz an dem Effecte gehabt
hatte, abgezogen, – dagegen aber für die auf dem Roste unverbrannt
zurückgebliebenen Kohksstücke ein entsprechender Theil zugefügt werden; dann war der
Wärmeverlust des Kessels in dem Zeitraume von der Schließung des Zugschiebers bis zur Schlußbeobachtung
(eine Abkühlung, welche bei fortdauernder Heizung nicht stattfindet), sowie die
Verschiedenheit des anfänglichen und des schließlichen Wasserstandes, der
anfänglichen und der schließlichen Temperatur des Kessels in Rechnung zu bringen.
Sollten endlich die in den verschiedenen Versuchen erhaltenen Resultate miteinander
vergleichbar werden, so war es nöthig, sie sämmtlich auf eine Normaltemperatur des
verdampften Wassers zu reduciren, da das angewendete Wasser nach Verschiedenheit der
Jahrszeit etc. von 5° bis 24° R. in der Temperatur schwankte.
Durch Einführung aller eben bezeichneten Correctionen stellte sich endlich der
Ausdruck für die Heizkraft durch die Angabe dar:
„wie viel Pfund Wasser von 0° durch 1 Pfund Brennmaterial in
Dampf von 88 bis 92° R. verwandelt worden waren.“
Bevor wir die so ausgedrückte Heizkraft der untersuchten Materialien nebst anderen
besonders bemerkenswerthen Zahlenangaben in einer Tabelle übersichtlich
zusammenstellen, wird es nöthig seyn einige Notizen über die äußere Beschaffenheit
der Materialien zu geben.
A. Holz. Die Holzarten
waren sämmtlich von einem Händler entnommen, wurden in Stücke von etwa 1 1/2 Fuß
Länge bei 2 bis 3 Zoll Dicke zerkleinert und blieben so vor der Verwendung meist
mehrere Monate unter Dach liegen.
1) Bestes Kiefernholz (Pinus
sylvestris), von 200 bis 300 Jahr alten Bäumen.
2) Geringeres Kiefernholz, von 45- bis
50jährigen Stämmen.
3) Kiefernholz, dieselbe Sorte wie 2, aber mehr als
ein Jahr länger ausgetrocknet. Hievon wog der massive Kubikfuß bei etwa 20
Procent Wassergehalt 39.8 Pfund; nach 9 bis 10monatlichem Liegen im geheizten
Zimmer 32.5 Pfund (vom Splint) bis 35 Pfd. (vom Kern).
4) Ellernholz (etula
alnus), von 35- bis 45jährigen Stämmen; bei 15 Proc. Wassergehalt
wog der massive Kubikfuß 32.8 bis 37.7 Pfd.
5) Birkenholz (Betula
alba), von 35- bis 40jährigen Stämmen, sehr gut an der Luft
ausgetrocknet wog 1 Kubikfuß 39.1 bis 41.1 Pfd.
6) Eichenholz (meist Quercus
pedunculata, mit einzelnen Kloben von Quercus
robur vermischt) von etwa 300jährigen Bäumen.
7) Rothbuchenholz (Fagus
sylvatica), von etwa 150jährigen Bäumen; 1 Kubikfuß bei ungefähr 20
Proc. Wassergehalt = 44.7 bis 46.4 Pf.
8) Rothbuchenholz von etwa 80jährigen Stämmen; 1
Kubikfuß völlig lufttrocken = 40.9 Pfd.
9) Weißbuchenholz (Carpinus
betulus), von etwa 100jährigen Stämmen; 1 Kubikfuß völlig lufttrocken =
49.7 bis 55.3 Pfd.
B. Torf.
a) Aus dem Stichrevier Linum-Flatow.
10) Erste Sorte, Erdtorf, dem Pechtorf
nahestehend, schwarzbraun, dicht und schwer; 1 massiver Kubikfuß bei 21
Proc. Wassergehalt = 44.1 Pfd.; bei 25 Procent = 45.8 Pfd.; bei 38 Proc. =
43.9 Pfd.
11) Zweite Sorte, viel mehr Pflanzentheile
enthaltend als die vorige, merklich leichter.
12) Dritte Sorte, fast gänzlich aus sehr leichtem,
lockerem Rasentorf bestehend.
b) Aus dem Strichrevier
Büchfeld-Neulangen.
13) Erste Sorte, tiefschwarzer Erd- und
Pechtorf, sehr hart und fest; 1 Kubikfuß = 47.75 Pfd.
14) Zweite Sorte, der vorigen ähnlich, aber
leichter, mehr Pflanzentheile enthaltend; 1 Kubikfuß mit etwa 24 Proc.
Wassergehalt = 36.2 Pfd.
C. Braunkohle.
15) Böhmische, von Schönfeld (zwischen Aussig und
Teplitz). Größe, flache und sehr feste Stücke mit meist sehr deutlicher
Holzstructur; dunkelbraun; obwohl anscheinend völlig lufttrocken, enthielt
dieselbe doch noch etwa 30 Proc. Wasser.
16) Von Perleberg und Wittenberge a. d. Elbe, der vorigen
ähnlich, jedoch dunkler von Farbe und mit minder ausgezeichneter Holztextur,
frisch gefördert, 45.9 Proc. Wasser haltend.
17) Dieselbe Kohle wie 16, aber längere Zeit gelagert und dadurch besser
ausgetrocknet, enthielt 23.7 Proc. Wasser.
