Titel: | Ueber die Ursachen der Dampfkessel-Explosionen und die Mittel zu ihrer Vermeidung; von Hrn. Kemble Hall, Bürger der Vereinigten Staaten. |
Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. II., S. 12 |
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II.
Ueber die Ursachen der
Dampfkessel-Explosionen und die Mittel zu ihrer Vermeidung; von Hrn. Kemble Hall, Bürger der
Vereinigten Staaten.
Auszug einer Abhandlung, welche er am 4. und 11.
März 1856 im Institut der Civilingenieure zu Birmingham unter dem Vorsitz des Hrn.
Robert Stephenson
vortrug.
Aus dem Civil Engineer and Architect's Journal, April 1856, S. 133.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Hall, über die Ursachen der Dampfkessel-Explosionen und die
Mittel zu ihrer Vermeidung.
Explosionen der Dampfkessel können durch verfehlte Construction derselben und
verwendete mangelhafte Materialien entstehen; beiden Ursachen sucht man durch vorher
mit den Kesseln angestellte Proben und durch die gewöhnlichen Sicherheitsventile
vorzubeugen, und gegen die Verschlechterungen der Kessel in Folge ihres Gebrauchs
schützen von Zeit zu Zeit angestellte Untersuchungen. Wenn der Dampfdruck nur
stufenweis zunimmt, bis er die Stärke des Kessels übersteigt, so wird sich die
Gefahr an einem von den vielen Nieten und den Fugen an denselben zeigen, weil
daselbst immer einzelne Punkte sind, welche zuerst nachgeben. In dem Kessel, welcher
am 18. August 1855 in den Hartford-Stahlwerken zu Sheffield explodirte, hatte
der Dampf seinen gewöhnlichen Druck von 40 Pfd. auf den Quadratzoll, als die eine
Seite des Kessels zerriß und der Dampf mit einem furchtbaren Geräusch ausströmte,
wodurch Wärter und Heizer von der Gefahr unterrichtet wurden und derselben entgehen
konnten. Die Seitenstützen waren beschädigt und hatten nachgegeben. Es lag daher die
Annahme nahe, daß das Zerreißen des Kessels in mehrere Stücke, die gewöhnliche Folge
der Explosionen, durch einen plötzlichen Kraftausbruch veranlaßt wurde, bei welchem
auch Elektricität gewirkt hatte. Obgleich nun elektrische Erscheinungen durch die
Expansion eines Dampfstroms auftreten können, so läßt sich doch nicht annehmen, daß
ein Kessel bei seinen vielerlei metallischen Verbindungen mit der Erde in einen
Elektricitätsbehälter verwandelt werden könne. Entsteht Elektricität, so wird sie
sicher sogleich abgeleitet. Man hat ferner angenommen, daß die der Einwirkung des
Feuers durch das Sinken des Wasserstandes ausgesetzten Blechplatten des Kessels
überhitzt und zersetzt worden sehen; daß der Dampf, dessen Sauerstoff sich mit dem
Eisen verband, Wasserstoffgas hinterließ, welches die Explosion veranlaßt; das
Wasserstoffgas kann aber ohne eine starke Beimischung von atmosphärischer Luft nicht explodiren und diese
kann nur in geringer Menge in den Kessel gelangen, indem sie in Vermischung mit dem
Wasser durch die Speisepumpe eingetrieben wird; durch das Rosten der Stützen und der
innern Kesseloberfläche wurde zwar Sauerstoff absorbirt, dessen Menge ist jedoch zu
gering, als daß er eine bemerkbare Veränderung in der chemischen Zusammensetzung des
Dampfes hervorbringen könnte.
Bei der Explosion auf den Consett-Eisenwerken zu Gateshead, im November v. J.,
wurde erwiesen, daß der Kessel einige Zeit vorher zerrissen, und daß das Ventil
nicht verschlossen war. Die Platten waren rothglühend, und man nahm an daß der
Wärter, welcher durch die Explosion getödtet wurde, den zu niedrigen Wasserstand
erkannt und das Speiseventil eben geöffnet hatte, als die Explosion erfolgte. Nun
vermindert aber die Hitze die Festigkeit des Eisens erst bei einer Temperatur von
550° F. (288° C.) und wenn sie im vorliegenden Falle diesen Punkt
überstiegen und folglich den Kessel geschwächt hätte, so würde das Resultat nur ein
Zusammenfallen des Canals gewesen seyn. Durch eine rothglühende Oberfläche wird aber
das Wasser nicht schnell in Dampf verwandelt; die große Hitze stößt die
Wassertheilchen zurück und sie werden durch die Wärmemittheilung von Seite des
eingemengten Dampfes nur langsam verdampft; es kann durch die glühenden
Kesselplatten keine große Dampfentwickelung entstehen. Wenn Wärme auf den Dampf
einwirkt, so unterliegt die Steigerung des Drucks denselben Gesetzen, wie bei der
Luft und allen andern elastischen Gasen, eine Wärmezunahme von 480° F.
verdoppelt nur seinen Druck. Auch haben Versuche entscheidend bewiesen, daß man den
Dampf in Berührung mit Wasser, ohne die Temperatur der Wassermasse zu erhöhen,
erwärmen kann, deren oberste Schicht dabei allein durch die Berührung erwärmt wird.
