Titel: | Maschine zum Zermahlen und Pulverisiren von Gummi, Harz und ähnlichen Artikeln, welche sich R. A. Brooman zu London, einer Mittheilung zufolge, am 12. April 1853 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. VII., S. 18 |
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VII.
Maschine zum Zermahlen und Pulverisiren von
Gummi, Harz und ähnlichen Artikeln, welche sich R. A. Brooman zu London, einer Mittheilung
zufolge, am 12. April 1853 patentiren
ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1854, S.
415.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Brooman's Maschine zum Zermahlen und Pulverisiren von Gummi, Harz
etc.
Fig. 9 stellt
diese Mühle im Verticaldurchschnitte dar. a ist ein kreisrunder, nach der Mitte
kegelförmig zulaufender Bodenstein aus Granit oder einem sonstigen geeigneten
Material. Die conische Form des Bodensteins ist deßwegen gewählt, damit der Rand des
Läufers, dessen untere Fläche eben ist, über den zu mahlenden Stoff hinweggehen kann
anstatt ihn fortzuschieben, wie solches der Fall seyn würde, wenn beide Flächen eben wären. Der
Bodenstein ist von einer hölzernen Zarge b umgeben.
Durch ein Loch des Bodensteins tritt die Achse c, welche
von irgend einem Motor aus in Rotation gesetzt wird. Ueber dem Bodenstein befinden
sich die Läufer d, welche aus Granit oder einem
sonstigen tauglichen Material bestehen. Die mit dem Bodenstein in Berührung
befindliche Fläche ist eine kreisrunde Ebene von einem etwas kleineren Durchmesser,
als der Halbmesser des Bodensteins. Um mit der Zarge nicht in Berührung zu kommen,
sind die Läufer nach oben zu conisch. In die Mitte der oberen Fläche des Läufers ist
senkrecht zu ihr ein Loch e gebohrt, und in dieses eine
Spindel befestigt. Um letztere dreht sich der Läufer in den Enden eines Arms f, der sich von der Achse c
aus erstreckt. Dieser Arm befindet sich in einigem Abstande über dem Läufer, damit
der letztere in die Höhe steigend nachgeben kann, wenn das zu mahlende Material in
zu reichlichem Maaße zugeführt werden sollte. An einem der Arme f ist ein um g' drehbarer
Hebel g in nahezu verticaler Lage angebracht; und an dem
oberen Ende der Spindel befindet sich eine adjustirbare Schraube, welche in einem
von dem Hebel g abgebogenen Arm lauft. Der Hebel schlägt
gegen einen Bolzen, welcher von einer oscillirenden Stange k hervorragt und setzt diese, ähnlich wie der Rührnagel bei einer
gewöhnlichen Mahlmühle den Schuh, in schüttelnde Bewegung. Der ganze Apparat ist in
ein dichtes Gehäuse eingeschlossen.
Die Wirkungsweise dieser Mühle ist folgende. Wenn die Achse in Rotation gesetzt wird,
so gehen die Läufer im Kreise herum, wobei sie nur in radialer Richtung den
Bodenstein berühren, und da wegen der conischen Form des Bodensteins jeder Läufer an
der äußeren Stelle bei m sich in innigerem Contact mit
dem Bodenstein befindet, als an der inneren Stelle bei n, so erzeugt die fortschreitende Bewegung des Läufers zugleich eine drehende
um seine Spindel; und da somit jeder Punkt am Umfange der Läuferfläche eine
Hypocycloide über dem Bodenstein beschreibt, so ist die Wirkung des Läufers gegen
das Material eine mahlende. Sollte die Zuführung des Materials so rasch seyn, daß es
sich unter dem Läufer anhäuft, so gibt dieser nach oben nach, indem sich die Spindel
durch den Arm f aufwärts bewegt und das obere Ende des
Hebels g gegen das Centrum hin zieht. Das Hebelende
verläßt bei dieser Lage den Stift der vibrirenden Stange k, so daß die Zuführung des Materials für einige Zeit aufhört.