18) Aus der Grube Goldfuchs zwischen Frankfurt a. d.
Oder und Boosen, vom 3. Flötz dieser Grube. Gesiebt, daher nur größere und
kleinere Stücke ohne Staubkohle enthaltend; gelbbraun; meist aus verworren
durcheinander liegenden Pflanzenresten, als Wurzeln, Blättern, Stengeln und
Holzstücken bestehend, zum Theil aber auch fast unverändertes Holz. Sehr feucht,
nämlich gegen 50 Procent Wasser enthaltend.
19) Von Rauen bei Fürstenwalde, Stückkohlen
(sogenannte Knörpel), schwarzbraun, meist faustgroße ziemlich feste Stücke mit
feinkörnig erdigem Bruche. Frisch gefördert, daher sehr feucht (ungefähr 50
Proc. Wasser haltend).
20) Ebendaher, mit Wasser zu Teig gemahlene und in
Ziegel geformte Staubkohle.
D. Künstliche
Kohlen.
21) Kiefernholzkohle, in Meilern gebrannt.
22) Torfkohle, in Hamburg aus Torf dortiger Gegend
mittelst überhitzten Wasserdampfes dargestellt; leichte regelmäßige Ziegelchen
von etwa 6 Zoll Länge, 2 Zoll Breite und Dicke, welche mit reichlicher
hellweißer Flamme brennen; 1 massiver Kubikfuß davon wog durchschnittlich 28.8
Pfd.
23) Kohks aus Steinkohle vom Gerhardsflötz der
oberschlesischen Königsgrube (Nr. 38), aus Stückkohlen in offenen Meilern
dargestellt, aber unvollkommen verkohlet, daher mit starker Flamme brennend.
24) Kohks aus Steinkohle vom Faustaflötz der
oberschlesischen Faustagrube Nr. 41); ebenso dargestellt und von der nämlichen
Beschaffenheit wie 23.
E. Englische
Steinkohlen.
25) Aus der Hunwick-Grube bei
Stockton-on-Tees; nicht gesiebt, daher nebst Stücken auch viel
Grus und Staub enthaltend; stark backend, langsam mit mäßig viel Flamme
brennend.
26) Hawthorn's Hartley-Kohle aus Newcastle; gleichfalls ungesiebt, stark backend,
aber mit reichlicher Flamme schnell verbrennend.
F. Preußische
Steinkohlen.
a) Aus dem Saalkreise (Provinz Sachsen).
27) Löbejüner Grube, Stückkohle vom Oberflötze;
ziemlich unrein, bläht sich beim Brennen sehr stark auf, ohne jedoch
zusammenzubacken, gibt eine lebhafte Flamme.
28) Wettiner Grube, Oberflötz, Neutzer Zug; ziemlich unrein; sehr starkbackend,
langsam mit nicht sehr reichlicher Flamme verbrennend.
b) Aus Schlesien, sämmtlich Stückkohlen.
aa. Waldenburger Revier.
29) Segen-Gottes-Grube, 8.
Flötz; Schieferkohle.
30) David-Grube, Hauptflötz;
Schieferkohle.
31) Hochberg-Gruben, 2. Flötz;
Pechkohle.
32) Fuchs-Grube, 8. Flötz;
Blätterkohle.
33) Glückhilf-Grube, 2. Flötz;
Pechkohle.
34) Neue Heinrich-Grube, 2. Flötz;
Blätterkohle.
bb. Oberschlesisches Revier.
35) Eugeniens-Glück-Grube,
Karolinenflötz; fette Kohle.
36) Morgenroth-Grube, Morgenrothflötz;
mager, sehr aschenreich.
37) Königsgrube, Flötz Heinzmann; sehr wenig
backend.
38) Königsgrübe, Gerhardsflötz; sehr wenig
backend.
39) Luisen-Grube, Oberflötz.
40) Luisen-Grube, Niederflötz.
41) Fausta-Grube, Faustaflötz;
Sinterkohle.
42) Fausta-Grube, Klaraflötz;
Sinterkohle.
43) Leopold-Grube, Leopoldflötz; magere
Kohle.
44) Hoym-Grube, Hoymflötz.
45) Königin Luisen-Grube,
Pochhammerflötz: wenig backend.
46) Königin Luisen-Grube, Heinitzflötz;
wenig backend.
47) Königin Luisen-Grube, Redenflötz;
wenig backend.
48) Leo-Grube, Leoflötz.
c) Vom linken Rheinufer,
aa. Saarbrücker Revier.
49)
Gerhardt-Grube,
Beustflötz; Magere (Sinter-)
Kohle.
50)
„ „
Heinrichflötz; Magere (Sinter-)
Kohle.
51)
Heinitz-Grube,
Blücherflötz; fette Kohle.
52)
„ „
Asterflötz; fette Kohle.
53)
Duttweiler-Grube,
Natzmerflötz; fette Kohle.
54)
„ „
Beierflötz; fette Kohle.
bb. Inde-Revier bei
Eschweiler.
55)
James-Grube,
Flötz Großkohl, sehr rein;
Backkohle.
56)
Centrum-Grube,
Flötz Großkohl, deßgl. Backkohle.
57)
„ „
Flötz Gyr; Backkohle.
58)
„ „
Flötz Fornegel; Backkohle.
cc. Worm-Revier bei Aachen.
59) Neulauerweg-Grube, Flötz
Großathwerk; anthracitartige Kohle.