Wenn man aber z.B. annimmt, daß der Dampf auf 435° F. erhitzt worden sey und
daß plötzlich Wasser in den Kessel gedrückt worden, so mußte der Druck sogleich
steigen; diese Steigerung des Drucks durch den Hinzutritt von Wasser berechnet sich
bei jener Temperatur nach den Versuchen von Arago und Dulong auf 360 Pfd. per
Quadratzoll, oder mit andern Worten: während eine Hitze von 1000° F. auf
Dampf angewendet, dessen Druck oder Volum nur etwa um das Dreifache erhöht, würde
dieselbe Wärmemenge den Druck des Wassers auf den 1700fachen bringen. Diese
ungeheure Zunahme des Drucks würde sicher durch die von dem Wasser bei seiner
Verwandlung in Dampf absorbirte latente Wärme modificirt werden, durch ihre
plötzliche und locale Wirkung würde sie aber eine Explosion erklärlich machen.
Der überspannte Dampf kann ohne die Wirksamkeit der Speisepumpe mit in innige
Berührung kommen. Bei der Explosion, welche sich am 16. Julius 1855 zu Chiswick
ereignete, war das Sicherheitsventil in guter Ordnung und mit dem normalmäßigen
Gewicht von 20 Pfd. auf den Quadratzoll belastet; der Kessel war während der
Mittagsstunde außer Betrieb, und die Explosion erfolgte, als der Maschinenwärter im
Begriff war das Dampfventil zu öffnen, um die Maschine wieder in Gang zu bringen.
Der Wasserstand war wahrscheinlich niedrig und das plötzliche Einströmen von Dampf
in die Röhren befreite das Wasser theilweis von dem Druck, daher es durch die
Aufwallung in genaue Berührung mit dem überhitzten Dampf gebracht und plötzlich in
Dampf von einer zu hohen Spannung bezüglich der Festigkeit des Kessels verwandelt
wurde. Daß der Wasserstand im Kessel einer im Betriebe stehenden Dampfmaschine höher
ist als bei deren Stillstande, und daß er durch Oeffnen des Sicherheitsventils noch
erhöhet werden kann, wissen alle diejenigen, welche mit der Wartung der Maschinen
praktisch bekannt sind. – Diese Wirkung zeigt sich auffallender bei einer
beschränkten Wasseroberfläche und einem verhältnißmäßig engen Dampfraume. Dieß war
bei der in der Tower-Mühle zu Sheffield am 11. August v. J. stattgefundenen
Explosion der Fall. Der am Leben gebliebene Wärter versicherte auf das bestimmteste,
daß er wenige Minuten vor dem Ereigniß den Wasserstandszeiger beobachtet und die
Wassermenge zureichend gefunden habe; aber ein von dem Coroner zur Untersuchung des
Kessels abgesandter Ingenieur bewies, daß derselbe überhitzt und die Angabe des
Wasserstandszeigers unrichtig gewesen, oder mißverstanden worden sey. Der Kessel
explodirte unmittelbar nachdem der Wärter einige nöthige Vorbereitungen zum Oeffnen
des Sicherheitsventils gemacht hatte und wahrscheinlich im Augenblick des Oeffnens.
– Die Kessel, welche auf den Walker-Eisenwerken zu Newcastle am 8.
Oct. v. J. und auf der Kebblesworth-Steinkohlengrube am 19. Sept. v. J.
explodirten, waren jeder mit einem Schwimmer und zwei Sicherheitsventilen versehen.
In beiden Fällen hatte man Grund anzunehmen, daß das Wasser durch die verbindende
Speiseröhre aus dem explodirenden Kessel in den benachbarten getrieben worden sey,
und daß bei der letztern Explosion der Aufseher die Gefahr bemerkt hatte und
beschäftigt war das Sicherheitsventil zu öffnen.
