Titel: | Ueber Dampfkessel-Oefen mit Rauchverzehrung; von Hrn. C. W. Williams. |
Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. L., S. 188 |
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L.
Ueber Dampfkessel-Oefen mit
Rauchverzehrung; von Hrn. C. W.
Williams.
Aus dem London Journal of arts, Mai 1854, S.
375.
Williams, über Dampfkessel-Oefen mit
Rauchverzehrung.
Ueber diesen Gegenstand trug Hr. Williams in der
Versammlung der Institution of Civil Engineers zu London
am 4. April d. J. eine Abhandlung vor. Er verbreitete sich zuerst über die chemische
Constitution der Flamme, um zu zeigen, daß deren Vorhandenseyn die (vollständige)
Verbrennung des Kohlenwasserstoffgases nicht einschließt, indem die Flamme nur der
vorläufige Zustand des starken Glühens der zahlreichen Kohlenstoffatome der Gasart
ist, welches durch die intensive Hitze veranlaßt wird, die bei der Verbrennung des
andern Bestandtheils – des Wasserstoffs – entsteht.
Um die Verbrennung des aus Steinkohlen in einem Dampfkessel-Ofen erzeugten
Gases zu bewerkstelligen, habe man zuerst einen rein mechanischen Proceß anzuwenden,
welcher darin besteht, die Theilchen des Gases und diejenigen der Luft so innig als möglich mit
einander zu mischen; denn ihre Vermischung ist die nothwendige Bedingung der
nachherigen chemischen Vereinigung. Auf die Ermittelung einer Methode, um jene
Vermischung auf die schnellste und innigste Weise bewirken zu können, beschränkt
sich im Wesentlichen Alles, was der menschliche Scharfsinn leisten kann, um eine
vollständige Verbrennung zu erzielen.
Als Beispiel einer Methode diese Mischungen zu bewerkstelligen oder die Atome von
Luft und Gas zusammenzubringen, bezog er sich auf den Argand'schen Brenner; der
Unterschied besteht bloß darin, daß bei dem Argand'schen Brenner das Gas in
zahlreichen kleinen Strahlen in die Luft ausströmen muß, während beim
Dampfkessel-Ofen der umgekehrte Proceß stattfindet, indem die Luft mittelst
zahlreicher Oeffnungen dem Gase zugeführt wird. In beiden Fällen ist die Wirkung die
gleiche; wie bei Erzeugung eines künstlichen Wasserstrahls wird augenblicklich die
größtmögliche Oberfläche für die gegenseitige Berührung hergestellt. Durch Modelle
und Zeichnungen erläuterte er dann, daß sich auf eben so einfache als leichte Weise
in den Dampfkessel-Oefen für stationäre und Schiffsmaschinen Hunderte von
kleinen Oeffnungen anbringen lassen, um die innigste Vermischung der Luft mit den
gasförmigen Verbrennungsproducten zu bewirken.
Vieljährige Erfahrung habe bewiesen, daß es ganz gleichgültig ist, in welchen Theil
des Kesselofens oder seines Feuercanals man die Luft einführt, vorausgesetzt daß der
wesentlichen Bedingung entsprochen wird – die Vermischung der Luft mit dem
Gas zu bewerkstelligen, bevor die Temperatur des letztern
unter denjenigen Grad gesunken ist, wobei es sich noch entzünden kann, und diese
Temperatur beträgt nach Humphrey Davy nicht unter
800° Fahr. (426° C.).