60) Neulangenberg-Grube, Flötz Furth;
anthracitartige Kohle.
61) Ath-Grube, Flötz Großlangenberg;
anthracitartige Kohle.
d) Aus Westphalen und vom rechten
Rheinufer.
aa. Bergamts-Revier Essen.
62) Zeche Sälzer und Neuack, Flötz Röttgersbank; fette Kohle.
63) Zeche Victoria Matthias, Flötz Anna; fette
Kohle.
64) Zeche Kunstwerk, Flötz Sonnenschein;
halbfette Kohle.
65) Zeche Hundsnocken, Flötz Hitzberg; magere,
anthracitähnliche Kohle.
bb. Bergamts-Revier Bochum.
66) Zeche Engelsburg, Flötz Stensmannsbank;
sehr reine fette (backende) Kohle.
67) Zeche Friedrich Wilhelm, Flötz
Siebenhandbank; fette Kohle.
68) Zeche Präsident, Flötz Präsident; fette
Kohle.
69) Zeche Franziska Tiefbau, Hangendes Flötz;
halbfette Kohle.
70) Zeche Luise Tiefbau, Flötz Nr. 8; fette
Kohle.
cc. Bergamts-Revier
Ibbenbühren.
71) Zeche Schafberg, Flötz Alexander; sehr
unreine halbfette Kohle.
72) Zeche Glücksburg, Flötz Flottwell; sehr
unreine fette (backende) Kohle.
73) Zeche Glücksburg, Flötz Franz; sehr
unreine fette (backende) Kohle.
74) Zeche Laura bei Minden; sehr unreine fette
(backende) Kohle.
Der Inhalt folgender Tabelle, in welcher die verschiedenen
Brennmaterialien unter vorstehenden 74 Nummern angeführt sind, und
welche einen concentrirten, zum Theil jedoch selbständig berechneten
Auszug aus den verschiedenen Tabellen des Werkes darstellt, erklärt sich
von selbst.
Textabbildung Bd. 131, S. 71
Benennung des
Brennmaterials; Anzahl der Versuche; Proc.; Mittlere Wassergehalt;
Mittlerer Aschengehalt in Procenten; des ungetrockneten Materials;
des ganz trocknen Materials; Bennenung; Verkehrs-Einheit;
Gewicht in Pfunden; Gefundene nutzbare Heitzkraft: Pfund Wasser von
0° in Dampf von 88 bis 92° R. verwandelt; Kleinste;
Größte; Durchschnitt; des trockenen Materials im Durchschnitt; durch
die Verkehrs-Einheit (1 Klafter oder Tonne) bei mittlerem
Wassergehalts; Kiefernholz altes; junges; besser ausgetrocknet;
Ellernholz; Birkenholz; Rothbuchenholz, altes; Weißbuchenholz;
Linum-Faltow, 1. Sorte; Blüchfeld-Neulagen, 1. Sorte;
Klafter zu 108 Kubikfuß; Klaft zu 138,4 Kub. Fuß.
Textabbildung Bd. 131, S. 72-73
Bennenung des
Brennmaterials; Anzahl der Versuche; Proc.; Mittlerer Wassergehalt;
Mittlerer Aschengehalt in Procenten; des ungetrockneten Materials;
des ganz trocknen Materials; Verkehrs-Einheit; Benennung;
Gewicht in Pfunden; Gefundene nutzbare Heizkraft: Pfund Wasser von
0° in Dampf von 88 bis 92° R. verwandelt; durch.
Pfund; des ungetrockneten Materials; Kleinste.; Größte.;
Durchschnitt; des trockenen Materials im Durchschnitt; durch die
Verkehrs-Einheit (1. Klafter oder Tonne) bei mittlerem
Wassergehalte; Braunkohle; Böhmische; Perleberg und Wittenberge;
Dieselbe gelagert; Goldfuchs; Rauen, Stückkohle; geformte
Staubkohle; Künstliche Kohlen; Kiefernholzkohle; Torfkohle; Kohks,
Königsgrube; Faustagrube; Englische-Steinkohlen; Hunwick;
Hawthorn's Hartley; Tonne zu 4. Scheffeln; Stück;
Preußische-Steinkohlen; Löbejuner Oberflötz; Wettin, Neutzer
Zug; Segen Gottes; David; Hochberg; Fuchs; Glückhilf; Neuer
Heinrich; Eugeniens Glück; Morgenroth; Königsgrube, Flötz Heinzmann;
Gerhard; Luisengrube, Oberflötz; Niederflötz; Klaraflötz;
Leopold-Grube; Haym-Grube;
Königin-Luisen-Grube, Pochh.; Hain; Red;
Leo-Grube; Gerhardt-Grube; Beustflötz; Heinrichflötz;
Heinitz-Grube, Blücherflötz; Asterflötz; Duttweiler Grube,
Natzmerflötz, Beierflötz; James-Grube; Centrum-Grube,
Großkohl; Gyr; Fornegel.
