Titel: Maschinen zur Fabrication der Sägen, welche sich J. B. Howell, Stahlfabrikant zu Sheffield, und William Jamieson, Mechaniker zu Ashton-under-Line, am 25. Juli 1853 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 135, Jahrgang 1855, Nr. XXXIX., S. 174
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XXXIX. Maschinen zur Fabrication der Sägen, welche sich J. B. Howell, Stahlfabrikant zu Sheffield, und William Jamieson, Mechaniker zu Ashton-under-Line, am 25. Juli 1853 patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, November 1854, S. 364. Mit Abbildungen auf Tab. III. Howell's Maschinen zur Fabrication der Sägen. Die Erfindung besteht in der Construction einer Maschine, mit deren Hülfe die Fabrication der Sägen erleichtert und vervollkommnet wird. Ein Theil der Maschine besteht in einer Stanzvorrichtung, welche die Sägezähne ausschneidet, und mit einem Schneidapparat in Verbindung steht, der den Zweck hat, dem Rande der Metallplatte, woraus die Zähne geschnitten werden sollen, eine correcte gerade oder krumme Form zu ertheilen. Ein anderer Theil der Maschine besteht in einem Apparate, welcher immer frische Theile der Metallpllatte der Wirkung des Stanz- oder Schneidapparates aussetzt. Die beiden letzteren Apparate werden durch ein Excentricum in Bewegung gesetzt, dessen Welle ihre Rotation von einer Dampfmaschine oder sonstigen Triebkraft herleitet, während ein anderes Excentricum den Zuführapparat in Bewegung setzt. Ein dritter Theil der Erfindung besteht in der Anbringung einer rotirenden Feile, welche die Rauhigkeiten, womit die Oberfläche des Sägezahns etwa behaftet ist, beseitigt. Fig. 14 stellt die Maschine zur Fabrication von Circularsägen im Seitenaufriß, Fig. 15 den oberen Theil der Maschine im Grundriß dar. A, A sind die beiden Endgestelle der Maschine, welche durch die Schienen A¹, A¹ verbunden sind; A² ist die untere Querschiene, A³ die Plattform oder der Tisch der Maschine. B, B sind Träger, in welchen die hohle Achse B¹ gelagert ist. Diese Achse enthält die feste und lose Rolle B², B² welche den Treibriemen aufnimmt. An dem äußeren Ende der hohlen Achse befindet sich ein Schwungrad B³ zur Regulirung der Bewegung, welches zugleich zur Aufnahme eines Treibriemens eingerichtet ist. C, C ist das Gestell, welches den Mechanismus zum Ausstanzen der Kerben enthält, welche die schrägen Sägezähne bilden. Mit diesem Apparat steht, wenn es für nöthig erachtet wird, die Schneidevorrichtung in Verbindung. Das Gestell der Stanzvorrichtung ist Fig. 16 mit Hinweglassung der Vorderplatte besonders dargestellt. C¹, C¹ ist eine Achse, die mit einer Rinne versehen ist, welche sich über ihre ganze Länge hin erstreckt. Diese Achse gleitet durch die hohle Welle B und wird durch einen in die longitudinale Rinne tretenden Stift mit der Welle herumgeführt. Mit Hülfe dieser Vorrichtung und eines in der Plattform oder Tafel A³ befindlichen Schlitzes läßt sich das Stanzgestell C, C in jede Lage längs der Mitte der Tafel versetzen und mittelst eines durch den Schlitz tretenden Schraubenbolzens feststellen, um den Dimensionen der anzufertigenden Circularsäge angepaßt werden zu können. Ein an die Achse C¹ befestigtes Excentricum C² dient zur Bewegung des Schiebers C³, welcher an seinem unteren Ende mit einem Stempel. C⁴ und einer Schere C⁵ versehen ist. Diese Werkzeuge werden, nachdem sie adjustirt worden sind, mit Hülfe von Stellschrauben befestigt. C⁶ ist ein Block, welcher die dem Stempel C⁴ und dem Schneidwerkzeug entsprechende Form aufnimmt. Stempel und Form sind so beschaffen, daß sie die Zwischenräume, wodurch die Sägezähne gebildet werden, ausschlagen. Auch die Form und das untere Stück der Schere lassen sich adjustiren und mittelst Stellschrauben feststellen. D, D ist eine verticale Welle, an deren oberes Ende die Metallplatte, woraus die Säge geschnitten werden soll, befestigt ist. Diese Welle enthält ein Sperrrad D¹, D¹ von eben so viel Zähnen, als die Circularsäge erhalten soll. Dieses Rad wird durch das Excentricum B⁴ der hohlen Welle B¹ jedesmal um einen Zahn weiter bewegt. Zu dem Ende setzt das Excentricum den Hebel B⁵ in Bewegung, dessen Verticalachse B⁶ an ihrem unteren Ende den Arm B⁷ enthält. Dieser Arm setzt mit Hülfe einer Verbindungsstange D² den Hebel D³ in Bewegung. Die Größe der Bewegung wird mittelst einer an den Arm B⁷ befestigten Justirplatte regulirt. Der Hebel D³ ist mit einem Sperrkegel D⁴ versehen, welcher in die Zähne des Sperrrades D¹ greift, mit denen er vermittelst einer Feder in Contact erhalten wird. D⁵ ist ein anderer Sperrkegel, welcher gleichfalls in die Zähne des Sperrrades greift und dasselbe zurückhält, so oft es durch das Excentricum B⁴ vorwärts bewegt worden ist. Der Sperrkegel B⁵ wird durch eine Feder mit dem Sperrrad in Berührung gehalten und dreht sich um einen an die Querschiene A¹ befestigten Zapfen. Das Sperrrad D¹ und der mit demselben in Verbindung stehende Mechanismus sind in Fig. 15 größtentheils durch punktirte Linien dargestellt. D⁶ ist eine an die Verticalachse D befestigte Frictionsrolle, welche von einem metallenen Bremsband D⁷ umfaßt wird. Letzteres besteht aus zwei Streifen, welche durch zwei Schraubenbolzen mit einander verbunden sind, damit die Friction regulirt werden kann. Das eine Ende dieser Bremsbänder ist dergestalt verlängert, daß es einen Hebel D⁸ bildet. An das Ende des letzteren ist die Feder D⁹ befestigt, welche in eine Schraube ausgeht, die durch ein an die untere Seite der Plattform befestigtes Oehr tritt. Wenn die Friction der Bremse D⁷ und die Spannung der Feder D⁹ gehörig regulirt ist, so hat die Anordnung offenbar den Erfolg, das Sperrrad D¹ fest gegen den Sperrhaken D⁵ zu drücken, wenn das Excentricum B⁴ den Sperrhaken D⁴ zurückzieht. Indem das Sperrrad sich vorwärts bewegt, wird die Feder D⁹ angezogen, bis ihre Spannung groß genug ist, um die Reibung der an die Rolle D⁶ gelegten Bremse zu überwältigen. Die Bremse gleitet dann auf der Rolle, und die Spannung der Feder vermindert sich, bis sie wieder durch die Wirkung des Excentricums B⁴ sich steigert. D¹º ist die Metallscheibe, welche die Circularsäge liefern soll. Dieselbe wird zwischen zwei mit der senkrechten Welle D rotirende Scheiben D¹¹ und D¹² befestigt. Das Gestell C, C der Stanzvorrichtung wird in einer solchen Lage befestigt, daß der Stempel C⁴ und das Schneidwerkzeug C⁵ auf den Rand der Scheibe D¹º wirken können. Die excentrischen Scheiben C² und B⁴ sind so angeordnet, daß, während das Excentricum C² den Stempel C⁴ durch die Metallscheibe drückt, das Excentricum B⁴ den Hebel D³ zurückzieht, damit der Sperrhaken D⁴ einen neuen Sperrzahn ergreifen könne; nachdem aber das Excentricum C² bei seiner Rückbewegung den Stempel C⁴ von der Metallscheibe zurückgezogen hat, so wirkt das Excentricum B⁴ auf den Sperrhaken D⁴ zurück und bewegt folglich das Sperrrad D¹ um einen Zahn weiter. Es kommt somit ein neuer Theil der Scheibe D¹º in den Bereich des Stempels C⁴, und so geht es fort, bis sämmtliche Sägezähne geschnitten sind. Fig. 17 stellt die Anwendung der Erfindung auf eine Maschine zur Anfertigung gerader Sägen dar. Auf die Plattform A³ ist eine Bodenplatte E, E befestigt, auf welcher die Platte E¹ gleitet. An diese verschiebbare Platte sind zwei Platten E², E² befestigt, zwischen denen die Metallplatte, welche die Säge abgeben soll, fest gehalten wird. Die beiden Platten D¹¹, D¹² werden von dem oberen Theil der verticalen Welle D, D abgenommen und durch die Rolle D¹³ ersetzt. Das eine Ende der Kette D¹⁴ ist mit der Rolle D¹³ und das andere Ende mit dem an die verschiebbare Platte E¹, E¹ befestigten Oehr E⁴ verbunden. Unterhalb der Platte E¹ und an dem andern Ende ist eine Schnur oder Kette befestigt, welche über eine in einer Oeffnung der Bodenplatte und Plattform gelagerte