Vor Einführung der Röhrenkessel (für Schiffsmaschinen) anstatt der gewöhnlichen
Kessel mit Feuercanälen, nahm man an, daß die Einführung der Luft nach dem
Argand'schen Princip, mittelst einer durchlöcherten Platte hinter der Ofenbrücke,
zur Erzielung einer vollkommenen Verbrennung hinreichend sey. Die Röhrenform des
Kessels machte jedoch eine andere Anordnung absolut nothwendig, weil die Entfernung
zwischen der Ofenbrücke und den Röhren sehr kurz ist und folglich die Luft diese
Strecke in so wenig Zeit durchzieht, daß die Vermischung und Verbrennung nicht
gehörig bewerkstelligt werden kann. Dieß führte nach zahlreichen Proben dahin, daß
man die Zulassungsöffnungen an der Vorderseite oder dem Einschürende des Ofens
anbrachte; das von den Kesselfabrikanten angenommene System, den Ofenthür-
oder Einschürcanal der Schiffskessel zu verengen, war einer erfolgreichen Anwendung
des Argand'schen Princips sehr hinderlich; die Erweiterung des Einschürcanals lieferte jedoch hinreichenden
Raum für die erforderliche Anzahl Oeffnungen von 3/4 oder 1/2 Zoll Weite; mittelst
dieser Anordnung wurde die Entfernung zwischen der Brücke und den Röhren um so viel
vergrößert als die Länge des Ofens von der Thür zur Brücke betrug, und auf diese
Weise das Argand'sche Princip mit großem Erfolg bei Schiffskesseln angewandt.
Bezüglich der Quantität oder des Volums der erforderlichen Luft und des
Flächeninhalts der zu ihrer Einführung nöthigen Oeffnungen bemerkte der Vortragende,
daß die Praktiker häufig einen großen Irrthum begingen, indem sie annahmen, daß bei
einfachen Oefen die Oeffnung nur 1 1/2 Quadratzoll für jeden Quadratfuß Feuerfläche
in dem Ofen zu betragen brauche; und nur einen halben Quadratzoll für jeden
Quadratfuß Rostfläche bei Kesseln mit Doppelofen.
Diese Verhältnisse sind völlig unzureichend, denn es kann dabei kaum das Viertel der
erforderlichen Luftmenge einziehen. Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß
bei Anwendung von Backkohlen (bituminösen Kohlen) 4 bis 6 Quadratzoll für jeden
Quadratfuß Heizfläche erforderlich sind; und bei Anwendung von Anthracit, 2 bis 4
Quadratzoll, je nach der Güte der Kohlen und der Stärke des Zugs.
Hinsichtlich der sehr verbreiteten Annahme, daß für rauchverzehrende Oefen geschickte
Heizer nicht zu entbehren seyen, bemerkte der Vortragende, daß an den Heizer keine
andere Anforderung gemacht werden sollte, als daß er den Rost mit Kohlen gefüllt und
gleichförmig bedeckt erhält; denn wenn das hintere Ende oder die Seiten des
Heizraums unbedeckt gelassen werden, so zieht die Luft durch dieselben ein, anstatt
durch die Luftvertheiler zu streichen, weil sie in jenem Falle auf dem heißesten und
kürzesten Wege zum Schornstein gelangen kann. Die Erfahrung lehrt auch, daß es, wenn
die Roststangen nicht gut und gleichförmig mit Kohlen bedeckt sind, unmöglich ist
die Zulassung der Luft zu reguliren oder zu controliren.
Man hat während der letzten zehn Jahre zahlreiche Vorschläge probirt, um durch
Anwendung selbstthätiger Ventile die Zulassung der Luft zu reguliren; die
Ungleichförmigkeit, welche das Einströmen der Luft durch den unbedeckten Theil des
Rosts veranlaßt, konnte aber durch selbstthätige Ventile irgend einer Art durchaus
nicht vermieden werden, und man mußte daher diese Ventile als ganz nutzlos aufgeben.
Die Unbrauchbarkeit solcher Ventile beweist auch der Pyrometer von Houldsworth
Beschrieben im polytechn. Journal Bd. XC S.
374., welcher das einzige verläßliche Mittel ist, um sich von der erzeugten Wärmemenge und deren
gehörigen Anwendung zur Dampfbildung zu vergewissern.
Der Vortragende bemerkte auch, daß die Farbe des aus dem Schornstein abziehenden
Rauchs nur auf falsche Schlüsse führen kann; die Sehlöcher und der erwähnte
Pyrometer liefern alle erforderlichen Anhaltspunkte, wornach der Heizer mit
Sicherheit die Zulassung der Luft zu reguliren im Stande ist.
Verhandlungen des Vereins der Civilingenieure (zu London) über
die Rauchverhütung bei den Dampfkessel-Oefen.