Textabbildung Bd. 131, S. 74
Benennung des
Brennmaterials; Anzahl der Versuche; Proc.; Mittlerer Wassergehalt;
Mittlerer Aschengehalt in Procenten; des ungetrockneten Materials;
des ganz trockenen Materials; Verkehrs-Einheit; Benennung;
Gewicht in Pfunden; Gefundene nutzbare Heizkraft: Pfund Wasser von
0° in Dampf von 88 bis 92° R. verwandelt; durch 1
Pfund; des ungetrockneten Materials; Kleinste; Größte; Durchschnitt;
des trockenen Materials im Durchschnitt; durch die
Verkehrs-Einheit (1. Klafter oder Tonne) bei mittlerem
Wassergehalte; Neulauerweg-Grube; Neulangenberg;
Ath-Grube; Sälzer und Neuack; Victoria Mathias; Kunstwerk;
Hundsnocken; Engelsburg; Friedrich Wilhelm; Präsident; Franzisca
Tiefbau; Luise Tiefbau; Schafberg ungesiebt; Nutzkohle; Glücksburg,
Flottwell; Franz; Laura-Zeche.
Die preußischen Steinkohlen, deren Prüfung
die Haupftaufgabe bildete und mit einer wirklich bewunderungswürdigen
Ausdauer auf 48 verschiedene Sorten ausgedehnt worden ist, bieten sehr
beträchtliche Verschiedenheiten der Heizkraft dar. Drückt man letztere
durch die von 1 Pfund Material (in seinem natürlichen, nicht künstlich
getrockneten Zustande) durchschnittlich verdampfte Wassermenge aus, so
findet man als geringstes Resultat 6.10 Pfd. (bei Nr. 43), als größtes
8.93 Pfd. (bei Nr. 55); der Durchschnitt aus allen 48 Sorten ist 7.3
Pfd. und kann wohl als eine Mittelzahl für Steinkohlen überhaupt
angenommen werden.
Bei ähnlichen in großem Maaßstabe angestellten Versuchen, welche Johnson mit nordamerikanischen und Playfair und De la
Beche mit englischen Steinkohlen ausgeführt haben, wurden (die
Resultate auf den bei den Berliner Untersuchungen zu Grunde gelegten
Wärme-Maaßstab umgerechnet) sehr gut übereinstimmende Zahlen
gefunden, nämlich
für amerikanische Steinkohlen:
geringste
5.84 Pfd.
höchste
8.99 „
für englische Steinkohlen:
geringste
5.30 Pfd.
höchste
8.57 „
Nachschrift,die Torfgattungen des Königreichs Hannover betreffend, von
Karl Karmarsch.
Bei einer sehr umfassenden Untersuchung über die Heizkraft hannoverscher Torfe (abgedruckt in den Jahrgängen 1835–1844
der Mittheilungen des hannoverschen Gewerbevereins, Lieferung 5–37 der
älteren Reihe) stand mir kein anderer Weg der Prüfung zu Gebote als Verdampfung
des Wassers in einem kleinen offenen Kessel, welcher auf einen einfachen
Windofen ohne Zugcanäle und Zugrohr gesetzt wurde. Unter diesen Umständen mußte
ein sehr ansehnlicher Theil der aus dem Brennmaterial entwickelten Wärme
ungenutzt verloren gehen. Da indessen die Versuche in sehr großer Anzahl und auf
möglichst übereinstimmende Weise angestellt wurden, so dürfen sie unbedenklich
als unter sich vergleichbar betrachtet werden, womit dem nächsten Zwecke genügt
war. Zugleich aber trachtete ich durch Nebenversuche mit Holz und Holzkohle wenigstens die einstige
Möglichkeit vorzubereiten, den Werthzahlen der Heizkraft einen für die Nutzung
im Großen gültigen Ausdruck zu geben. Dieß zu thun, will ich jetzt unternehmen,
indem ich die für Holz, Holzkohle und Torf bei den Berliner Untersuchungen
erhaltenen Resultate benutze.
Nach der von mir gewählten Eintheilung der Torfe, welche sich auf den
Gesammtcharakter ihrer Erscheinung gründet (polytechn. Journal, 1840, Bd.
LXXVIII S. 379), zerfallen dieselben in folgende vier Classen:
1) Gelber oder weißer junger Torf (Rasentorf); vom specifischen Gewichte
0.113–0.263, wonach ein massiver hannov. Kubikfuß 6 bis 14 Pfd. kölnisch
wiegt; gewöhnlich höchstens 1.5 Proc. (selten bis zu 5 Proc.) Asche lassend.
2) Brauner und schwarzer junger Torf (in verschiedenen
Modificationen als Fasertorf, Wurzeltorf, Holztorf,
Blättertorf auftretend); spec. Gew. 0.240 bis 0.676, d.h. 1 Kubikfuß =
13 bis 36 Pfd.; Aschengehalt 0.5 bis 14 (ausnahmsweise bis zu 50) Proc.
3) Alter Torf mit erdiger Textur, Erdtorf (braun oder
schwarz, auf den Bruchflächen matt und rauh mit erdiger Structur, höchstens
Spuren des Faserigen verrathend); spec. Gew. 0.41–0.90, d.h. 1 Kubikfuß =
22 bis 48 Pfund; Aschengehalt 1.25 bis 39 Proc.
4) Alter Torf mit dichter Textur, Pechtorf
(dunkelbraun oder schwarz, mit glatten wachsähnlich glänzenden Bruchflächen,
hart und beim Zerschlagen scharfeckige Stücke gebend); spec. Gew.
0.62–1.03, d.h. 1 Kubikfuß = 33 bis 55 Pfd.; Aschengehalt 1.2 bis 8
Proc.
Die von 1 Pfund Material in meinen Versuchen verdampfte Wassermenge betrug
für
1) Rasentorf
49.0
bis
61.0,
durchschnittlich
57.0 Loth,
2) braunen Torf
52.4
„
73.5
„
64.6 „
3) Erdtorf.
