Titel: Troupeau's Tageslicht-Reflector.
Fundstelle: Band 139, Jahrgang 1856, Nr. VIII., S. 21
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VIII. Troupeau's Tageslicht-Reflector. Aus dem Cosmos, Revue encyclopedique, Sept. 1855, S. 352. Mit einer Abbildung auf Tab. I. Troupeau's Tageslicht-Reflector. Die Nothwendigkeit des Lichtes zeigt sich allerwärts in der Natur wie im menschlichen Haushalte, doch ist die Beleuchtung mancher Localitäten eben so schwierig als kostspielig. Jacqueston und J. Guyot haben in den unterirdischen Räumen von Chalons-sur-Marne, um diesem Uebelstande zu begegnen, durch die Gewölbe und den Boden eine Anzahl von Schächten graben lassen und in deren Tiefe Reflectoren von Weißblech angebracht, und mit dieser Einrichtung nicht nur die Erleuchtung der genannten großen Räume, sondern auch eine jährliche Ersparniß von 5000 Franken erzielt. Diese Idee hat Troupeau aufgegriffen, dessen Reflectoren sich bereits einer bedeutenden Verbreitung erfreuen; es wurden sogar mehrere Räumlichkeiten des Pariser Industriepallastes auf diese Weise erleuchtet. Der Apparat ist höchst einfach: er besteht aus einem Spiegel, der mit dem Horizonte einen Winkel von 45° macht und sich an dem untern Theile des Fensters des zu erleuchtenden Raumes befindet. Die senkrecht einfallenden Strahlen fallen nun unter einem Winkel von 45° auf, werden um 90° abgelenkt und setzen dann, indem sie Alles was sie unterwegs antreffen, erleuchten, ihren Weg in horizontaler Richtung fort. Der reflectirende Spiegel besteht aus einem versilberten Kupferblech; man bedeckt die Silberflächen mit Glas, um sie vor Schmutz zu bewahren und ihren Glanz zu erhalten. Soll das Licht auf eine bestimmte Stelle z.B. auf einen Tisch geworfen werden, so macht man den Spiegel eben; man versieht ihn dagegen mit Vertiefungen, daß er die Form einer Muschelschale bekommt, wenn das Licht zerstreut werden soll. Vorzugsweise glücklich ist die in Fig. 8 abgebildete Form, welche den Ansprüchen des Schönheitssinnes und der Architektur gleichmäßig entspricht. Man theilt den Spiegel in eine große Zahl von Blättern, welche wie diejenigen eines Sommerladens oder einer Jalousie mit einander verbunden sind. Der Spiegel legt sich dann wie ein solcher Laden an, und nichts springt nach außen vor; da die einzelnen Blätter, an einer gemeinschaftlichen Stange befestigt, sich um eine Achse drehen, so kann man je nach der Neigung die man ihnen gibt, verschiedene Effecte hervorbringen; bei 45° Neigung machen sie hell, in horizontaler Stellung verhalten, sie sich indifferent, und vertical stehend machen sie finster.

Tafeln

Tafel Tab. I
Tab. I