Während einige Schriftsteller über Dampfmaschinen behaupten, daß es zur Verbrennung
des Rauchs genügt, wenn die Oeffnung für die in den Kesselofen ziehende Luft nur
einen halben Quadratzoll für jeden Quadratfuß des Rostes oder der Heizfläche
beträgt, wurde allgemein anerkannt, daß dieß für praktische Zwecke unzureichend ist,
indem 4 bis 6 Quadratzoll für jeden Quadratfuß des Rostes nothwendig sind, je nach
der Stärke des Zuges und der Beschaffenheit der Steinkohlen.
Diese bedeutende Differenz wurde wahrscheinlich durch eine unrichtige Berechnung der
Geschwindigkeit des eintretenden Luftstroms veranlaßt. Denn wenn man sich auf einen
halben Quadratzoll Rostöffnung beschränkt, so müßte die Luft eine zehnmal größere
Geschwindigkeit haben, als sie in der That jemals erreicht. Angenommen z.B. ein
Heizraum sey 4 Fuß lang und 2 Fuß 6 Zoll breit, was 10 Quadratfuß Rostfläche ergibt,
so pflegt man auf derselben 2 Cntr. Kohlen per Stunde zu
verbrennen; diese erfordern aber bloß zur Verbrennung des Gases (da für 1 Volum
Kohlenwasserstoffgas 10 Volume Luft nothwendig sind) 10,000 Kubikfuß per Stunde einströmender Luft; 20 Cntr. (1 Tonne) Kohlen
würden 100,000 Kubikfuß erfordern. Wie groß dabei die Zulassungsöffnung seyn muß,
erläutert folgende Tabelle:
Luft-Oeffnung perQuadratfuß des Rostes.
Geschwindigkeit des Zugs per Secunde.
Luftmenge per Stunde.
Luftmenge für 1
Tonne Kohlen.
6
Quadratzoll.
bei 5 Fuß per Sec.
7,500 Kubikfuß
75,000 Kubikfuß
6 „
bei 10
„ „
15,000 „
150,000
„
Wenn man die Oeffnung auf einen halben Quadratzoll vermindern
würde, wäre folglich eine Geschwindigkeit von 80 Fuß per
Secunde erforderlich, damit innerhalb der gegebenen Zeit die erforderliche Luftmenge
einströmen kann. Durch Beobachtungen mit dem Anemometer hat man aber gefunden, daß
bei gutem Zug der einziehende Luftstrom eine Geschwindigkeit von 8 bis 10 Fuß per Secunde hat; und von 5 bis 8 Fuß, wenn der Zug nur
mäßig ist.
Die Methode des Hrn. C. Wye Williams, die Luft durch
zahlreiche kleine Oeffnungen zuzulassenMan sehe die Beschreibung von Williams' Patent im
polytechn. Journal Bd. LXXVI S. 338;
ferner Bd. XCII S. 250., hat sich praktisch bewährt; dabei kommt es aber darauf an, eine solche
Zertheilung der Luft bei ihrem Zulassen in den Ofen zu bewirken, daß in keinem
Zeitpunkt mehr Atome Luft mit den Atomen des Gases in Berührung kommen, als zu ihrer
fortwährenden Vereinigung und Verbrennung erforderlich sind, wobei dann
ununterbrochen Hitze erzeugt wird; strömt hingegen die Luft, sey es in Masse oder
zertheilt, in größerer Menge ein, als sie das Gas vor Abnahme seiner Temperatur
verzehren kann, so ist die nothwendige Folge eine Abkühlung, daher sich Rauch bilden
muß und Brennmaterial unnütz verbraucht wird.Die zahlreichen Oeffnungen, durch welche die Luft in den Ofen zieht, müssen
folglich so angeordnet seyn, daß sie eine genaue Regulirung gestatten; denn
nach dem Aufschütten frischen Brennmaterials auf den Rost ist eine größere
Luftmenge erforderlich, als wenn das Feuer hell und ungehindert brennt.