53.1
„
72.7
„
62.4 „
4) Pechtorf.
58.0
„
73.5
„
66.4 „
Um den Einfluß des oft sehr beträchtlichen Aschengehaltes auf diese Zahlen zu
beseitigen, wurde nach Abzug der Asche, also für 1 Pfd. reiner Torfmasse (in dem
gewöhnlichen völlig lufttrockenen Zustande) die verdampfte Wassermenge
berechnet, und diese gefunden wie folgt:
1) für Rasentorf
49.4
bis
61.7,
durchschnittlich
57.3 Loth,
2) „ braunen Torf
55.4
„
75.2
„
66.4 „
3) „ Erdtorf
60.
„
75.8
„
68.5 „
4) „ Pechtorf
61.0
„
76.1
„
69.4 „
Ferner fand ich für
lufttrockene Buchenholzkohle in
4 Versuchen: 117.5, 108.5, 118.0, 122.3, durchschnittlich 116.6 Loth;
lufttrockenes Rothbuchenholz
(mit 14 Proc. Wassergehalt) in 3 Versuchen: 58.0, 61.0, 56.5. durchschnittlich
58.5 Loth.
lufttrockenes Fichtenholz in 2
Versuchen, 67.2 und 57.5, durchschnittlich 62.3 Lth.
Unter den angegebenen Lothzahlen ist das Gewicht Dampf zu verstehen, welches aus
schon kochend heißem Wasser erzeugt wurde; und da das Sieden in offenem Kessel
stattfand, so war die Temperatur von Wasser und Dampf = 80° R. Bei
Berechnung der Berliner Versuche hingegen, über welche oben Rechenschaft gegeben
ist, wurde Wasser von 0° angenommen, woraus Dampf von durchschnittlich
90° R. entstand. Wasserdampf von 80° enthält nach Regnault's Untersuchung 509.6° R. Wärme,d.h. in 1 Pfd. solchen Dampfes ist so viel Wärme (gebundene und freie
zusammengerechnet) vorhanden, als erforderlich wäre, um 509.6 Pfund
Wasser von 0° bis 1° R. zu erwärmen. solcher von 90° aber 512.6°. Während also die Berliner
Experimentatoren dem Wasser 512.6° Wärme mittheilten, empfing dasselbe
bei meinen Versuchen (da es schon 80° heiß war) nur 509.6–80, d.
i. 429.6°. Sollen also meine Resultate über
die Heizkraft mit jenen der Berliner Gelehrten überhaupt direct vergleichbar
seyn, so müssen erstere in dem Verhältnisse von 512.6 zu 429.6 verkleinert, d.h.
durch 512.6/429.6 oder durch 1.1932 dividirt werden. So erhalte ich,
durchschnittlich, für
Wasser von 0° durch 1 Pfd. Material
in Dampf
von 90° verwandelt.
Rasentorf
47.77
Loth = 1.49 Pfd.
„ aschensreie
Torfmasse
48.02 „ =
1.50 „
braunen Torf
54.14 „ =
1.69 „
„ aschenfreie
Masse
55.65 „ =
1.74 „
Erdtorf
52.30 „ =
1.64 „
„ aschenfreie Masse
57.41 „ =
1.79 „
Pechtorf
55.65 „ =
1.74 „
„ aschenfreie
Masse
58.16 „ =
1.82 „
Buchenholzkohle
97.72 „ =
3.05 „
Rothbuchenholz
49.03 „ =
1.53 „
Fichtenholz
52.21 „ =
1.63 „
Es sollen nun diesen Materialien solche aus der obigen großen Berliner Tabelle
gegenübergestellt werden, welche mit ihnen, wenn auch nicht identisch, doch
wenigstens so nahe als möglich verwandt sind.
Die unter Nr. 10 bis 14 in Berlin geprüften Torfe waren im Allgemeinen sehr feucht, während die von mir untersuchten
sämmtlich in sehr vollkommen lufttrockenem Zustande sich befanden. Um eine
annähernde Vergleichung dennach möglich zu machen, wähle ich aus den einzelnen Verbrennungsversuchen der Berliner Experimentatoren
diejenigen aus, welche mit den trockensten der dort
angewendeten Torfportionen stattgefunden haben.
Nr. 10, von Linum-Flatow, erste Sorte, war in einem Versuche ganz mit Eis
durchdrungen (sehr naß und gefroren); bei den folgenden Versuchen enthielt er
33.7, 34.3, 27.1, 20.9 Proc. Wasser. Die letztgenannte Probe allein kann zur
Noth hierhergezogen werden; sie ergab eine Heizkraft = 4.08 Pfund für den rohen Torf, oder – da dieser 8.65 Proc. Asche
enthielt – 4.46 Pfd. für die aschenfreie
(ungetrocknete) Masse. Dieser Torf fällt nach der von ihm gemachten Beschreibung
unter die Kategorie des Erdtorfs.
Nr. 12, von Linum-Flatow, dritte Sorte, ist Rasentorf, welcher 27.2 Proc. Wasser hielt; seine durchschnittliche
Heizkraft wurde = 3.43 Pfd. gefunden, also für die aschenfreie Masse (da der Aschengehalt 6.07 Proc. betrug) 3.65
Pfd.
