Titel: Verbesserungen im Löthen der Metalle, welche sich A. E. Bellford zu London als Mittheilung am 26. Juli 1854 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 138, Jahrgang 1855, Nr. LXXXVII., S. 345
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LXXXVII. Verbesserungen im Löthen der Metalle, welche sich A. E. Bellford zu London als Mittheilung am 26. Juli 1854 patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August 1855, S. 118. Mit Abbildungen auf Tab. V. Bellford's Verbesserungen im Löthen der Metalle. Diese Erfindung bezieht sich auf eine neue und verbesserte Methode, die Böden und Deckel von Kannen und andern Gefäßen, sowie verschieden gestaltete Fugen anderer Artikel, auf eine raschere Weise und mit einem geringeren Aufwand an Loth zu löthen, als dieses nach dem alten Verfahren möglich ist. Dieses geschieht, indem man die beiden Theile des Saumes oder der Fuge an einander legt und die ganze Länge derselben auf einmal der erhitzten äußern Fläche eines Heizapparates oder Ofens aussetzt. Dieser Ofen ist so construirt, daß seine Hitze nur auf die erwähnte Fuge, nicht aber auf das ganze Gefäß wirkt. Als Loth bedient man sich entweder des Zinnes, womit die betreffende Platte beim Verzinnungsproceß überzogen wurde, oder eines besondern Lothstreifens, womit man die ganze Länge der Fuge belegt. Fig. 27 ist ein Durchschnitt durch die Achse einer cylindrischen zinnernen Kanne zum Conserviren vegetabilischer oder animalischer Stoffe, deren Deckel ohne Anwendung eines weiteren Lothes, meiner Erfindung gemäß, bereits zugelöthet worden ist, und deren Boden mittelst eines aufgelegten Lothringes erhitzt und zugelöthet werden soll. Fig. 28 stellt das nämliche Gefäß im Horizontaldurchschnitte dar. Fig. 29 ist ein Verticaldurchschnitt des zu obiger Operation dienlichen Ofens mit aufgesetzter Kanne, deren Deckel zugelöthet werden soll. Diese Figur ist nach einem halb so großen Maaßstabe, wie die Figuren 27 und 28 gezeichnet. A ist der cylindrische Körper der Kanne; H der Deckel, welcher mittelst seines ringsherum aufwärts gebogenen Randes fest auf den Cylinder geschoben wird. Die so weit fertige Kanne wird nun, den Deckel nach unten gekehrt, auf den Ofen F gestellt. Dieser Ofen ist von außen cylindrisch und in seiner Mitte mit einer cylindrischen oder etwas conischen Röhre T versehen. Der obere Durchmesser dieser centralen Röhre ist ungefähr 1/4 Zoll kleiner als derjenige der Kanne. Der Raum zwischen dem Ofen und der centralen Röhre bildet den Feuerraum, und ist unten mit einem ringförmigen Rost versehen, auf welchem das Feuer brennt. Der Deckel des Ofens, welcher den Feuerraum aber nicht die Röhre T verschließt, ist rings um die letztere mit einer Vertiefung r, r versehen, welcher breit genug ist, um den Deckel der Kanne und tief genug um den ganzen umgebogenen Rand desselben aufzunehmen. Der obere Theil des Ofens ist beständig so heiß, daß das Zinn an der inneren Fläche des umgebogenen Randes und an der äußeren Fläche des von diesem Rande bedeckten Theiles der Kanne schmilzt, so daß beide Theile ringsherum zu einer vollkommen dichten Fuge verbunden erscheinen. Der nicht auf dem Ofen ruhende Theil des Deckels der Kanne wird durch die in der Röhre T enthaltene Luft nur mäßig erwärmt, ohne irgendwie nachtheilig afficirt zu werden. Auch der Boden B, Fig. 29, der Kanne besitzt einen umgebogenen Rand. Derselbe kann jedoch ohne weiteres Loth nicht vollkommen festgelöthet werden. Es wird daher ein Streifen des Lothes in Form eines Ringes gebogen, zu dessen Aufnahme der Boden der Kanne inwendig mit einem ringförmigen Canal versehen ist. Die Kanne wird sodann mit dem Boden auf den Ofen gestellt; das Loth schmilzt und läuft sofort in die Fuge.

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