Titel: Apparat zum Waschen und Scheiden der Steinkohlen, von Hrn. J. R. Frölich.
Fundstelle: Band 132, Jahrgang 1854, Nr. XCI., S. 331
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XCI. Apparat zum Waschen und Scheiden der Steinkohlen, von Hrn. J. R. Frölich. Aus dem Bulletin de la Société industrielle de Mulhouse, 1854, Nr. 123. Mit Abbildungen auf Tab. V. Frölich's Apparat zum Waschen und Scheiden der Steinkohlen. Wir haben im polytechn. Journal bereits zwei Apparate zur nassen Aufbereitung der Steinkohlen beschrieben; den Apparat von Marsilly, Bd. CXVIII S. 265 und denjenigen von Meynier, Bd. CXXVI S. 11. Der Zweck, den sich der Erfinder des vorliegenden Apparates vorgesteckt hat, besteht darin, die Separation des Schieferthons und anderer nicht brennbarer Substanzen, welche mit den Steinkohlen vermengt vorkommen, zu bewirken. Hierzu benutzt der Erfinder das verschiedene specifische Gewicht, welches die Kohlen und ihre erdigen Beimengungen haben, und er ist nach diesem Princip mit Hülfe des Wassers zu einer sehr vollständigen Separation gelangt. Sein Apparat ist in Fig. 17 in einem Seitenaufriß; in Fig. 18 in einer Ansicht von vorn und in Fig. 19 in einem senkrechten Durchschnitt nach der Linie AB in Fig. 18 dargestellt. In diesen drei (in 1/20 der natürlichen Größe gezeichneten) Figuren sind die einzelnen Theile folgendermaßen bezeichnet: a Faß oder Bottich von Eichenholz, mit eisernen Reifen umgeben. b Rührer von Holz, dessen Arme auf einer Seite zugeschärft ablaufen. c Querstück von Gußeisen, an welchem die Arme des Rührers befestigt sind. d eiserne Welle des Rührers. e hohle gußeiserne Säule, welche der Welle d als Lager dient, und deren Fuß e' seitwärts mit drei Löchern versehen ist, durch welche der Schieferthon gehen kann. f Winkelrad an der Welle d. g gußeiserner bügelförmiger Balken, der an den beiden äußern Seiten des Bottichs a befestigt ist und in welchem sich das obere Ende der Welle d bewegt. h Winkelgetriebe, welches in das Winkelrad f greift. i Triebwelle, auf welcher das Getriebe h befestigt ist. k, k' Zapfenlager für die Welle i. l gußeiserne Säule, auf welcher das Zapfenlager k befestigt ist. m Rolle auf der Triebwelle i. n gußeiserne Röhre, durch welche das Speisewasser in das Faß a gelangt. o, o' kupferne Röhren, deren Enden einerseits mit dem einen Ende des Fasses a in Verbindung stehen, und andererseits mit der Leitung n, in welcher zwei Seitenöffnungen bei o'' angebracht sind, so daß das Wasser an drei gleich weit von einander entfernten Punkten in das Faß gelangt. p Speisungshahn. q Abflußrohre für das Wasser und die Steinkohlen. r Register, womit die innere Oeffnung der Röhre q verschlossen werden kann. s eiserne Stange, welche am obern Ende des Registers befestigt ist. t Hebel, dessen eines Ende mit der Stange s verbunden ist. u Stützpunkt des Hebels t, der an dem Faß angeschraubt ist. v Stange, welche an dem andern Ende des Hebels t hängt und mittelst deren man von unten das Register öffnen oder verschließen kann. x gußeiserne Büchse, an beiden Enden offen und mit dem oberen Ende an das Faß a befestigt, wo ein Drahtsieb angebracht ist. y Ventil, welches zum Verschließen der Büchse x dient. z Hebel, dessen Stützpunkt an der Büchse x befestigt ist, und welcher dazu dient, das Ventil y mittelst des Hebels z' zu öffnen und zu verschließen. 1 Gerüst von Eichenholz mit einem Bretterboden, auf welchem das Faß a steht. 2 geneigtes hölzernes Gerinne, dessen Boden aus einem Drahtsieb besteht; es dient zum Durchsieben des Schieferthons, der aus der Büchse x darauf fällt und nach 2' geht. 3 horizontales Gerinne, welches auf demselben Gerüst 1 befestigt ist; es führt das Wasser, welches zum Waschen der Kohlen gedient hat, durch die Röhre 3' ab. 4 anderes geneigtes und unten mit einem Drahtsieb versehenes Gerinne, welches oben in einem Scharniere 4' an dem Gerüst hängt. Dieses Gerinne nimmt die gewaschenen, aus der Röhre q ausfließenden Kohlen auf und läßt sie in 4'' entweder sogleich in einen Wagen oder auf einen Haufen fallen. 5 Heblinge, auf denen das Gerinne 4 liegt, und welche dazu dienen, ihm eine stoßende Bewegung mitzutheilen. 6 Welle, auf welcher der Hebedaumen 5 befestigt ist. 7, 7' Lager für die Welle 6, welche an dem Gerüst 1 befestigt sind. 8 Triebrolle auf der Welle 6, welche von der Rolle m aus bewegt wird. 9 Spannrolle, über welche der Treibriemen von 8 nach m läuft, um nicht an dem Gerüst 1 zu streifen. 10 Rumpf, in welchen die zu verwaschende Kohle gestürzt wird. 11 eiserner Ring an den Armen des Rührers, um deren Biegung zu verhindern; dieser Ring ist in die Ränder eines ähnlichen Ringes 11' eingelassen, welcher auf der Säule e befestigt ist. Betrieb des Apparats. Der Apparat besteht, wie man aus den Abbildungen ersieht, aus einem feststehenden runden Faß a, welches zu drei Vierteln mit Wasser angefüllt ist. Die Staubkohlen gelangen mittelst eines Auftragerades oder durch irgend einen andern Mechanismus in den Rumpf und fallen ins Wasser; dort separiren sie sich sehr bald durch die Einwirkung des Rührers b, der sich um sich selbst dreht und die leichten Theile nöthigt, mehr oder weniger lange Spiralen zu beschreiben. Dadurch werden letztere von dem specifisch schwereren Schieferthon separirt, welcher fast augenblicklich auf den geneigten Boden e' fällt, der in der Mitte mit einer runden Oeffnung versehen ist, durch welche und durch das Sieb der Schieferthon entweicht und in einer conischen Büchse aufgenommen wird, die man von Zeit zu Zeit entleeren kann. Die Kohlentheilchen gehen mit dem Wasser durch die länglich-viereckige Oeffnung q, die am Boden des Fasses angebracht ist und gelangen auf das Sieb 4, welches eine stoßende Bewegung erhält, und von welchem sie in einen Wagen oder auf einen Haufen fallen. Man sieht, daß der Betrieb dieses Apparats leicht ist. Zwei Mann sind zur Bedienung eines 1 Meter hohen und 1 Meter weiten Fasses hinreichend, in welchem täglich 20,000 Kilogr. (400 Cntr.) Kohlen gewaschen werden können; zum Betrieb des Rührers ist eine Pferdekraft erforderlich. In einem Faß von 3 Meter Höhe und Weite könnten 200,000 Kil. oder 4000 Cntr. Steinkohlen täglich verwaschen werden; es würde 10 Pferdekräfte, aber auch nur zwei Mann zum Betriebe beanspruchen. Das erstere Faß würde 2000 Fr. und das letztere 10,000 Fr. kosten.

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