Nr. 14, von Büchfeld-Neulangen, zweite Sorte, muß dem jungen braunen oder schwarzen Torfe zugerechnet
werden, enthielt 24.5 Proc. Wasser; Heizkraft = 3.39 Pfd., oder für die asehenfreie Masse (wegen 9.33 Procent Aschengehalt)
3.74 Pfd.
Besser, als mit den Torfen, läßt sich eine Vergleichung mit Holzkohlen und Holz
anstellen, weil diese beiden in den Berliner Versuchen ebenfalls lufttrocken
angewendet wurden. Da es bekannt ist, daß gleiches Gewicht Holzkohle verschiedener Art sehr nahe gleich viel Hitze gibt,
so kann man kein Bedenken finden, die in Berlin angewendete Kiefern-Kohle mit der von mir geprüften Buchen-Kohle zusammenzustellen. Erstere zeigte
eine Heizkraft = 6.8 Pfd. (Nr. 21 der obigen großen Tabelle.)
Rothbuchenholz ist übereinstimmend in Berlin wie von
mir geprüft. Ich glaube Nr. 8 der großen Tabelle – Heizkraft 3.49 Pfd.
– zur Vergleichung auswählen zu dürfen.
Gegenüber dem von mir angewendeten Fichten-Holze endlich stelle ich das Kiefern-Holz Nr. 3 der großen Tabelle, dessen Heizkraft 3.69
Pfd. betrug. Auch dabei wird ein großer Fehler nicht gemacht seyn; denn man weiß
aus anderen Erfahrungen, daß im Allgemeinen die Heizkraft der Holzarten bei
gleichem Gewichte und gleicher Trockenheit fast völlig dieselbe ist, und nur sehr harzreiche Gattungen etwas höher stehen.
Auf vorstehenden Grundlagen ist die folgende Vergleichungstabelle construirt.
Textabbildung Bd. 131, S. 77
Benennung der Brennstoffe;
Heizkraft Verhältniß dieser zwei Resultate zu einander; nach meinen
Versuchen; nach den Berliner Versuchen; Rasentorf; aschenfreie Masse;
Brauner Torf; aschenfreie Masse; Erdtorf; aschenfreie Masse;
Buchenholzkohle; Kiefernholzkohle; Rothbuchenholz; Fichtenholz; Kiefernholz;
durchschnittliches Verhältniß
Die letzte Spalte dieser Tabelle offenbart einen überraschenden Grad von Harmonie
zwischen den verschiedenen darin enthaltenen Vergleichungs-Resultaten,
und spricht aus: daß man die von mir mittelst des kleinen
einfachen Kesselapparats gefundenen Heizwerthe der Torfgattungen, d.h. die
nach meinen
Versuchen durch 1 Pfund Torf verdampfte Wassermenge, auf das Zwei und ein
Viertelfache erhöhen müsse, um die im Großen in gut eingerichteten
Dampfkesseln zu verdampfende Menge bereits kochendheißen Wassers zu
finden.Dividirt man die alsdann herauskommenden Zahlen durch 1.1932, so ergibt
sich die Menge eiskalten Wassers, welche 1 Pfd. Torf in Dampf von
90° R. umzuwandeln vermag. Ich ziehe nämlich das Verhältniß 1 : 2.25 dem von 1 : 2.29 oder einem
noch größern vor: 1) um in keinem Falle eine Ueberschätzung der Torfe zu veranlassen; 2) weil es das Mittel aus den
drei in der Tabelle zuletzt angeführten Verhältnissen
ist, welche nicht nur unter sich vorzüglich gut Harmoniren, sondern auch
entschieden zuverlässiger sind, als die aus Vergleichung der (so außerordentlich
variablen Torfe) abgeleiteten.
Bemerken darf ich vielleicht, daß ich auf anderen Wegen bereits früher zu einem
mit dem vorstehenden beinahe ganz übereinstimmenden Schlusse gelangt bin
(hannov. Mittheilungen, Jahrgang 1836, Lieferung 8, Seite 59–64). Ich
kann nunmehr mit gutem Gewissen den Inhalt derjenigen Tabelle, welche Jahrgang
1840 genannter Zeitschrift (Lief. 21, S. 63–68) enthält, zur Grundlage
bei Veranschlagungen im Großen empfehlen, sofern man dort die Zahlen der Spalten
7, a. b. c. d. mit 2 1/4 multiplicirt, alles Uebrige
aber ungeändert läßt.
Will man für Torf überhaupt eine Schätzung der
Heizkraft haben, so ist sie nebst den gleichartigen Angaben für Holz, Holzkohle
und Steinkohle aufzustellen wie folgt:
Menge Wasser von 0° durch 1
PfundBrennstoff in Dampf von 90° verwandelt.
Rasentorf
2.89 bis 3.59, durchschnittlich 3.35
Pfd.
Faser-. Blätter-.
Wurzeltorf
3.09 „ 4.33 „ 3.80
„
Erdtorf
3.13 „ 4.29 „ 3.69
„
Pechtorf
3.42 „ 4.33 „ 3.91
„
Holz
3.20 „ 4.21 „ 3.64
„
Holzkohle
6.44 „ 7.13 „ 6.82
„
Steinkohle
5.30 „ 8.99 „ 7.30
„
Reid's Verfahren die Isolirung der Telegraphendrähte zu
prüfen.
