Titel: | Maschinen zum Verfertigen biegsamer Röhren aus Gutta-percha, und zum Ueberziehen des Drahtes mit Gutta-percha, welche sich Christopher Nickels und Ralph Selby zu Lambeth, am 17. Septbr. 1853 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 133, Jahrgang 1854, Nr. LXXXII., S. 349 |
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LXXXII.
Maschinen zum Verfertigen biegsamer Röhren aus
Gutta-percha, und zum Ueberziehen des Drahtes mit Gutta-percha, welche
sich Christopher Nickels und
Ralph Selby zu Lambeth,
am 17. Septbr. 1853 patentiren
ließen.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai 1854,
S. 414.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Nickel's Maschinen zum Verfertigen biegsamer Röhren aus
Gutta-percha.
Bei der Fabrication biegsamer Röhren aus Gutta-percha und beim Ueberziehen des
Drahtes mit Gutta-percha, welche durch Anwendung von Wärme in einen
plastischen Zustand versetzt worden ist, war seither die Anordnung so getroffen, daß
der Mechanismus von Zeit zu Zeit in Stillstand gesetzt werden mußte, um den Apparat
mit dieser Substanz wieder zu füllen. Unsere Erfindung dagegen hat den Zweck, eine
constante Zuführung der Gutta-percha dadurch zu bewerkstelligen, daß mit dem
durch Dampf geheizten Apparat Walzen in Verbindung gebracht werden. Anstatt des
Kolbens, welcher in einem Cylinder das plastische Material durch Formen preßt,
bedienen wir uns eines Walzenpaares, welches beständig in einer solchen Richtung
rotirt, daß es die Gutta-percha zwischen sich hindurchzieht und durch die
Formen drückt. Letztere werden durch Dampf heiß erhalten, damit das Material während
der Procedur weich und bildsam bleibt.
Fig. 12
stellt eine zur Fabrication biegsamer Röhren geeignete Maschine im
Verticaldurchschnitte, Fig. 13 in der
Seitenansicht und Fig. 14
in der Frontansicht dar.
Fig. 15
zeigt die Form im Durchschnitt und in der Frontansicht.
a, a ist das Maschinengestell; b,
b sind zwei in beiden Enden der Maschine gelagerte Walzen. Die Walze b' läßt sich der Walze b
nähern und von derselben entfernen, indem man die Achse c in Bewegung setzt. An der letzteren sind zwei Winkelräder c, c' befestigt, welche mit den an den Enden der Achse
b³, b³ befindlichen Winkelrädern b², b² in Eingriff stehen. An jedem der
andern Enden der Achse b³, b³ befindet
sich eine Schraube, welche in eine an den Schiebern b⁴ angebrachte
Schraubenmutter greift und den Achsenlagern der Walze b¹ gestattet, durch den
Druck des zwischen den Walzen hindurchgehenden Materials sich auswärts zu bewegen.
Die Walzen b, b' werden auf folgende Weise in Bewegung
gesetzt: an der Achse d¹, welche an beiden Enden
der Maschine in Lagern liegt, ist ein Getriebe d
befestigt; die Achse d¹ wird durch einen über
eine Rolle d² geleiteten Riemen von einer
Dampfmaschine oder einem andern Motor aus in Bewegung gesetzt; das Getriebe d greift in ein an der Achse der Walze b befestigtes Zahnrad e; ein
anderes an der Achse der Walze b befestigtes Zahnrad f greift in das an der Achse der Walze b¹ befindliche Zahnrad g und setzt dieses nach der Richtung der Pfeile in Umdrehung. h ist eine Kammer, welche von Dampfcanälen h² umgeben, und an das Gestell a, a befestigt ist. Die unteren Seiten der Walzen b, b' rotiren in genauer Berührung mit den hohlen oder
krummen Flächen h', und zwar vermittelst der Liederungen
h³, h³, welche durch Stellschrauben
regulirt werden können. Wenn man nun Gutta-percha, welche durch Hitze in den
zur Herstellung biegsamer Röhren oder zum Ueberziehen von Draht erforderlichen
plastischen Zustand versetzt wurde, auf die obere Fläche der Walzen legt, so wird
sie zwischen die Walzen gezogen und durch den von den Theilen h' gebildeten Canal in die Kammer h und von da
durch die vorn an der letzteren befindliche Formöffnung i gepreßt.
Fig. 16 ist
der Verticaldurchschnitt einer Maschine von ähnlicher Anordnung zum Ueberziehen von
Drähten mit Gutta-percha.
Fig. 17 ist
eine Detailansicht der Form im Durchschnitt und in der Frontansicht.
Da die Anordnung der letztern Maschine der vorher beschriebenen für die Anfertigung
von Röhren und Bändern, mit Ausnahme der Form, ganz ähnlich ist, so haben wir es
nicht für nöthig erachtet, in eine nähere Beschreibung derselben einzugehen, zumal
da die entsprechenden Theile dieser Figur mit dem nämlichen Buchstaben wie in den Figuren 12,
13 und
14
bezeichnet sind.