Titel: | Verbesserungen an Elektromagneten, welche sich John Wilkins, Telegraphen-Ingenieur zu London, am 28. Oct. 1853 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. XXIV., S. 92 |
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XXIV.
Verbesserungen an Elektromagneten, welche sich
John Wilkins,
Telegraphen-Ingenieur zu London, am 28. Oct.
1853 patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Decbr.
1854, S. 472.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Wilkins' Verbesserungen an Elektromagneten.
Meine verbesserten Elektromagnete bestehen aus mehreren hufeisenförmigen Magneten,
deren jeder aus viereckigen mit isolirtem Draht umwickelten Eisenstäben besteht.
Diese Magnete sind reihenweise dergestalt neben einander angeordnet, daß der durch
den Draht eines Elektromagneten gehende Strom immer zugleich auf das Eisen der
benachbarten Elektromagnete seinen Einfluß äußert. Auf diese Weise wird der Draht
ein Theil des die anliegenden Magnete umgebenden Drahtes.
Die Figuren 18
und 19
stellen einen dieser Erfindung gemäß construirten Elektromagneten in der
Seitenansicht und in der perspectivischen Ansicht dar. Der Kern ist quadratisch und
der Draht so gewickelt, daß er den ganzen Raum zwischen den Schenkeln oder Polen
ausfüllt.
Fig. 20 ist
eine Zusammenstellung dieser Magnete in einen Block, um den Draht des einen
Elektromagneten in die unmittelbare Nähe der anliegenden Magnete zu bringen. Wenn
nun ein elektrischer Strom durch den Draht irgend eines Magneten oder sämmtlicher
Magnete geht, so übt derselbe seinen Einfluß nicht nur auf den Kern auf welchen der
Draht gewickelt ist, aus, sondern auf alle benachbarten Magnete, wodurch die
elektromagnetische Kraft des ganzen Systems gesteigert wird. Dieser Vortheil gilt
insbesondere denjenigen Magneten gegenüber, bei denen man, um bedeutende Resultate
zu erzielen, auf dicke Eisenkerne so viel Draht zu wickeln pflegt, daß die äußeren
oder entfernteren Drahtwindungen nicht nur absolut nutzlos sind, sondern auch in
Folge des Widerstandes einen Kraftverlust verursachen. Meine Erfindung setzt mich in
den Stand, große Drahtmengen verhältnißmäßig ökonomischer als kleine anzuwenden.
Die Buchstaben N und S, Fig. 20,
stellen die Nord- und Südpole der Elektromagnete vor. Um nun diese
Zusammenstellung zur Hervorbringung einer Triebkraft zu benützen, hänge ich vor den
Polen N und S ein Gestell
mit Armaturen auf, die mit den einzelnen Magneten des Blockes, d.h. mit jedem Paar
der Pole correspondiren. Durch abwechselndes Schließen und Oeffnen der galvanischen Kette wird das
Gestell mit den Armaturen von den Elektromagneten angezogen und losgelassen, woraus
eine kräftige rotirende Bewegung abgeleitet werden kann.