Titel: | Rauchverzehrende Dampfkesselöfen, welche sich Samuel Hall zu Pentonville, Middlesex, am 10. August 1853 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. LXXV., S. 261 |
Download: | XML |
LXXV.
Rauchverzehrende Dampfkesselöfen, welche sich
Samuel Hall zu
Pentonville, Middlesex, am 10. August 1853
patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
1854, S. 127.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Hall's rauchverzehrende Dampfkesselöfen.
Fig. 9 stellt
meinen patentirten „rauchverzehrenden Ofen mit selbstthätiger
Beschickung“ in Anwendung auf einen stationären waggonförmigen
Dampfkessel im Längendurchschnitte dar. A ist der
Kessel, B der Ofen, C der Aschenfall, E die Brücke; E¹ ein
Bogen aus Feuerziegeln, welchen ich Reverberator nenne, weil er auf die Flamme des
Feuers nach Art eines Reverberirofens wirkt. Dieser Bogen erstreckt sich vorn an der
Brücke von einer Seite des Ofens zur andern; Fig. 10 stellt diesen
Bogen und die Seitenmauern des Ofens im Durchschnitte nach der Linie nn in Fig. 9 dar. D ist ein Rumpf zur Aufnahme des Brennmaterials; h, i, j und j¹ sind
Platten welche die Rückwand des Rumpfs bilden; j¹
ist vermittelst eines Scharniers an eine Platte j
befestigt, und dient dazu, die Oeffnung zwischen dem Rumpf und dem Ofen nach
Bedürfniß mehr oder weniger zu erweitern. Zwischen diesen Platten befinden sich zwei
Räume, welche dünne Luftströme nach der Vorderseite des Ofens leiten, um die
Verbrennung des Rauchs und der Gase zu befördern.
Diese Methode der Luftzuführung hat zwei Vortheile; nämlich sie verhindert, daß die
Platten, welche die Rückseite des Rumpfes bilden, zu heiß werden, zugleich aber
erlangt die Luft eine bedeutend höhere Temperatur, welche zur Verbrennung des Rauchs
und der Gase wesentlich beiträgt.
Das zu diesem Processe erforderliche Minimum der Luft erhält man vermittelst der
regulirenden Platte a, welche genau nur so weit geöffnet
werden muß, daß an
der Mündung des Schornsteins vom Morgen bis zum Abend eben keine Spur von Rauch
sichtbar ist.
f ist eine Platte welche in Verbindung mit den
Roststäben den Boden des Rumpfes bildet; F eine Reihe
von so vielen Roststäben, als die Weite des Ofens gestattet; sie werden vermittelst
excentrischer, an einer rotirenden viereckigen Achse l
befestigter Scheiben k in hin- und hergehende
Bewegung gesetzt. Die runden Hälse dieser Achse sind in Schlitten gelagert, welche
auf den Trägern d, d ruhen. Die excentrischen Scheiben
drehen sich innerhalb der Gabeln e, e der Roststangen
und erzeugen dadurch die erwähnte vor- und rückwärtsgehende Bewegung der
letzteren. c, c, c sind sägenförmige Hervorragungen der
Roststäbe g, g: g', g' sind Hervorragungen an jeder
Seite derselben, um sie in den gehörigen Abständen auseinander zu halten; diese
Abstände sind jedoch so gering, daß die Luft nur in dünnen Schichten in den Ofen
gelangen kann. L, L sind eingezahnte, quer über den
Aschenfall gehende Träger, auf denen die Roststäbe liegen. M ist ein von der einen Seite des Ofens bis zur anderen sich erstreckender
Schieber, welcher auf den Trägern R gleitet und zur
Aufnahme der Schlacke und Asche dient. Die letzteren kann man durch Zurückziehen des
Schiebers mit Hülfe der Stange m von Zeit zu Zeit in den
Aschenraum hinabfallen lassen. Der Schieber dient zugleich zur Regulirung des
Luftzutrittes.
N ist ein aus Feuerziegeln gemauerter Bogen, welcher den
vorderen Theil des Ofens und den Boden des Feuercanals O
bildet. P ist eine um die Achse p bewegliche Platte, welche die zur Speisung des hinteren Theils des Ofens
dienliche Luft nöthigt, an der Vorderseite einzutreten und von da durch den Rost
nach der hinteren Seite zu strömen. Dadurch werden zwei Vortheile erreicht, nämlich
die Roststäbe bleiben kühl und die Luft wird erwärmt ehe sie mit dem Brennmaterial
in Berührung kommt. P' ist ein Gegengewicht für die
Platte P. Q ist eine andere ähnliche Platte, welche auf
der nämlichen Achse p drehbar ist und zur Regulirung des
Luftzutrittes dient.
Die Figuren 11
bis 17
stellen denjenigen Theil meiner Erfindung dar, bei welchem feststehende Roststäbe in
Anwendung kommen. Fig. 11 ist ein Längendurchschnitt der Einrichtung in Anwendung auf einen
waggon förmigen Dampfkessel. E'' bezeichnet in dieser
Figur einen an dem Ende des Rostes befestigten Reverberator, zwischen welchem und
der Brücke E ein schmaler Raum für den Zutritt der
erhitzten Luft zu den über die Feuerbrücke ziehenden brennbaren Gasen bleibt.
Die Figuren
12, 13
und 14
stellen die Einrichtung in Anwendung auf eine Pfanne oder einen offenen Kessel dar,
und zwar Fig.
12 im Längendurchschnitt, Fig. 13 im Querschnitt
und Fig. 14
in der Endansicht mit den Thüren. A' ist der Kessel, S' eine Thür, welche die Stelle der Platte Q in Fig. 9 und 11 vertritt, d.h. zur
Regulirung des Luftzutritts nach dem Roste dient.
Fig. 15
stellt diese Feuerung in Anwendung auf einen Backofen im Längendurchschnitt, Fig. 16 im
Querdurchschnitt und Fig. 17 in der Endansicht
dar. A'' ist der Ofen; S die
Feuerthür; S' die Thür zur Regulirung des Luftzutrittes
und S'' die Thür des Aschenfalles.