Titel: Verbesserungen an den Centrifugalmaschinen für Zuckerfabriken, welche sich James Wright zu Manchester am 11. März 1854 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 139, Jahrgang 1856, Nr. XCV., S. 408
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XCV. Verbesserungen an den Centrifugalmaschinen für Zuckerfabriken, welche sich James Wright zu Manchester am 11. März 1854 patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Decbr. 1855, S. 361. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Wright's Verbesserungen an den Centrifugalmaschinen für Zuckerfabriken. Bei der seitherigen Centrifugalmaschine zum Absondern der Melasse von den Zuckerkrystallen ist die rotirende Kammer, welche den Zucker enthält, von einem feststehenden Mantel umgeben, um die Zerstreuung der Melasse während der Operation zu verhüten. Bei vorliegender Erfindung dagegen dreht sich das äußere Gehäuse mit der inneren Kammer, und bildet mit derselben einen rotirenden Körper. Um ferner dem freien Austritt der Melasse durch die Centrifugalkammer jedes Hinderniß aus dem Weg zu räumen, und also von der Centrifugalkraft einen desto wirksameren Gebrauch zu machen, wird die Luft zwischen dem Mantel und der inneren Kammer aufgesaugt, so daß der Syrup oder die Melasse in einen luftverdünnten Raum gelangt, anstatt durch einen Wirbelwind von unreiner Luft zersplittert zu werden. Diese Luftverdünnung wird durch die einfache Bewegung des Apparates selbst hervorgebracht, ohne Hülfe von Luftpumpen oder ähnlichen Vorrichtungen. Fig. 15 stellt meine Maschine im Aufrisse dar, mit Hinweglassung eines Theils des Gehäuses, um das Innere ersichtlich zu machen. Der äußere Mantel e, welcher aus dünnem Eisenblech besteht, ist an die obere Flansche b des Entwässerungsbehälters c, c, d, d befestigt, erstreckt sich ungefähr 8 Zoll tiefer als der Boden dieses Behälters, und ist mit einem Boden f versehen. Auf diese Weise bleibt zwischen den beiden Böden ein Raum, welcher weit genug ist, um sämmtliche Melasse von einer Füllung einer gewöhnlichen Centrifugalmaschine von 33 Zoll Durchmesser und 15 Zoll Tiefe aufzunehmen. Zwischen dem Mantel und dem inneren Behälter ist ein Raum von 6 Zoll gelassen, damit, wenn die Maschine in Stillstand gesetzt wird, die sich zu Boden setzende Melasse den Zucker nicht berühren kann. Um die erforderliche Luftverdünnung zu erhalten, treten zwei gebogene Röhren g, h mit trompetenförmigen Mündungen durch Stopfbüchsen in den Boden des Gehäuses, so daß sie frei auf und nieder bewegt werden können. Wenn diese Röhren in die Höhe geschoben werden, so ragen ihre Enden über die Melasse hervor, so daß diese nicht ausfließen kann; werden sie dagegen herabgeschoben, so kann die Melasse aus der Maschine fließen. Als Diaphragma für den inneren Behälter empfehle ich folgende Anordnung. Zuerst kommt ein durchlöchertes Blech mit Löchern von 1/4 Zoll Durchmesser und so nahe bei einander wie möglich, dann ein grobes kupfernes Drahtgewebe, dessen Maschen 1/16 Zoll groß sind und endlich ein feineres Gewebe von Kupfer- oder Messingdraht, letzteres kommt mit dem Zucker in unmittelbare Berührung. Der Zweck des gröberen Drahtgewebes besteht lediglich darin, zu verhüten, daß das feinere Gewebe gegen das Metall gedrückt und seine Wirksamkeit gehemmt werde. Die Operation ist folgende. Angenommen, der Zucker sey in Formen gefüllt und habe sich bereits hinlänglich gesetzt, so schlägt man ihn, anstatt die Stöpsel aus der Spitze der Formen zu ziehen, heraus und zerstampft oder zerquetscht ihn, um die Krystalle von einander zu trennen. Man setzt noch einige Deckflüssigkeit hinzu, bis er die Form eines Breies annimmt. Von dieser Masse kommen 180 Pfund in die Centrifugalmaschine. Man läßt diese nun eine Minute lang, oder bis der Zucker an der Oberfläche weiß erscheint, mit einer Geschwindigkeit von 1000 Umdrehungen per Minute rotiren, und gießt dann aus einem Gallonmaaß einen Gallon FlüssigkeitGleich dem Raum von 10 Pfd. Wasser. langsam in das Centrum der Maschine. In 5 bis 8 Minuten ist die Operation beendigt. Um die Maschine zu entleeren, macht man den Zucker mittelst einer hölzernen Schaufel von den Seiten los, so daß die Drähte nicht beschädigt werden und nimmt ihn heraus. Der auf vorstehende Weise gedeckte Zucker ist noch feucht und kann zur Bildung eines Brodes in Formen gepreßt werden. Ein solches Brod ist in 10 Minuten bis zum Trocknen fertig. Auf dem gewöhnlichen Wege würde dieses 4 bis 5 Tage erfordern.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI