Titel: | Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und Doubliren der Baumwolle, welche sich Thomas Whitworth, Mechaniker zu Salford in Lancashire, am 11. April 1854 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. VIII., S. 20 |
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VIII.
Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und
Doubliren der Baumwolle, welche sich Thomas Whitworth, Mechaniker zu Salford in Lancashire, am 11. April 1854 patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August
1855, S. 107.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Whitworth's Verbesserungen an Maschinen zum Spinnen und Doubliren
der Baumwolle.
Meine Erfindung bezieht sich auf die Mulespinnmaschine von Sharp und Roberts, und zwar zunächst auf
denjenigen Theil, welcher das Hemmungsrad abwechselnd auslöst und einhält; ferner
auf die Anwendung einer rotirenden Fläche, gegen welche der sogenannte
„Langhebel“ oder irgend ein mit ihm verbundener Theil
während der Aenderung seiner Lage sich stützt; endlich auf den Mechanismus zum
Aufwickeln des Garns.
Fig. 23
stellt einen Theil einer Mulespinnmaschine, soweit derselbe zur Erläuterung meiner
Verbesserungen dient, in der Seitenansicht, Fig. 24 im Grundrisse
dar.
a ist der gewöhnliche um b
drehbare Langhebel. Dieser Hebel enthält eine Platte c,
welche mit einem Schlitz c versehen ist. Eine durch
diesen Schlitz tretende Mutter beschränkt seine Bewegung in transversaler Richtung,
während sie vermöge des Schlitzes seine Hin- und Herbewegung der Länge nach
gestattet. An diese Platte ist eine Stange e befestigt,
welche sich an ihrem andern Ende in einer Führung f
bewegt und mit einer Spiralfeder g versehen ist, die
sich gegen eine Hervorragung lehnt. Durch diese Vorkehrung wird die Platte c auswärts gedrückt, bis sie durch den Aufhälter h angehalten wird, indem dieser mit dem Ende eines in
dem Langhebel angebrachten Schlitzes in Berührung kommt. Dieser Aufhälter setzt der
Bewegung des Hemmungsrades m eine Gränze. Wenn daher
einer der Stifte i, j, k oder l mit dem genannten Rade in Berührung kommt, so wird der Stoß durch die
Feder g aufgefangen und gemildert.
Das Hemmungsrad m besitzt eine Hervorragung n, deren Peripherie rücksichtlich des Mittelpunktes des
Rades excentrisch ist. Gemäß der dargestellten Lage hält der Aufhälter h den Stift i des
Auslauf-Mechanismus (running out motion) zurück,
und die nächste Bewegung des Hebels an diesem Ende wird daher aufwärts erfolgen.
Während dieses geschieht, geht der Aufhälter h an der Hervorragung n vorüber, ehe das andere Ende des Hebels o mit dem gewöhnlichen Aufhälter in Berührung gekommen
ist. Da jedoch der Theil n mit dem Hemmungsrade zugleich
rotirt, so kann sich der Aufhälter h allmählich nach
innen bewegen, so daß er ein Widerlager für den Stift k
bildet; die weitere Bewegung desselben wird durch den gewöhnlichen in Verbindung mit
dem Theil o wirkenden Apparat verhindert. Ich habe oben
angenommen, daß zwischen dem Auszug und dem Rückgang des Wagens keine besondere
Bewegung statt findet, und daß daher der Aufhälter h
innerhalb des Stiftes j tritt. Soll aber der Faden eine
Drehung erhalten, so wird der Hebel a durch die
gewöhnlichen Mittel verhindert, durch einen so großen Raum sich zu bewegen, und der
Aufhälter h wird die Bewegung des Hemmungsrades mittelst
des Stiftes j hemmen. Hierauf führt, sobald ein anderer
Wechsel statt findet, der excentrische Theil n den Hebel
in eine Lage, worin er auf die oben beschriebene Weise auf den Stift k wirken kann.
Die Construction einer dritten Verbesserung ist in Fig. 25 und 26 nach einem
größeren Maaßstabe dargestellt. Die Schraube p zur
Regulirung des Befestigungspunktes der Kette besitzt Schraubengänge, deren Weite von
dem Centrum des Quadranten aus allmählich abnimmt. Um nun die zugehörige Mutter
diesem Umstande zu accommodiren, habe ich folgende Einrichtung getroffen. Der Block
q enthält zwei cylindrische Vertiefungen, in deren
jeder zwei halbcylindrische Blöcke r, r* angeordnet
sind. Zwischen den letzteren befinden sich die Stahlplatten s, welche durch die Büchse q treten und in die
Schraubengänge hineinragen. Die unteren halbcylindrischen Blöcke r* sind mit Schraubenlöchern versehen zur Aufnahme der
Schrauben t, welche auch durch die oberen Blöcke r und die Platten s treten
und sich mit Hülfe von Schultern gegen die ersteren lehnen. Durch Umdrehung dieser
Schrauben werden daher die halben Blöcke dicht gegen die Platten s zusammengezogen. Die Schrauben t treten durch Schlitze, welche in der Büchse q angebracht sind, wodurch sie den cylindrischen Blöcken gestatten sich in
ihren Hülsen zu drehen, und den Platten s, sich den
verschiedenen Steigungsverhältnissen der unregelmäßigen Schraube zu
accommodiren.