Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und Doubliren der Baumwolle, welche sich Ephraim Hallum zu Stockport, am 25. Juli 1854 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 138, Jahrgang 1855, Nr. XXII., S. 87 |
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XXII.
Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten,
Spinnen und Doubliren der Baumwolle, welche sich Ephraim Hallum zu Stockport, am 25. Juli 1854 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Juni 1855, S.
339.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Hallum's Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen
und Doubliren der Baumwolle.
Die Erfindung besteht in der Anbringung eines Mechanismus an Spinnmaschinen, welcher
den Spindeln eine Geschwindigkeit ertheilt, die im umgekehrten Verhältnisse zu der Quantität des auf die
Spule gewickelten Materials sich ändert, also beim Beginn des Aufwickelns größer ist
und mit dem sich anhäufenden Material und der schwerer werdenden Spule sich
vermindert.
Die Figuren 25
und 26
stellen zwei zur Ausführung dieses Zweckes dienliche Vorrichtungen dar. a, b, Fig. 25, sind zwei in
entgegengesetzter Lage neben einander angeordnete conische Trommeln, deren eine
mittelst eines Riemens die andere in Bewegung setzt. Die Trommel a ist an die Achse f
befestigt und wird mittelst eines Riemens d oder eines
geeigneten Räderwerks in Rotation gesetzt, welche sie sofort der an der Achse e befindlichen Trommel b
mittheilt. Wenn nun der Riemen c von dem breiteren nach
dem dünneren Ende der Trommel a verschoben wird, so
vermindert sich die Rotationsgeschwindigkeit der Achse e. Dieses geschieht mit Hülfe des Riemenleiters g,
g¹, welcher durch die Schraube t eine
Transversalbewegung erhält.
Fig. 26 zeigt
die Anordnung eines Differential-Räderwerks. e
ist ein Theil der Hauptachse; l¹, l² sind die durch einen Riemen d getriebenen festen und losen Rollen. Beide letztere
befinden sich zwar lose an der Achse e, aber das
Winkelrad m sitzt an der Rolle l², und das Winkelrad m¹ an der
Achse e fest, welche die ganze durch Vermittelung der
Winkelräder m² von dem Winkelrad m ihr mitgetheilte Bewegung aufnimmt. Dieses geschieht,
so lange das Rad m³, welches die Achsen der
Winkelräder m² trägt, fest steht; läßt man
dagegen das Rad m³ rotiren, so wird nur ein Theil
obiger Bewegung oder auch nach Umständen gar keine Bewegung übertragen. Hält man
daher das Rad m³ fest, wenn das Aufspulen
beginnt, und läßt dasselbe, während die Spule sich füllt, mit allmählich sich
steigernder Geschwindigkeit rotiren, so wird sich die Geschwindigkeit der Maschine
in gleichem Verhältnisse vermindern. Das Rad kann mittelst eines belasteten
Bremshebels festgehalten und die Steigerung seiner Geschwindigkeit mittelst einer
Anordnung, wie die in Fig. 25 dargestellte,
bewerkstelligt werden.