Titel: | Verbesserungen beim Einformen der Eisenbahnstühle, von Hrn. A. Muir in Glasgow. |
Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. LXXVIII., S. 337 |
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LXXVIII.
Verbesserungen beim Einformen der
Eisenbahnstühle, von Hrn. A.
Muir in Glasgow.
Aus dem Practical Mechanic's Journal, Februar 1856, S.
250.
Mit Abbildungen auf Tab.
V.
Muir's Verbesserungen beim Einformen der
Eisenbahnstühle.
Diese Verbesserungen betreffen verschiedene Anordnungen und Constructionen der Formen
für die Eisenbahnstühle, wodurch eine größere Genauigkeit der fertigen Stühle, so
wie eine Vereinfachung beim Formapparat und beim Formverfahren erlangt wird.
Fig. 14 ist
ein senkrechter Querdurchschnitt eines Theils von einem Formkasten zum Eindämmen
zweier Bahnstühlchen, in dessen Innerem das Modell zu sehen ist, zum Theil im
Durchschnitt durch die Löcher zum Festnageln auf die Schwellen dargestellt. Fig. 15 ist
ein Grundriß beider Modelle und Fig. 16 eine Ansicht des
Sattels oder der Unterlage, in umgekehrter Richtung.
Zwei Modelle A des Stuhls werden auf das Formbret B gelegt, auf welchem der Formkasten steht, und das aus
Sand bestehende Formmaterial wird wie gewöhnlich auf den Modellen festgestampft.
Diejenigen Theile der Modelle, welche den offenen Backen zur Aufnahme der Schienen
bei den vollendeten Stühlen entsprechen, sind massiv, und die wirklichen Oeffnungen
in den Backen werden bei den Abgüssen durch metallene Kerne gebildet, welche man
nach dem Ausheben der Modelle in die Formen einhängt.
Auf die Köpfe der Modelle A, an den Theilen welche den
offenen Backen entsprechen, und quer über beide Modelle, ist ein gußeisernes Sattelstück C gelegt, welches darin bleibt und einen Theil der Form
bildet. Dieses Sattelstück hat in der Mitte einen vorspringenden Theil D, welcher zwischen den beiden Modellen A niedergeht und eine jede von den Flächen dieses
vorspringenden Theiles, der mit den Seiten der Stuhlmodelle A in Berührung steht, hat eine hervorspringende Feder E (Fig. 16). In jedem Modell
ist eine Vertiefung zur Aufnahme dieser Federn angebracht; ihr hauptsächlicher Zweck
besteht aber darin, den metallenen Kern zu tragen, welcher nach dem Herausnehmen der
Modelle aus der Form eingelegt wird. Die Federn und Vertiefungen können ebensogut an
dem Sattelstück, als an dem Kern, sowohl an der Seite, als an dem Kopf und
entsprechenden Theilen des Sattelstücks angebracht seyn. Bei I (Fig.
15) liegt das kleine metallene Modell, welches die Fortsetzung des
Eingusses bildet.
Bei der in Fig.
17 dargestellten Abänderung sind vier getrennte Träger und
Abschreck-Stücke J, zwei an jedem Stuhlmodell A, anstatt des Sattelstücks angebracht. Jedes Paar
trifft in der Mitte des Kopfes seines Stuhlmodelles auf den entsprechenden Theil auf
dem offenen Backen, und jedes Stück ist mit Seiten M
versehen, deren Füße wie bei N
In Figur
17 durch ein Versehen mit A
bezeichnet. ausgedehnt sind, damit sie auf den Theil der Sohle des Stuhls zwischen den
Backen eine schwache abschreckende oder härtende Wirkung ausüben, während sich an
den Seiten M Federn E
befinden, welche in die Vertiefungen des Kerns treten und die genaue Lage des
letztern bestimmen. Bei den beschriebenen zwei Abänderungen liegt der Kern, nachdem
er in die Form gebracht ist, auf gußeisernen Theilen, statt auf Sand, wie es bei den
gewöhnlichen Formen der Fall ist.
Die Löcher für die Nägel oder Schrauben O sind in den
Stuhlmodellen vollständig vorhanden, wie man in Fig. 14 und 17 sieht; aber
kleine knopfartige Erhöhungen P, die auf der Sohlplatte
oder dem Formbret B gebildet und befestigt worden sind,
treten unten in die Oeffnungen O und verhindern die
vollständige Ausfüllung der Löcher in dem Modell mit Sand, sie dienen aber auch um
dem Modell auf dem Formbret eine feste Stellung zu geben. Von dem Punkt bis wohin
die Erhöhungen P reichen, erweitern sich die Löcher nach
aufwärts und sind am obern Rande am weitesten.
Die unteren Theile der Nagellöcher werden nach einer Methode dadurch gebildet, daß
man Vertiefungen in der Platte B anbringt, auf welcher
der obere Theil des Formkastens eingedämmt wird. Diese Platte hat auch Vertiefungen, und an
diesen Stellen ist die Metallstärke geringer und es befinden sich daselbst die
Marken des Formers. Wenn demnach der Sand oder das Formmaterial auf der Platte
festgestampft worden ist, so werden an diesem Theil der Form Vorsprünge gebildet,
welche den Vertiefungen entsprechen, und wenn die beiden Theile des Formkastens
zusammengestellt werden, so werden die Vorsprünge gerade diejenigen Theile der Form
treffen, welche in den Löchern O des Stuhlmodelles
gebildet worden sind. Die Vertiefungen haben abgerundete Kanten, so daß die Löcher
in den vollendeten Stühlen dieselbe Form erhalten. – Nach einer andern
Methode wird der untere Theil der Löcher O mittelst
kleiner metallener Kerne gebildet, welche in der Mitte Vorsprünge haben, und die
Knöpfe oder Marken P auf der Platte B müssen ähnliche Vorsprünge haben, um Vertiefungen in
dem in die Löcher eingedämmten Sande zu bilden, so daß, wenn die metallenen Kerne
auf jenen gelegt werden, beide concentrisch zusammenpassen.