Titel: | Verbesserungen an Schiffsdampfmaschinen, welche sich John Seaward, Ingenieur zu Poplar, Middlesex, am 9. Februar 1853 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 135, Jahrgang 1855, Nr. XX., S. 85 |
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XX.
Verbesserungen an Schiffsdampfmaschinen, welche
sich John Seaward, Ingenieur zu Poplar, Middlesex, am 9. Februar 1853 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of
arts, Octbr. 1854, S. 245.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Seaward's Verbesserungen an Schiffsdampfmaschinen.
Beim Bau von Schiffsdampfmaschinen pflegte man seither die Luftpumpe und den
Condensator dicht neben einander anzubringen. Da es mm häufig der Fall ist, daß die
Luftpumpe in einigem Abstande von den Cylindern angeordnet werden muß, so hat der
Dampf von den Cylindern bis zu dem neben der Luftpumpe befindlichen Condensator eine
beträchtliche Röhrenlänge zurückzulegen; eine Anordnung, welche nicht nur im
Allgemeinen große Unannehmlichkeiten mit sich führt, sondern auch der raschen
Condensation des Dampfes Eintrag thut. In vorliegender Erfindung sind nun diese
Uebelstände gänzlich beseitigt, indem man den Condensator von der Luftpumpe ganz
trennt und letztere an irgend einem geeigneten Punkte anbringt, während der
Condensator dicht neben den Cylindern angeordnet ist, so daß der Dampf, nachdem er
seine Wirkung vollbracht, einen möglichst geringen Weg nach dem Condensator
zurückzulegen hat.
Fig. 20
stellt ein Paar Maschinen, wie sie gewöhnlich bei Schraubenschiffen angewandt
werden, im Querschnitte, Fig. 21 im
Längendurchschnitte zwischen den beiden Cylindern, und Fig. 22 im Grundrisse
dar. g', g'' sind zwei neben einander angeordnete
Dampfcylinder; h ist der Condensator, welcher zum Theil
zwischen, zum Theil oberhalb der beiden Cylinder angeordnet und mit zwei Oeffnungen
i' und i'' versehen ist,
durch welche der Dampf aus den Schieberkasten k', k''
der Dampfcylinder einströmt. j', j'' sind die
Schieberventile, l', l'' die beiden Dampfröhren. m ist die Luftpumpe mit ihrem Kolben m*, welcher durch eine an dem Ende der Hauptwelle
befindliche kurze Kurbel in Thätigkeit gesetzt wird; n
ist das untere Ventil; n* das obere Ventil der
Warmwassercisterne; p ist die Abflußrohre; r die von dem unteren Theil des Condensators nach dem
Ventil n der Luftpumpe führende Röhre. Der Kolben m* zieht das Condensationswasser auf gewöhnliche Weise
herbei und hebt es in den Warmwasserbehälter.
Fig. 23
stellt eine doppelt-wirkende Luftpumpe, welche mit Vortheil angewendet werden
kann, im Längendurchschnitte und Fig. 24 im Grundrisse
dar. s ist der Pumpencylinder mit seinem Kolben t: v', v'' sind die beiden Fußventile; w', w'' die beiden Ausflußventile, welche in den
Warmwasserbehälter x münden; y ist die Abflußrohre des letztem; z die
Röhre, welche das Condensationswasser aus dem Condensator in die Luftpumpe
führt.