Titel: | Treppenrost für Locomotiv- und andere Dampfkessel, welchen sich Thomas Russell Crampton zu London, einer Mittheilung zufolge, am 31. März 1855 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 140, Jahrgang 1856, Nr. XCII., S. 401 |
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XCII.
Treppenrost für Locomotiv- und andere
Dampfkessel, welchen sich Thomas
Russell Crampton zu London, einer MittheilungNämlich von dem französischen Ingenieur Marsilly; man vergleiche polytechn.
Journal Bd. CXXXVI S. 447. A. d.
Red. zufolge, am 31. März 1855 patentiren
ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Januar
1856, S. 32.
Mit Abbildungen auf Tab.
VI.
[Treppenrost für Locomotiv- und andere
Dampfkessel.]
Die Erfindung besteht in der Anwendung eines Systems treppenförmig unter einander
angebrachter flacher Roststäbe, zwischen denen die Luft in horizontaler Richtung
hindurchstreicht. An dem untern Theile dieses Treppenrostes befindet sich ein
gewöhnlicher Rost, zur Aufnahme des in voller Gluth befindlichen Brennmaterials, so
wie dieses über den treppenförmigen Rost sich herabbewegt. Die Stäbe des
gewöhnlichen Rostes sind um Achsen beweglich, damit er nöthigenfalls seines Inhaltes
entledigt werden kann. Dieser Treppenrost macht die Anwendung eines künstlichen
Zuges entbehrlich und gestattet eine rauchlose Verbrennung der (wenig bituminösen)
Steinkohlen. Die Stäbe des Treppenrostes können fest oder beweglich gemacht
werden.
Fig. 1 stellt
eine solche Treppenrostfeuerung für Locomotiven im senkrechten
Längendurchschnitte,
Fig. 2 im
Querdurchschnitte,
Fig. 3 im
Grundrisse dar.
a, a, a ist ein System treppenförmig über einander
angeordneter breiter Roststäbe, welche zwischen sich horizontale Spalten für den
Durchgang der Luft lassen. Wegen der Neigung des Rostes fällt das Brennmaterial von
Stab zu Stab, was
durch die Vibration der im Gang befindlichen Locomotive befördert wird. Man kann,
wenn es wünschenswerth erscheinen sollte, auch dem ganzen Rost eine künstliche
Schwingung ertheilen. Uebrigens senkt sich das Brennmaterial schon von selbst
genügend von Stufe zu Stufe, indem es in Folge des frischen Aufschüttens auf die
oberen Roststäbe niedergedrückt wird.
Die gewöhnlichen Roststäbe b, b, b sind durch einen
Rahmen c mit einander verbunden, welcher um eine Achse
so beweglich ist, daß die Stäbe d niedergedrückt und die
auf ihnen befindliche Asche und unverbrannten Rückstände abgeworfen werden können.
Der Hebel d' dient zur Bewegung des Rostes b.
Die Luft gelangt durch die Zwischenräume des Rostes a, a
und des Rostes b, b ohne Gebläsevorrichtung ins
Feuer.