Der englische Telegraphen-Ingenieur William Reid
ließ sich am 27. April 1853 einen Apparat patentiren, um die Isolirung der
überzogenen Drähte für unterseeische oder unterirdische Telegraphen auf ihre Güte zu
prüfen. Er benutzt ein schmiedeisernes Gefäß, welches stark genug ist, um nach dem
Auspumpen der Luft dem Druck der Atmosphäre zu widerstehen und auch dem
hydrostatischen Druck, welchem man den überzogenen Draht darin auszusetzen
beabsichtigt. Das Gefäß ist mit einem Deckel versehen, damit man eine Spirale von
überzogenem Draht hineinbringen und darin einschließen kann. Ein Ende des
überzogenen Drahts wird von dem Innern durch eine Stopfbüchse außerhalb des Gefäßes
geführt; das andere Ende des Drahtes wird überzogen und gut isolirt. Man macht nun
mittelst einer Luftpumpe das den Draht enthaltende Gefäß luftleer; dann sperrt man
den die Verbindung mit der Luftpumpe herstellenden Hahn ab, und öffnet den Hahn am
Wasserrohr, um das Gefäß zu füllen; man kann aber auch das Gefäß vor dem Auspumpen
der Luft fast ganz mit Wasser füllen. Man verbindet nun ein Ende des Drahts von
einem Galvanometer mit dem äußern Ende des Drahts welcher aus dem Gefäß vorsteht.
Nun übt man einen Druck aus, durch Pumpen von Wasser in das Gefäß; wenn man dann die
zwei Pole der Batterie respective mit dem Galvanometer und dem Wasser im Gefäß
verbindet, so wird – wenn die Isolirung vollkommen ist – keine Wirkung
auf die Nadel des Galvanometers sich zeigen, weil kein vollständiger elektrischer
Strom gebildet wird; ist hingegen der Ueberzug des Drahts im geringsten mangelhaft,
so wird die Nadel des Galvanometers abgelenkt, weil nun ein Kreislauf hergestellt wurde, indem das Wasser
im Gefäß mit einem Theil des zu prüfenden Drahts in Berührung kam. Die Luftleere
soll so vollkommen als möglich hergestellt werden und der Druck welchem der
überzogene Draht ausgesetzt wird, muß für unterseeische Drähte stärker seyn, als das
Wasser in welches sie untergetaucht werden, ihn möglicherweise auf sie ausüben kann.
Um unterirdische Drahtleitungen sicher zu prüfen, muß man einen Druck von etwa 20
Pfund per Quadratzoll anwenden. (Repertory of Patent-Inventions, Decbr. 1853, S. 446.)
Ueber das sogenannte elektrische Leuchtgas.
Die Litterary Gazette vom 23 Juli v. J. enthielt einen
ebenso auffallenden als unglaublichen Artikel, folgenden Hauptinhalts:
„Wir haben in dieser Woche eine der erstaunlichsten Entdeckungen
anzukündigen, die Verwandlung des Wassers in ein nicht
explodiren des Leuchtgas durch elektro-magnetische Zersetzung.
Durch diese Entdeckung, sagt der Prospectus der Compagnie welche sich zu deren
Ausbeutung bildete, kann das Wasser mit ganz unbedeutenden Kosten in Gas
verwandelt werden, indem 1000 Kubikfuß Gas nicht über 6 Pence zu stehen kommen
dürften. Wie bei allen auftauchenden großen Erfindungen, wurden die vorläufigen
Versuche bisher nur in kleinem Maaßstab gemacht, aber Dr. Leeson, Mitglied der Royal Society, bestätigt ihre vollkommene
Anwendbarkeit im Großen. Auf Einladung des interimistischen Vorstandes der
Compagnie, Hrn. Shephard, haben wir uns selbst der
Prüfung dieser Erfindung unterzogen. Eine magneto-elektrische Maschine
von großen Dimensionen wird zur Zersetzung einer in mehreren Flaschen
enthaltenen Flüssigkeit angewandt; das aus diesen Flaschen tretende Gas zieht
durch eine Kohlenwasserstoff-Verbindung, welche ihm die Leuchtkraft
mittheilt; man sammelt es sodann und verbrennt es sogleich in einem gewöhnlichen
Brenner. Der Hauptpunkt der Entdeckung ist ein gewisses geheim gehaltenes
Präparat, welches nur 2 Pence per 1000 Kubikfuß Gas
kostet, und die Eigenschaft besitzt, das zu zersetzende Wasser so zu
modificiren, daß die entwickelten Gase keine Explosion mehr machen können.
Bekanntlich besteht das Wasser aus 88.9 Gewichtstheilen Sauerstoff und 11.1
Wasserstoff; eine Analyse des neuen Gemisches, welche Hr. Holmes, Professor der Chemie am royal
Panopticon machte, ergab, daß es 12 Sauerstoff und 82 Wasserstoff
enthält.“ Hr. Abbe Moigno, welcher den
erwähnten Prospectus der Merkwürdigkeit wegen vollständig in seinem Cosmos vom 29 Juli v. J. mittheilte, bemerkte dabei sehr
richtig, daß das Geheimniß der Entdeckung ganz einfach darin bestehen muß, dem
Wasser eine Substanz zuzusetzen, welche sich des Sauerstoffs in dem Maaße
bemächtigt, als er durch die Wirkung des magneto-elektrischen Stroms frei
wird. Was sich dann noch entwickelt, ist Wasserstoff, den man mit Kohlenstoff
verbindet und verbrennt; dieser Wasserstoff enthält eine kleine Menge Sauerstoff,
ein Siebentel dem Gewichte oder 1/112tel dem Volum nach, also zu wenig um eine
Explosion machen zu können.
