Titel: | Feuerfeste eiserne Böden. |
Fundstelle: | Band 134, Jahrgang 1854, Nr. XCIII., S. 339 |
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XCIII.
Feuerfeste eiserne Böden.
Aus dem Bulletin de la Société
d'Encouragement, August 1854, S. 502.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Ueber feuerfeste eiserne Böden.
Hr. Th. Jackson hat neuerlich
zu Belfast ein Gebäude von 48 Fuß Länge und 38 Fuß Tiefe, von fünf Etagen erbauen
lassen, dessen Decken, Böden und Dach nach dem System von Fox und Barrett construirt sind. Nur sind statt
der hölzernen Bretter sehr flache Ziegelsteinbogen zwischen die eisernen Balken
gespannt und Cement darüber gegossen, um auf diese Weise die ganze Construction
feuerfest zu machen.
Fig. 10
stellt eine von den hohlen Säulen, welche den ersten Boden tragen, im Aufriß dar;
sie zeigt auch die Ziegelsteinbögen und die Balken im Durchschnitt. Fig. 11 ist der
Durchschnitt der Trägerbalken, welche durch den obern Theil der Trägersäulen
gehen.
Fig. 12 ist
die Ansicht des obern Theils der Säule, der Träger und der Balken; und Fig. 13 ist
ein Horizontaldurchschnitt davon.
Man sieht bei A eine gußeiserne Säule des untern
Stockwerks, und bei B zwei Trägerbalken aus Walzeisen
von 8 Zoll Höhe. Diese Träger haben Ränder von 4 Zoll Breite, so weit die Höhlungen
in den Säulencapitälern sind, durch welche sie gehen; auf ihnen liegen die Balken
C, ebenfalls aus Walzeisen, von 5 Zoll Höhe und mit
2 1/2 Zoll breiten Rändern. D, D sind Bogen von hohlen
Ziegelsteinen, welche zwischen den Balken ausgespannt und sehr flach sind; diese
Bogen sind mit einer Mörtelschicht bedeckt und auf derselben ist ein Asphaltboden
gegossen.
Man gelangt mittelst einer Wendeltreppe von behauenen Steinen in die oberen
Stockwerke. Dieselbe befindet sich in einem Thurm, welcher an der hintern Front des
Gebäudes angebracht ist. Das Gebäude dient als Magazin für Flachs, Hanf, Garn und
Leinwand. Der Erdboden in Belfast ist sehr zusammendrückbar; er besteht aus Sand,
Muscheln und andern Alluvialbildungen von etwa 35 Fuß Mächtigkeit, und darunter
liegt eine Schicht von festem bläulichem Thon. Man mußte daher eine Pilotage von 38
Fuß langen Stämmen vorrichten, welche unter den Mauern doppelt und unter den Säulen
vierfach stehen. Die Köpfe der Pfähle liegen etwa 4 1/4 Fuß unter dem Boden, und es
ruht ein Balkenrost darauf, dessen einzelne Schwellen durch Bolzen und
Schraubenmuttern verbunden sind. Zwischen ihnen und an ihrer Seite befindet sich ein
Mauerwerk von Ziegelsteinen und hydraulischem Mörtel. Auf dem Rost liegt eine erste
Schicht von Sandsteinen von 3 3/4 Fuß Breite und 10 Zoll Dicke, bestehend aus
langen, grob behauenen Steinen, welche von allen Seiten das Fundament umgeben.
Die Façade des Erdgeschosses, in welchem sich die Comptoire befinden, besteht,
so wie auch die Gesimse, Kappen, die Eckbindesteine und die Pfeiler, aus behauenem
Sandsteine.