Titel: | Ueber eine zweckmäßigere Anwendungsweise der Gallussäure zum Entwickeln der Lichtbilder auf Wachspapier; von Hrn. William Crookes. |
Fundstelle: | Band 136, Jahrgang 1855, Nr. XXXIII., S. 118 |
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XXXIII.
Ueber eine zweckmäßigere Anwendungsweise der
Gallussäure zum Entwickeln der Lichtbilder auf Wachspapier; von Hrn. William Crookes.
Aus dem Philosophical Magazine, März 1855, S.
225.
Crookes, über eine zweckmäßigere Anwendungsweise der Gallussäure
zum Entwickeln der Lichtbilder auf Wachspapier.
Bei der Photographie auf Papier, wenn man sie in großem Maaßstab ausübt, ist die
häufige Bereitung der Quantitäten von Gallussäure-Lösung eine der störendsten
Operationen. Hr. Spiller hat zuerst ein Mittel
vorgeschlagen, um diese Schwierigkeit zu beseitigen; er empfiehlt die wässerige
Lösung der Gallussäure zur Verhinderung ihrer Zersetzung mit einem kleinen
Verhältniß von Alkohol oder Essigsäure zu mischen, wobei man eine Quantität von
diesem Reagens in Vorrath zu halten im Stande ist.
Auf der Sternwarte zu Oxford wird die Photographie unter meiner Leitung zum
Registriren der meteorologischen Erscheinungen angewandt, und ich habe mich aus
vielen Gründen zur Annahme des Verfahrens mit Wachspapier entschlossen, als dem zu
diesem Zwecke passendsten. Anfangs wurde die Gallussäure-Lösung zum
Entwickeln des latenten Bildes jedesmal in großen Quantitäten bereitet und nach Spiller's Methode gegen Zersetzung geschützt; aber das
Flüssigkeitsquantum welches auf einmal dargestellt werden mußte, um für einige Zeit
Vorrath zu haben, war so voluminös, daß ich mich veranlaßt sah die Methode in der
Art abzuändern, daß das Wasser aus der vorräthigen Lösung ganz wegbleibt und nur dem
jedesmal zu verwendenden Quantum derselben zugesetzt wird. Ich benutzte daher
Alkohol als Lösungsmittel der Gallussäure; und da ich fand, daß unter diesen
Umständen das Entwickelungsvermögen der Gallussäure viel größer wurde, so mache ich
das Resultat meiner betreffenden Versuche hiemit bekannt, damit Andere unter
ähnlichen Umständen daraus Nutzen ziehen können.
Man löst 2 Unzen Gallussäure in 6 Unzen Alkohol (von 87,6 Procent nach Tralles) auf,
was man durch Eintauchen der Flasche in heißes Wasser befördert; nach dem Erkalten
filtrirt man die Lösung, vermischt sie mit einer halben Drachme Eisessig und bewahrt
sie in einer verschlossenen Flasche zum Gebrauch auf; so bereitet, bleibt sie eine
beträchtliche Zeit lang unverändert. Die Gallussäure wird ans dieser Lösung durch
den Zusatz von Wasser nicht gefällt; man kann daher in jedem Falle, wo es
wünschenswerth ist, das Bild mit einem viel stärkern Bad entwickeln, als gewöhnlich
angewandt wird.
Um eine Lösung von beiläufig derselben Stärke wie eine gesättigte wässerige Lösung zu
erhalten, müßte man zwei Unzen Wasser einer halben Drachme der obigen zusetzen; für
meinen besondern Zweck ziehe ich aber ein schwächeres Bad vor, welches durch
Vermischen von 10 Unzen Wasser mit einer halben Drachme obiger Lösung bereitet wird.
In jedem Falle muß man eine Lösung salpetersauren Silbers in kleinen Quantitäten
zusetzen, wie das sich entwickelnde Bild es zu erfordern scheint.