Titel: | Mittheilungen über mehrere Gegenstände der Pariser Industrie-Ausstellung; von Hrn. Peter Rittinger, k. k. Sectionsrath. |
Autor: | Peter Rittinger [GND] |
Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. IV., S. 23 |
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IV.
Mittheilungen über mehrere Gegenstände der
Pariser Industrie-Ausstellung; von Hrn. Peter Rittinger, k. k.
Sectionsrath.
(Fortsetzung von Bd. CXXXIX S. 353.)
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Mittheilungen über mehrere Gegenstände der Pariser
Industrie-Ausstellung.
9. Horizontale Druckturbine von Chanson
zu Vidalon lès Annonay.
Diese Druckturbine, Fig. 14–16, wird von innen
beaufschlagt und hat vier Leitcanäle a. Den Wasserzufluß
reguliren vier Klappen b, die um die verticalen Achsen
c drehbar sind. Letztere gehen durch blecherne
Röhren d, die den Deckel des Wasser-Cylinders mit
den von oben geschlossenen Leitcanälen f verbinden. Die
Achsen c lassen sich mittelst Schrauben ohne Ende h drehen.
Auch die Turbinenspindel geht durch ein Rohr k, welches
den Boden des Cylinders mit dem Deckel verbindet.
Bemerkenswerth ist die Art, wie die starke Spindel l
aufgehängt ist, um die Reibung am untern Zapfen zu vermindern. Die auf l festgekeilte Schraube m
liegt nämlich auf den Rollen n auf, welche um die
horizontale Achse o drehbar sind.
10. Unterschlägiges Wasserrad für ein
höheres Gefäll von Chaverondier zu St. Germain-Laval.
Der verticale Durchschnitt Fig. 17 der Schaufeln a ist länglich-elliptisch; den horizontalen
Durchschnitt Fig.
18 dagegen (nach der Mantelfläche mn)
bilden zwei Curven pqr, die bei q in eine scharfe Schneide zusammen laufen. Gegen diese
ist der Wasserstrahl gerichtet, welchen das mit Druck wirkende Aufschlagwasser beim
Ausflusse aus dem Rohre b bildet. Die relative Bewegung
des Wassers findet längs der Curve pqr statt, und
die absolute Geschwindigkeit bei r kann bei gehöriger
Umfangsgeschwindigkeit des Wasserrades der Null möglichst nahe gehalten werden,
wobei der Effect seinen höchsten Grab erreicht. Die Breite des Wasserstrahls bei q läßt sich durch zwei Klappen reguliren, die beliebig
gegen einander gestellt werden können. Dieses Wasserrad gehört streng genommen in
die Classe der Druckturbinen.
11. Tangentialrad vom Gußwerke zu
Jennbach in Tirol.
Dasselbe ist nur mit einem Einschlagcanal A, Fig. 19,
versehen, welcher mittelst eines Schubers a beliebig
regulirt werden kann. Der Schuber wird mittelst einer Schraube b, die bei c herausreicht,
in Bewegung versetzt. Der Canal A steht mit der
Bodenplatte des Turbinenlagers in fester Verbindung.
(Die Fortsetzung folgt.)