Titel: | Apparat zum Vorwärmen des Speisewassers für Locomotiven, welchen sich John Kershaw, Ingenieur zu Dublin, am 30. Januar 1854 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 135, Jahrgang 1855, Nr. LV., S. 256 |
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LV.
Apparat zum Vorwärmen des Speisewassers für
Locomotiven, welchen sich John Kershaw, Ingenieur zu Dublin,
am 30. Januar 1854 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of
arts, Decbr. 1854, S. 420.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Kershaw's Apparat zum Vorwärmen des Speisewassers für
Locomotiven.
Der Erfinder benutzt zum Vorwärmen des Speisewassers vor seinem Eintritt in den
Kessel der Locomotive eine schmied- oder gußeiserne Kammer hinter oder vor
dem Feuerkasten oder in einer sonst geeigneten Lage zwischen den Pumpen und dem
Tender.
Fig. 18
stellt den hinteren Theil einer Locomotive mit der Vorwärmkammer im senkrechten
Längendurchschnitte, Fig. 19 den Vorwärmer im
Horizontaldurchschnitt, und zwar von unten betrachtet, dar. Hinter dem Feuerkasten
b ist eine schmiedeiserne Kammer a angeordnet und an die Fußplatte c oder das Maschinengestell befestigt. Eine an ihrer unteren Seite mit
feinen Löchern durchbohrte Röhre läuft von dem einen Ende dieser Kammer zum andern,
und steht mittelst der Seitenröhren e, e mit dem Tender
in Verbindung. An die Mitte der durchlöcherten Röhre d
schließt sich das Endstück f der Dampfröhren g in Verbindung mit dem unteren Theile des
Ausblaserohrs. Das andere Ende dieser Dampfröhre ist in der Rauchkammer aufwärts
gebogen, so daß es oberhalb des Wasserniveau im Tender sich befindet. Die Dampfröhre läuft durch den
Aschenraum dicht unter den Roststäben h hin, wodurch der
Dampf, bevor er in die Kammer a tritt, erhißt wird.
Dreht man nun den Speisehahn, so fällt das Speisewasser durch die siebartigen Löcher
der Röhre d in Gestalt eines Regenschauers durch die
beiden aus der Mündung f hervorkommenden heißen
Dampfströme; diese werden condensirt und theilen dem Speisewasser einen gewissen
Wärmegrad mit. Durch die Röhren i, i und die
gewöhnlichen, hier nicht sichtbaren Speisepumpen, wird das vorgewärmte Speisewasser
dem Dampfkessel zugeführt. An einer geeigneten Stelle der Dampfröhre g ist ein dem Locomotivführer zugänglicher
Regulirungshahn angebracht, mittelst dessen die Dampfzuführung nach dem Wasserbedarf
des Kessels regulirt werden kann. j ist ein gleichfalls
unter der Controle des Locomotivführers stehender Hahn, durch welchen jeder
überflüssige Dampf in dem Behälter a beseitigt werden
kann. k, k sind verschließbare Oeffnungen zum Reinigen
des Behälters. I ist ein Hahn, um auf den Stationen den
überflüssigen Dampf aus dem Dampfkessel in den Wasserkasten des Tenders blasen zu
können.