Was das Publicum hinsichtlich der Rauchfrage verlangt, beschränkt sich darauf, daß
durch irgend welche einfache Mittel die Entstehung des sichtbaren schwarzen oder
braunen Rauches verhütet und derselbe bei seiner zufälligen Bildung verzehrt werden
soll. Die zu dieser Rauchverzehrung in den Kesselöfen erforderliche Luft kann man
nach Belieben durch eine Feuerbrücke mit Spalt, oder durch die Ofenthür, oder
zwischen Platten mit engen Räumen, oder durch eine große Anzahl Löcher von einem
halben Zoll Weite etc. zulassen. Wenn man die Luft durch irgend eine sie
zertheilende Vorrichtung einziehen läßt, so muß aber nothwendig ihre Geschwindigkeit
(in Folge der Reibung) abnehmen, folglich die Verdampfungskraft des Kessels
vermindert und daher Brennmaterial unnütz verbraucht werden, wenn man nicht einen
starken Zug veranlaßt; wird jedoch letzterer
Bedingung entsprochen, so kann man die Luft auf jede entsprechende Weise
zulassen.
Prideaux wendet bekanntlich zur Rauchverzehrung eine
Ofenthür mit parallelen Platten an; in diesem Falle sollte aber die Thür eine doppelte seyn und die
Luft durch eine Reihe von Löchern in der innern Platte in den Ofen ziehen; durch
diese Anordnung werden nämlich drei wichtige Resultate gesichert: 1) das Erhitzen
der Luft; 2) ihre Zertheilung in dünne Strahlen; 3) daß die äußere Oberfläche der
Ofenthür verhältnißmäßig kalt bleibt, folglich die Wärme nicht unnütz auswärts
strahlt, daher auch der Heizer nicht belästigt wird.
Die Kessel mit Doppelofen und doppeltem Feuerzug nach den Systemen von Galloway, Rose, Mac Gavin etc. liefern sehr genügende
Resultate; die Oeffnungen für den Luftzutritt betragen bei denselben 1 Quadratzoll
für jeden Quadratfuß Rostfläche. Das Zulassen zu großer Quantitäten kalter Luft,
unmittelbar hinter der Ofenbrücke, hat sich bei den Doppelöfen als nachtheilig
herausgestellt, und das System die Luft durch die Löcher in der Ofenthür einströmen
zu lassen, wird allgemein vorgezogen. Abwechselndes Nachheizen, ein großer
Kesselraum und guter Zug sind bei diesem System die wesentlichen Bedingungen des
besten Erfolgs.Solche Oefen sind jetzt in Manchester vielfach in Gebrauch.
Hinsichtlich der mechanischen Heizmethoden wurde erwähnt, daß in Price's Kerzenfabrik zu Vauxhall drei Methoden –
Juckes', Hazeldine's und Hall's
Der Apparat von Juckes ist beschrieben im polyt.
Journal Bd. LXXXV S. 134; Hazeldine's in Bd. CVII S. 334; Hall's in Bd. LXXXVIII S. 325. – mit Erfolg angewendet wurden; das gemeinschaftliche Princip
derselben ist die ununterbrochene Speisung mit Brennmaterial an der Vorderseite des
Feuers, mittelst sich bewegender Stäbe, welche die Kohlen vorwärts führen. Die Luft
wird nur von unten und zwischen den Stangen zugelassen, welche beständig mit
Brennmaterial bedeckt sind. Die Einwände gegen diese Apparate sind ihre nicht
unbedeutenden Herstellungskosten und daß sie leicht in Unordnung kommen; bei denen
von Juckes und Hazeldine sind
die Gestehungskosten jetzt aber vermindert und sie werden daher beim Bau neuer
Kesselöfen vorgezogen; sie bewirken erfahrungsgemäß eine fast vollkommene
Verbrennung und man erspart dabei bedeutend an Brennmaterial, während überdieß in
den Kesselöfen eine ganz regelmäßige Temperatur unterhalten wird. Dieß hat sich
namentlich in der Brauerei der HHrn. Truman, Hanbury und
Comp. herausgestellt, wo sechzehn Juckes'sche Apparate mehrere Jahre lang in Gebrauch
waren. Dagegen haben sich die früher von Brunton und Parkes ausgeführten selbstthätigen Systeme als mangelhaft
erwiesen und wurden aufgegeben. Bis jetzt konnten aber selbst die Apparate von
Juckes, Hazeldine und Hall auf
Dampfschiffen, wo die mechanische Speisung der Kesselöfen mit Brennmaterial am
vortheilhaftesten wäre, nicht benutzt werden, weil die Hitze in den Oefen so groß
ist, daß jeder an den Roststangen angebrachte Mechanismus zerstört wird.
