Titel: | Blöcke zur Construction von Mauern, Brücken, Viaducten und andern Bauten; von Hrn. Stephen Carey, Unternehmer öffentlicher Arbeiten zu London. |
Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. LXIX., S. 299 |
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LXIX.
Blöcke zur Construction von Mauern, Brücken,
Viaducten und andern Bauten; von Hrn. Stephen Carey, Unternehmer öffentlicher Arbeiten zu London.
Aus Armengaud's Génie industriel, Mai 1854, S.
252.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Carey's Blöcke zur Construction von Mauern, Brücken
etc.
Hr. Carey hat ein sehr sinnreiches System von Blöcken zur
Construction von Mauern und Bauten aller Art, wie Brücken, Viaducte, Fundamente,
Gewölbe, Brustwehren, und andere Befestigungsmauern, Docks, Leuchtthürme u.s.w.
erfunden. Diese Blöcke, welche geometrisch, nach einem Princip ohne Ausdehnung,
geformt und gegossen sind, lassen sich mit großer Genauigkeit und bedeutender
Festigkeit zusammenfügen.
Die Fig. 12
bis 15 geben
eine deutliche Vorstellung von der Form und Einrichtung dieser Blöcke.
Fig. 12 ist
die perspectivische Ansicht einer Büchse A, die aus
Gußeisen oder einem sonstigen Material besteht, und deren Enden e und Seiten
d einen sehr stumpfen ausspringenden Winkel bilden. Die
Seiten d sind außerdem mit ebenfalls eckigen Ausladungen
d' versehen.
Fig. 13 ist
die perspectivische Ansicht eines Blocks B von ähnlicher
Form; nur bilden seine Enden h keine vorspringenden,
sondern einspringende Winkel, welche den vorspringenden Winkeln der Blöcke A, Fig. 12, entsprechen.
Die Blöcke B sind ebenfalls mit Ausladungen j' versehen, welche wie die Seiten j ausspringende Winkel bilden.
Alle Blöcke haben auf ihren Außenseiten Löcher i, um sie
mittelst Bolzen fest verbinden zu können.
Um diese Blöcke bindend zusammenstellen zu können, muß man noch andere haben, die
hier nicht im Detail abgebildet sind, deren erstere C
jedoch an ihren Seiten, Ausladungen und Enden einspringende Winkel haben; die andern
D hingegen ausspringende Enden nebst einspringenden
Seiten und Ausladungen.
Die Blöcke werden auf folgende Weise miteinander verbunden:
Man legt die Enden der Blöcke A und B aneinander, von denen das eine ausspringend, das
andere einspringend ist, und welche vollkommen zusammenpassen.
Obgleich in dem Längendurchschnitt Fig. 14 nur zwei Blöcke,
A und B, abgebildet
sind, so wird man doch leicht einsehen, daß man auf diese Weise eine ganze Reihe von
Blöcken, die abwechselnd gleiche Form haben, zu einer so langen Mauer zusammenfügen
kann, als je erforderlich ist.
Da die Blöcke A und B
ausspringende Seiten und Ausladungen haben, so bekommt man auf diese Weise eine
lange Reihe von Blöcken, welche auf zwei entgegengesetzten Flächen eine stumpfe
Kante bilden, stellenweise unterbrochen, in Folge der Ausladungen und Vertiefungen
welche die Seiten der Blöcke bilden.
Man vereinigt alsdann die Blöcke A und B, indem man auf und unter denselben Blöcke C und D anbringt, deren
Seiten, welche einen einspringenden Winkel bilden, vollkommen auf die erstem passen,
indem ihre Vorsprünge diejenigen der Blöcke A und B (Fig. 15) umfassen. Da nun
die Blöcke B und D
abwechselnd ein- und ausspringende Enden haben, so kann man damit eine
ununterbrochene Reihe bilden, welche auf die erste durch die Löcher i geschroben wird.
Man kann auf diese Weise so viele Blöcke miteinander vereinigen, als man will, wobei
eine große Festigkeit erlangt wird, weil durch das Eingreifen der ausspringenden in
die einspringenden Winkel jede Seitenverschiebung verhindert wird.
Man kann diese Blöcke auch mit Höhlungen x, Fig. 13,
versehen, z.B. für Gasleitungen.
Der Erfinder wendet, je nach den Umständen, zur Anfertigung seiner Blöcke Holz,
Stein, besonders Thon und auch Gußeisen an, oder verbindet sogar Blöcke aus
verschiedenem Material bei derselben Construction.
Diese Blöcke können sowohl massiv als hohl, in letzterem Fall auch mit irgend einem
Material ausgefüllt seyn. Anstatt mittelst Bolzen, kann man sie auch mit Kitt oder
Cement verbinden.