Titel: | Sicherung weiter Feuerkasten und Verbindung der Kessel mit den Rahmen bei Locomotiven. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. XXVIII., S. 97 |
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XXVIII.
Sicherung weiter Feuerkasten und Verbindung der
Kessel mit den Rahmen bei Locomotiven.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, August 1854, S.
101.
Ueber Sicherung weiter Feuerkasten bei Locomotiven.
Die HHrn. Corliss und Nightingale zu Providence in den
Vereinigten Staaten haben bei dem Bau der Locomotive „Advance“
mehrere Verbesserungen angebracht, von denen folgende bereits von andern
Maschinenbauern angenommen wurde. Sie besteht im Anbringen der Ausgleichungsanker
unter dem Feuerkasten, statt an dessen Seiten, wobei fast die ganze Breite zwischen
den Treibrädern als Raum für den Feuerkasten bleibt. Zwischen dem äußern Feuerkasten
und der innern Seite der Räder braucht kein weiterer Raum zu bleiben, als derjenige
welchen ein dünner schmiedeiserner Rahmen und dessen Befestigung einnehmen. Gibt man
dem Rahmen an dieser Stelle eine bedeutende senkrechte Tiefe und macht man die
Bolzenköpfe dünn, oder versenkt man sie etwas in dem Rahmen, so wird der Raum auf
jeder Seite um mehrere Zoll vermindert und daher der Feuerkasten beträchtlich
weiter, ohne daß dadurch irgend ein Nachtheil entsteht.
Eine Verbindung der Kessel mit den Rahmen der Locomotiven, wobei der Kessel und der
Rahmen sich unabhängig von einander in Folge von Temperaturwechsel ausdehnen und
zusammenziehen können, haben jetzt mehrere Maschinenbauanstalten angenommen. Die
langen Seiten der Rahmen bestehen gewöhnlich aus zwei starken und steifen Stücken
Schmiedeisen, welche mit den Seiten des Kessels verbunden sind; während alle Theile
frei von jeder gegenseitigen Einwirkung bleiben, so lange sie kalt sind, wird der
Kessel, wenn er
erhitzt ist, sich weit mehr ausdehnen, als die mit ihm verbundenen, kälter
gebliebenen Theile; man läßt daher die Schraubenbolzen, welche die Verbindung des
Rahmens mit dem Kessel bewerkstelligen, durch länglich-runde Löcher im Rahmen
gehen, damit sich die Bolzen mit dem Kessel, je nach der Ausdehnung oder
Zusammenziehung desselben, im Rahmen vor- und rückwärts bewegen können. Bei
der neuen Einrichtung wird hingegen das vordere Ende des Rahmens fest mit dem Kessel
verbunden, während das hintere Ende eine Verschiebung desselben gestattet; obgleich
hierbei Schwankungen der Maschine nicht zu vermeiden sind, so ist diese
Verbindungsweise, vorausgesetzt daß sie gehörig ausgeführt wird, doch gewiß der
bisherigen vorzuziehen.