Rolle läuft und an ihrem Ende ein Gewicht trägt. In dem Maaße nun, als die Kette D¹⁴ auf die Rolle D¹³ sich aufwickelt, steigt das Gewicht in die Höhe. In Folge dieser Anordnung erlangen die verschiebbare Platte E¹ und eben so die beiden Platten E², E² und die Metallplatte E³ eine vorwärtsgehende Bewegung, welche der kreisförmigen Bewegung der Rolle D¹³ entspricht. Der vordere Rand der Platte E¹ ist gerade oder krumm, je nachdem die schneidende Kante der Säge gerade oder krumm ist, und lehnt sich gegen zwei Zapfen der Bodenplatte. Der hintere Rand der Platte E¹, derjenige welcher der Rolle D¹³ am nächsten liegt, wird durch eine an dem Hebel E³ befindliche Frictionsrolle dagegengedrückt. An dem entgegengesetzten Ende dieses Hebels befindet sich eine Schraube mit Flügelmutter, welche durch Vermittelung einer Spiralfeder auf den Hebel wirkt. Durch diese Mittel wird die vordere Kante der Platte E¹ mit den beiden oben erwähnten Bolzen in steter Berührung erhalten, ohne daß dadurch die freie Bewegung der Länge nach gehindert ist. Die Einrichtung der verticalen Achse D, D und des Sperrrades D¹ ist die nämliche, wie die oben beschriebene; die Anzahl der Zähne des Sperrrades und der Durchmesser der Rolle D¹³ sind so zu reguliren, daß die Säge die geeignete Zähnezahl und Zahndistanz erhält. Nachdem die Stanzvorrichtung C, C so befestigt worden ist, daß der Stempel und das Schneidinstrument auf den Rand der Metallplatte E³ einwirken kann, so dreht man das Sperrrad D¹ rückwärts, wobei das oben erwähnte Gewicht der verschiebbaren Platte E eine entsprechende Bewegung ertheilt. Nachdem das Sperrrad so weit zurückgedreht worden ist, daß derjenige Theil der Platte E³, wo die Zähne anfangen, unter dem Stempel sich befindet, stellt man es mit Hülfe des Sperrkegels D⁵ fest. Wird mm die hohle Achse B¹ in Rotation gesetzt, so bewegt sich die Platte E³ vorwärts, und die Zähne entstehen dann auf die nämliche Weise wie bei der Circularsäge. Der folgende Theil der Erfindung besteht in der Anordnung einer oder mehrerer rotirender Feilen zur Entfernung der Rauhigkeiten von den Sägezähnen. Fig. 18 stellt zwei rotirende Feilen im Grundriß und Fig. 19 in der Endansicht und zwar beide im Momente ihrer Wirksamkeit dar. G, G ist ein Stück einer Circularsäge, in welche ein Theil der Zähne bereits geschnitten ist. G¹ ist eine rotirende Feile, welche die obere, G² ist eine andere rotirende Feile, welche die untere Seite der Metallscheibe bearbeitet. Sie haben die Gestalt abgestumpfter, an ihrer Basis zusammengefügter Kegel. Die krummen Metallflächen sind feilenartig behauen, und während die eine derselben die rauhe Kante von der Rückseite des einen Zahns entfernt, beseitigt die andere die Rauhigkeiten von der Vorderseite des folgenden Zahns. Die Wirkung beider Feilen ist gleichzeitig; die rauhen Ränder der oberen Seite des Zahns werden durch die obere, diejenigen der unteren Seite durch die untere Feile beseitigt. Beide Feilen können natürlich nicht in einer und derselben Zahnlücke, sondern nur in zwei benachbarten zugleich arbeiten. Die Achsen beider Feilen G³ und G⁴ sind durch Zahnräder mit einander verbunden und in einem um einen Zapfen drehbaren Gestell gelagert. Ein Excentricum ertheilt diesem Gestell mit den Feilen eine oscillirende Winkelbewegung. So oft die Feilen einen Zahn bearbeitet haben, bewegen sie sich zurück, worauf die Säge um einen Zahn vorwärts bewegt wird; sodann greifen die Feilen in eine neue Zahnlücke, und so fort, bis die Rauhigkeiten sämmtlicher Sägezähne beseigt sind. Wenn die rotirenden Feilen mit der Maschine Fig. 14 und 15 in Verbindung gebracht werden, so arbeiten sie gleichzeitig mit der Stanzvorrichtung und dem Schneidapparat. Dann gehen die Feilen zurück, so oft der Stempel und das Schneidwerkzeug in die Höhe steigen, damit die Scheibe um einen Zahn weiter rücken kann.

Tafeln

Tafel Tab.
									III
Tab. III