Seitdem hatte Hr. Abbé Moigno selbst Gelegenheit
einer Darstellung des elektrischen Gases beizuwohnen, von welchem in Paris sehr viel
gesprochen wurde, nachdem damit Versuche vor Ihren kaiserlichen Majestäten
angestellt worden waren. Hr. Moigno bemerkt im Cosmos vom 9. December v. J. nachträglich Folgendes über
diese Gaserzeugung:
„Der Hergang ist ganz so, wie wir vermuthet hatten. Der Apparat ist eine
magneto-elektrische Rotationsmaschine mit sieben Inductionsspiralen; das
zu zersetzende Wasser ist in sieben kleinen Glasflaschen enthalten, in welche
die verbundenen Elektroden münden; von diesen Flaschen gehen Röhren aus, welche
sich zuletzt in einer einzigen vereinigen, durch die das erzeugte Gas austritt,
um sich im Gasometer zu sammeln. Das ganze Geheimniß besteht darin, daß dem
Wasser eine noch unbekannte Substanz zugesetzt wird, welche wegen ihrer starken
Verwandtschaft zum Sauerstoff denselben in dem Maaße, als er sich entwickelt,
größtentheils absorbirt und zugleich die Zersetzung des Wassers erleichtert, so
daß der Gasometer nur Wasserstoff enthält, dem so wenig Sauerstoff beigemischt
ist, daß er nicht explodiren kann, und welcher auf seinem Wege durch einen
geeigneten (flüssigen) Kohlenwasserstoff gekohlt worden ist. Die ganze Merkwürdigkeit des
Versuchs, welchem wir beiwohnten, besteht in der Thatsache, daß die Kraft eines
Mannes in einer gegebenen Zeit soviel Kohlenwasserstoffgas entwickeln kann, als
erforderlich ist, um während derselben Zeit sieben gewöhnliche Brenner zu
speisen. Dieß ist gewiß sehr interessant, aber bis zur Verdrängung des
Steinkohlengases durch das sogenannte elektrische Gas ist noch ein ungeheurer
Schritt. Die fragliche Erfindung wurde übrigens von dem bereits verstorbenen
belgischen Abbe Nollet gemacht, und Hr. Shephard ist einer ihrer Haupteigenthümer. –
Man versuchte dieselbe Maschine für das elektrische Licht anzuwenden. Aber die
Ströme, welche sie erzeugt, haben nicht alle dieselbe Richtung, und dieser
Umstand, welcher die Zersetzung des Wassers durchaus nicht verhindert, macht
eine konstante und intensive Beleuchtung mittelst der Kohlenspitzen am Ende der
zwei Pole ganz unmöglich.“
Künstliches Holz.
Die HHrn. Barth und Potin in
Paris (rue Sedaine, No. 40) haben ein neues Verfahren
erdacht, um künstliches Holz zu fabriciren, mittelst dessen man sehr schöne Producte
erhält, welche die verschiedenen Varietäten des natürlichen Holzes täuschend
nachahmen.
Das künstliche Holz, welches diese Herren fabriciren, besteht aus Leim und
gepulvertem Holz (Sägespänen), welche sie mittelst eines eigenthümlichen Gerbens
(Behandlung mit Gerbstofflösung) verbinden und fest machen; dieses Product kann in
seinem anfänglichen teigartigen Zustand alle Eindrücke und jede Form annehmen. Wir
sahen solche mittelst des Stanzens erhaltene Producte, welche das geübteste Auge von
einer Schnitzarbeit nicht zu unterscheiden vermochte. (Cosmos, Revue encyclopedique, 9. Decbr. 1853.)
Sand- und andere poröse Steine fest und wasserdicht zu
machen.
Um Sandsteine und andere weiche Steingattungen, Ziegel u.s.w., gegen die Einflüsse
der Atmosphäre zu schützen, setzt man dieselben einer Hitze von 160° R. aus,
taucht sie dann in Steinkohlentheer, welcher eine Hitze von 160° R. haben
muß, und läßt sie 8 Stunden darin liegen. Durch dieses Verfahren erhält man eine so
feste Masse, daß man sie mit dem Hammer kaum zerschlagen kann. Bei Mauer- und
Dachziegeln braucht diese Eintauchung nur 4 Stunden in Steinkohlentheer
stattzufinden, welcher eine Hitze von 90° R. erlangt hat. (Förster's Bauzeitung, 1853, S. 35.)
Ueber die Gase, welche sich beim Rösten des Flachses
entwickeln; von Prof. Hodges.
Die Gase eines Gährungsbottichs (bei dem Schenck'schen
Warm Wasser-Röstverfahren des Flachses) wurden nach den Methoden des, Prof.
Bunsen analysirt, wobei sich ergab, daß sie aus
Kohlensäure, Wasserstoff und Stickstoff bestehen. In keinem Falle wurde
Schwefelwasserstoff entdeckt. Mehrere Analysen der näheren (organischen)
Bestandtheile des gehechelten Flachses und seiner mineralischen Bestandtheile
ergaben, daß ein beträchtlicher Theil der stickstoffhaltigen und anderen
Bestandtheile der Pflanze selbst nach dem Rösten und Hecheln noch in der Faser
zurückbleibt. (Aus dem Athenaeum durch die Chemical Gazette, 1853, Nr. 265.)