Titel: | Matte Vergoldung der Metalle; Verfahren des Hrn. L. U. Mongeot zu Paris. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. XLII., S. 132 |
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XLII.
Matte Vergoldung der Metalle; Verfahren des Hrn.
L. U. Mongeot zu
Paris.
Patentirt für Frankreich am 6. April 1854.
Aus Armengaud's Génie industriel, September 1854,
S. 158.
Mongeot's matte Vergoldung der Metalle.
Die nasse Vergoldung, bei welcher das Gold in einer Auflösung angewendet wird, bietet
so große Vortheile im Vergleich mit der Feuervergoldung dar, daß sie letztere immer
mehr verdrängt. Bis jetzt konnte man aber auf dem nassen Wege nur eine glänzende
Vergoldung erhalten; die matte Vergoldung, welche bei zahlreichen Gelegenheiten
angewandt wird und die ein so angenehmes Ansehen darbietet, vermochte man bisher nur
mit Hülfe der Feuervergoldung zu erhalten, oder mittelst einer vorherigen
Versilberung, wobei die Vergoldung zwar das gewünschte Ansehen bekommt, dasselbe
jedoch mit der Zeit nicht behält, daher die Feuervergoldung insbesondere für die
matte Vergoldung beibehalten wurde.
Offenbar wäre es höchst vortheilhaft, wenn man allgemein auch für die matte
Vergoldung das Verfahren auf nassem Wege anstatt der Feuervergoldung anwenden
könnte. Hr. Mongeot hat sich
ernstlich mit der Lösung dieser Frage beschäftigt, und er erzielte vortreffliche
Resultate mittelst eines Bades, dessen Zusammensetzung und Gebrauch wir nun
beschreiben wollen.
Die zu vergoldenden Gegenstände werden vorerst mit Scheidewasser nach den
gewöhnlichen Methoden behandelt (gelbgebrannt); man kratzt (bürstet) sie dann, um
sie so rein als möglich zu erhalten und läßt sie hierauf trocknen.
Nach dieser Vorbereitung kommt der Gegenstand in folgendes Bad:
Salpetersäure
2
Kilogr.
Schwefelsäure
1
„
Zinkvitriol
500
Gramme
unreines salpetersaures Zink
500
„
Man setzt dieser Mischung mit Vorsicht 5 Gramme Quecksilber zu, welche man
tropfenweis hineingießt und vollständig sich auflösen läßt.
Man taucht alsdann den Gegenstand in dieses Bad, indem man ihn herumbewegt, damit er
das Matt ganz gleichförmig annimmt, und zwar setzt man das Herumbewegen desselben
fünf Minuten lang fort.
Da die Bereitung des eben beschriebenen Bades vielleicht einige Schwierigkeiten
darbietet, so kann man es auf folgende Weise abändern:
Salpetersäure
5
Kilogr.
Schwefelsäure
5
„
Salzsäure oder
Kochsalz
1
„
Dieses Bad erlangt seine höchste Vollkommenheit erst, wenn es viel gearbeitet
hat.
Nachdem man während mehrerer Tage messingene Gegenstände, welche vergoldet werden
sollen, durch dieses Bad genommen hat, bildet sich ein grün und grau gefärbter
Niederschlag, welcher aus Kupfer- und Zinksalzen besteht. Man nimmt alsdann
den dicksten Theil des Bades, versetzt ihn mit Quecksilber und ein wenig
Salpetersäure, und das aus diesem Gemisch hervorgehende Bad ist dem zuerst
beschriebenen sehr vorzuziehen. Nachdem die Gegenstände mittelst dieses Bades
gehörig gebeizt worden sind, besitzen sie ein sehr mattes Ansehen; man taucht sie
dann in ein neues, folgendermaßen zusammengesetztes Bad:
gelbes Blutlaugensalz
1
Kilogr.
pyrophosphorsaures
Natron
1
„
Gold
10
Gramme.
Dieses Bad muß drei Tage lang kochen, bevor es angewandt wird. Man taucht den
Gegenstand zwei Minuten lang in dieses Bad, dann spült man ihn gehörig, und nimmt
ihn durch ein drittes, folgendermaßen zusammengesetztes Bad:
Gold
2
Gramme
per
Liter
Cyankalium
20
„
„
Das Gold wird so auf dem Gegenstand befestigt, und man taucht denselben wiederholt in
das sehr heiße Bad, bis er die gewünschte Farbe erlangt hat.