Titel: | Sägemaschine zum Schneiden von Brettern und Bohlen mittelst Circularsägen, welche sich A. E. Bellford zu Holborn, einer Mittheilung zufolge, am 2. Mai 1853 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. V., S. 15 |
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V.
Sägemaschine zum Schneiden von Brettern und
Bohlen mittelst Circularsägen, welche sich A. E. Bellford zu Holborn, einer Mittheilung
zufolge, am 2. Mai 1853 patentiren
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1854, S.
416.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Bellford's Sägemaschine.
Die Circularsägen, welche in mancher Hinsicht so wichtige Vortheile gegen die
hin- und hergehenden Sägen darbieten, sind noch nicht mit Erfolg zum
Schneiden von Brettern und größeren Hölzern angewendet worden, weil derartige Sägen
in Folge ihres bedeutend größeren Durchmessers sich verbiegen; es müßte denn seyn,
daß sie dick genug gemacht würden, wobei jedoch an Holz und Kraft viel verloren
ginge. Der Erfinder vorliegender Maschine beseitigt nun diesen Uebelstand durch
Anwendung einer Circularsäge mit convexen Seitenflächen.
Eine solche Säge bietet eine dünne Schneide dar, wodurch sowohl der Holzabfall, als
auch der Widerstand reducirt wird, und da sie gegen die Achse hin an Dicke zunimmt,
so hat sie an der Peripherie eine stetige Bewegung und kann sich nicht
verbiegen.
Fig. 5 stellt
diese Sägemaschine im Grundriß, Fig. 6 in der
Seitenansicht, Fig.
7 im senkrechten Querschnitt durch die Achse der Säge dar. Fig. 8 stellt eine Säge
von anderer Construction als in den übrigen Figuren im Durchschnitte durch die Achse
dar.
Die Circularsäge a sitzt an einer Achse b, welche in dem Gestell c
gelagert ist. Die Achse ist zur Aufnahme eines Treibriemens mit einer Rolle d versehen. Die Säge ist an beiden Seiten convex und
gegen die Achse hin bedeutend dick, während sie in der Nähe des Umfanges dünn ist.
Die ganze Säge kann aus einer einzigen Platte bestehen, oder die Convexität kann,
wie Fig. 8
zeigt, dadurch hervorgebracht werden, daß man an jeder Seitenfläche einer
gewöhnlichen Kreissäge eine planconvexe Platte befestigt. Hinter der Säge, und fest
mit dem Gestell verbunden, befindet sich die metallene Führung e in Form eines mit der Peripherie der Säge
concentrischen Segmentes. Ihre der Säge Nächstliegende Kante ist keilförmig, um die
Bohle so auszubreiten, daß sie sich nicht seitwärts an der Säge reiben kann. Die
Bohle wird der Sage durch zwei Walzenleihen entgegengeführt, wovon die eine Reihe f, f, f' die Leitwalzen bildet. Diese Walzen sind in
einem Gestell g gelagert, welches in dem Hauptgestell
seitwärts verschiebbar ist und adjustirt werden kann, um mit Hülfe einer
Stellschraube g' die Dicke eines Theils der zu
zerschneidenden Bohle zu bestimmen. Das untere Lager einer dieser Walzen f' ist durch eine Stange k
und mit Hülfe zweier Universalgelenke mit einer verticalen Achse j verbunden, so daß die Walze unbeschadet ihrer Bewegung
durch die Achse j in eine andere Lage gebracht werden
kann. Die Achse j trägt ein Stirnrad I, welches in ein anderes Stirnrad m von gleichem Durchmesser greift, dessen Achse n ein Winkelrad p enthält.
Dieses greift in ein entsprechendes Winkelrad o an der
Achse einer Rolle q. Von der letzteren geht ein Riemen
r nach einem conischen Rollenpaar, welches seine
Bewegung vermittelst des Riemens s von der Achse der
Säge herleitet.
Auf solche Weise wird eine vorwärtsschiebende Bewegung für die Bohle erzielt, und
diese Bewegung läßt sich vermittelst der conischen Rollen auf die übliche Weise
reguliren. Neben den so eben beschriebenen Leitwalzen befindet sich das andere
System der Leitwalzen t, t, t', wovon zwei in einem
Gestell u und die dritte in einem andern Gestell v gelagert sind. Beide Gestelle sind durch eine starke
Feder w mit einander verbunden, auf welche eine
Adjustirschraube x wirkt, mit deren Hülfe beide
Walzensysteme nach Maaßgabe der Dicke des zu schneidenden Balkens einander näher
gerückt oder von einander entfernt werden können. Die Feder gestattet den Walzen den
nöthigen Spielraum, um sich der wechselnden Dicke der zwischen ihnen
hindurchgeleiteten Bohle anzuschmiegen. Die Walze t' ist
durch eine Stange y und zwei Universalgelenke mit der
Achse n verbunden, so daß also je eine Walze der beiden
Systeme zur Fortschiebung der Bohle nach der Säge hin dient. Uebrigens ist dieser
Mechanismus zum Entgegenschieben der Bohle nicht wesentlich; die Zuführung kann auch
durch andere bekannte mechanische Mittel, z.B. durch eine endlose Kette
bewerkstelligt werden.