Als Resultat der betreffenden Verhandlungen stellt sich heraus, daß die mechanische
Speisung des Rosts mit Brennmaterial in mehreren großen industriellen Anstalten mit
dem besten Erfolg angewandt wurde, daß man aber die Annahme dieses Systems für jeden
Ofen in der kleinsten Fabrik nicht erwarten kann, daher ein gutes System –
den während der Verbrennung der Steinkohlen entwickelten Gasen das gehörige
Verhältniß von atmosphärischer Luft beizumischen. – eine Hauptsache ist, und
daß die Methode von Williams in dieser Hinsicht allen
Anforderungen genügt.
Gesetzliche Vorschriften über Rauchverbrennung in
England.
Mit der Vergrößerung der Städte in England und Schottland und der Zunahme der
Fabriken in denselben, machte sich die Verhütung der aus den Schornsteinen der
letztern entweichenden Rauchsäulen als ein höchst Wünschenswerther Umstand fühlbar,
und zwar schon zur Zeit Karls II., unter dessen Regierung gesetzliche Vorschriften
in dieser Hinsicht beantragt wurden; bereits im J. 1697 schlug Dr. Papin vor, in einer
unmittelbar über dem glühenden Brennmaterial befindlichen Röhre Luft hinabzudrücken,
um eine vollkommenere Verbrennung zu veranlassen.
Die Parlaments-Comités widmeten dem Gegenstand ihre Aufmerksamkeit in
den Sitzungen von 1819 und 20, dann wieder im J. 1843, wo eine sehr vollständige
Geschichte des Gegenstandes in dem Bericht gegeben, und
nach einer klaren wissenschaftlichen Erörterung desselben eine freiere Zulassung von
Luft in die Kesselöfen als das „hauptsächliche, wo nicht einzige Mittel
zum Verhüten des Rauchs“ empfohlen wurde. Im J. 1845 beantragten zwei
andere Comités „daß undurchsichtiger, aus den Schornsteinen der
Dampfkessel- und Fabriköfen entweichender Rauch in solchem Grade
vermindert werden sollte, daß er keine öffentliche Unreinlichkeit mehr
ist“ ; und im J. 1853 ging das betreffende Gesetz (Smoke Nuisance Abatement Act) durch, mit der Bestimmung,
daß es im August 1854 in Kraft tritt. Dieses Gesetz (Parlaments-Acte)
verpflichtet die Eigenthümer von Fabriköfen und Dampfkessel-Oefen, Mittel
anzuwenden, um das Abziehen von undurchsichtigem Rauch aus den Schornsteinen zu verhüten, und
gilt auch für die Dampfschiffe, welche die Themse über die London-Brücke
hinaus befahren.Nachdem der erwähnte Bericht des Parlaments-Comité's vom 17.
August 1843 der französischen Regierung mitgetheilt worden war, ließ die
Central-Dampfmaschinen-Commission zu Paris ebenfalls Versuche
über die Mittel zur Verhinderung des Rauchs der mit Steinkohlen geheizten
Fabriköfen anstellen, unter der Leitung des Hrn. Combes, dessen betreffende Abhandlung im polytechn Journal Bd. XCVIII S. 181 mitgetheilt wurde.
Diese Versuche ergaben, daß es möglich ist, den Rauch eines Dampfkesselofens
von gewöhnlicher Form und Größe, wenn auch nicht völlig verschwinden zu
machen, doch bedeutend zu vermindern, dadurch, daß man Luft oberhalb des Feuerraums, einige Centimeter hinter
der Ofenbrücke einziehen läßt, vorausgesetzt daß der Ofen mit einem gut
ziehenden Schornstein versehen ist.