Titel: | Maschinen zur Verwandlung des Kautschuks in kreisrunde Blöcke oder Cylinder, sowie in Blätter, welche sich R. A. Brooman zu London am 2. Juli 1853 als Mittheilung patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 135, Jahrgang 1855, Nr. X., S. 32 |
Download: | XML |
X.
Maschinen zur Verwandlung des Kautschuks in
kreisrunde Blöcke oder Cylinder, sowie in Blätter, welche sich R. A. Brooman zu London am 2. Juli 1853 als Mittheilung patentiren
ließ.
Aus dem Repertory of
Patent-Inventions, Juni 1854, S. 494.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Brooman's Maschinen zur Verwandlung des Kautschuks in kreisrunde
Blöcke etc.
Der erste Theil dieser Erfindung hat zum Zweck, einen compacten Cylinder, frei von
Luftblasen, herzustellen. Der Kautschuk wird zuerst durch eine der gebräuchlichen
Proceduren von Unreinigkeiten befreit und dann zwischen zwei rotirende, durch Dampf
oder heißes Wasser erwärmte, eiserne Walzen geleitet. Diese Walzen geben auf der
andern Seite ein dickes Kautschukband von sich, welches einer kleinen Walze, der
sogenannten Sammelwalze, zugeleitet wird, deren Achse in einem Einschnitt des
Gestells frei sich heben kann. Ein belasteter, auf die. Oberfläche der Walze
drückender Hebel verhütet das allzurasche Steigen derselben. Unmittelbar unter der Sammelwalze befindet
sich eine hohle, von innen geheizte Walze. Diese sowohl als auch die erstere
rotiren, und der Kautschuk wickelt sich auf die obere Walze in Gestalt einer festen
Masse. Der auf die Sammelwalze ausgeübte Druck in Verbindung mit der Wärme, welche
von der andern Walze kommt, veranlaßt die Adhärenz der verschiedenen Lagen, während
zugleich durch den ausgeübten Druck sämmtliche etwa in dem Kautschuk befindliche
Luftblaschen ausgedrückt werden. Hat auf diese Weise der Cylinder die hinreichende
Dicke erlangt, so kommt er mit der Sammelwalze in eine andere Maschine. Hier wird er
vor einem festen Messer in Umdrehung gesetzt, welches ein zusammenhängendes
Kautschukband abschneidet, dessen Dicke von der Regulirung der Klinge abhängt.
Fig. 5 stellt
die Maschine zur Bildung des Kautschuks in Form eines compacten Cylinders im
Verticaldurchschnitte dar. a, b sind zwei hohle, im
Seitengestell c, c gelagerte Walzen, welche durch Dampf
oder Wasser geheizt werden. Die Lager der Walze b
befinden sich in fester unveränderlicher Höhe, diejenigen der Walze a dagegen werden durch die in Muttern des Obergestells
laufenden Druckschrauben e niedergehalten. Letztere
endigen sich oben in ein Getriebe f, dessen Zähne in
zwei an der Achse g befestigte endlose Schrauben
greifen. Der Abstand zwischen den beiden Walzen a und
b läßt sich durch Handhabung des an der Achse g befindlichen Kurbelgriffes reguliren. Die Walze d ruht in Lagern des Gestells h,
h; die Achse der Walze i dreht sich in
Einschnitten dieses Gestells, so daß sie neben der Rotation sich heben und senken
kann. Damit die beiden Walzen a und b sich immer mit gleichförmiger Geschwindigkeit drehen,
welches auch ihr Abstand von einander seyn möge, sind vier in einander greifende
Räder k, k, k¹, k² in geeigneten Lagern
l angeordnet. Dieser Rädereingriff ist aus der
Seitenansicht Fig.
6 deutlich zu ersehen. Die beiden Räder k, k
sind an den Achsen der Walzen a und b befestigt, und greifen nicht direct in einander,
sondern durch Vermittelung der Räder k¹, k²; somit sind die Walzen a und b genöthigt mit gleicher Geschwindigkeit
sich zu drehen. Die Bewegung wird von der Triebkraft auf die Walzen b, d vermittelst der gekuppelten Wellen m, n übertragen, indem diese mit Zahnrädern versehen
sind, welche in andere an den Achsen jener Walzen befindliche Zahnräder greifen.
Nachdem die zu behandelnde Substanz gehörig gereinigt worden ist, wird sie auf einen
Zuführtisch a' gelegt, und zwischen die geheizten Walzen
a und b geleitet. Auf
diese Weise wird der Kautschuk in ein Blatt verwandelt, welches sich auf die Walze
i wickelt. Theils durch die Hitze, theils durch den Druck des
Hebels y adhäriren die einzelnen Windungen des
Kautschukcylinders an einander. Wenn die cylindrische Masse die erforderliche Dicke
erlangt hat, so wird sie mit ihrer Walze aus der Maschine genommen und der nun zu
beschreibenden Maschine zur weiteren Bearbeitung übergeben.
Fig. 7 stellt
die Maschine zum Schlitzen oder Aufschneiden der Kautschukblocke in Form
ununterbrochener Blätter, im Seitenaufriß und Fig. 8 im Grundriß dar.
Fig. 9 ist
eine nach größerem Maaßstabe ausgeführte Ansicht eines Theils von Fig. 7. Der cylindrische
Kautschukblock o kommt auf seiner Walze in einen
Schlitten. Die Achse der Walze trägt ein Rad p, welches
in ein Getriebe greift. Dieses Getriebe wird durch ein Rad getrieben, welches die
Bewegung zugleich einer Schraube mittheilt, die den erwähnten Schlitten mit der
Kautschukwalze dem Messer q entgegentreibt. Dieses
Messer ist in einem Lager r befestigt, welches
vermittelst der Kurbel s in eine hin und hergehende
Bewegung versetzt wird. Das Ende des Messerhalters r
ist, wie Fig.
9 zeigt, mit einem Winkelhebel t verbunden,
welcher in einem Träger u drehbar ist, und der letztere
endigt sich in einer Oeffnung, durch welche die Stange v, Fig.
6, geht. Diese Stange ist an eine kreisrunde Scheibe w befestigt, deren Achse ein Sperrrad enthält. Die
Scheibe w ist mit einer gewissen Anzahl von Sperrkegeln
versehen, welche zwischen die Zähne des Sperrrades treten, jedoch in solchen
Zwischenräumen angeordnet sind, daß sie die Länge eines Jahns dergestalt theilen,
daß z.B. bei 10 Sperrkegeln die Scheibe nur um 1/10 eines Zahnes vorwärts bewegt
wird. Diese Bewegung theilt sich vermittelst des in der Abbildung dargestellten
Räderwerkes der Schraube des Schlittens mit. Durch Aenderung der Transmission läßt
sich das Geschwindigkeitsverhältniß zwischen dem Sperrrad und dem Gestell des
Kautschukblockes abändern. Auf diese Weise kann der cylindrische Kautschukblock in
ein vollkommen glattes Blatt von großer Länge und von beliebiger Dicke geschnitten
werden.