Alle bisher zur Verhinderung von Explosionen angewandten Erfindungen und
Vorrichtungen dienen dazu, die Speisung zu bewirken, wenn der Wasserstand im Kessel
zu niedrig ist, oder um das Sicherheitsventil durch den Dampfdruck, unabhängig von
andern Umständen, zu öffnen. Nun beweisen aber die angeführten Beispiele, daß bei
mehreren derselben durch die erwähnten Mittel das zu vermeidende Uebel erst
herbeigeführt wurde. Es scheint aller Grund zu der Annahme vorzuliegen, daß die
große Mehrzahl der Explosionen durch Nachlässigkeit des Wärters entstand, indem er
den Wasserstand unter die Canäle sinken ließ und dadurch die Platten einer zu großen
Hitze aussetzte, so daß der Dampf überhitzt wurde und den normalmäßigen Druck weit
überstieg. Wenn dann unter diesen gefahrvollen Umständen frisches Wasser in den
Kessel gelangt, sich auf den erhitzten Platten und in dem überhitzten Dampf
verbreitet, so wird dieses Wasser plötzlich in Dampf verwandelt, welcher eine für
die Festigkeit des Kessels zu hohe Spannung hat und daher den Generator zersprengen
kann. Da nun zur Erzeugung dieses traurigen Resultats, dem überhitzten Dampf das
Wasser aus demjenigen welches sich schon im Kessel befindet, geliefert werden kann,
nämlich durch die Aufwallung, welche das Oeffnen des Sicherheitsventils veranlaßte,
so liegt die sehr beunruhigende Thatsache vor, daß das bisherige Sicherheitsventil
die Ursache einer Explosion werden kann.
Diese Betrachtungen führen zu der Folgerung, daß nur dann Sicherheit zu erreichen
sey, wenn man ein Ventil anbringt, welches sich öffnet sobald das Wasser im Kessel
bis zu einem gefährlichen Stande gesunken ist, um zuerst das
Wasser, als das gefährlichere Element, und dann den
Dampf entweichen zu lassen.
Fig. 11
erläutert dieses Princip; sie stellt ein mit dem Wasser in Verbindung stehendes
Ventil dar, welches durch eine Stange in seiner Stellung erhalten wird, die als
seine Spindel dient; diese Ventilstange endigt in einen Knopf, der mit Zinn oder
einer leichtflüssigen Legirung in einer kleinen kupfernen Schale eingelöthet ist,
die auf dem obersten Theil des Ofens angebracht wurde. Dabei können keine
Stopfbüchsen in Unordnung gerathen, denn das flüssige Metall bleibt in dem
Schälchen, dessen Material ein guter Wärmeleiter ist. Wird der Ofen übermäßig
gefeuert, so schmilzt der Knopf los, das Ventil öffnet sich und läßt Wasser und
Dampf aus dem Kessel ausströmen. Es kann der Kessel beschädigt und es können die
Canäle durch das Feuer zerstört werden, aber eine Explosion entsteht nicht. Man hat
diese Vorrichtung unter hohem Druck versucht, und sehr gute Resultate erhalten.
Wir wollen nun den Apparat mittelst der Abbildungen näher beschreiben und seine
Anwendung bei verschieden construirten Dampfkesseln erläutern.
Fig. 11 ist
ein Querdurchschnitt von einem mit diesem Apparat versehenen gewöhnlichen
cylindrischen Kessel mit bloß einem innern Canal.
Fig. 12 ist
ein Seitenaufriß des Apparates, wie er in Fig. 11 im Zusammenhange
mit dem Kessel dargestellt wurde. A ist ein, mit dem
Wasser im Kessel durch eine Röhre in Verbindung stehendes Ventil; B, C, D, E ist eine als Spindel des Ventils A dienende Stange, bestehend aus zwei bei D durch ein Gelenk verbundenen Theilen, die unten bei
E in eine Flantsche auslaufen. Das obere Ende C dieser Stange oder Ventilspindel ist mit einem
Schraubengewinde und einer Mutter versehen, wodurch das Ventil dicht in seinem Sitz
erhalten wird. F ist eine Schale oder ein Becher, auf
der obern Seite des Canals aufgeschraubt, und in demselben ist die Stange C, D, E mittelst Zinn oder einer leichtflüssigen
Legirung befestigt. Wenn das Metall in dem Becher F
schmilzt, so wird das Ventil durch den Druck des Dampfes geöffnet, folglich Wasser
und Dampf durch das Rohr B entleert.
Der Becher F muß aus Kupfer oder einem andern guten
Wärmeleiter gemacht und in einer Stellung angebracht werden, wo er zuerst der
Einwirkung der Hitze ausgesetzt ist, wenn durch das Sinken des Wasserspiegels der
obere Theil des Kessels vom Wasser entblößt wird und das Feuer daselbst heftiger
einwirkt. Unter dem Schraubengewinde der Ventilstange ist eine Scheibe G von vulcanisirtem Kautschuk angebracht, welche durch
ihre Elasticität jede Differenz in der Ausdehnung des Kessels oder seiner Feuerröhre
ausgleicht. Die Röhre H über dem Ventil dient zur
Ableitung des aus dem Kessel ausströmenden Wassers und Dampfes, welche zum
Auslöschen des Feuers benutzt werden können. Die Röhre B
kann auch als Speiseröhre benutzt und dazu mit der Speise-Druckpumpe in
Verbindung gebracht werden.
Fig. 13 zeigt
die Anwendung des Apparates bei einem Kessel mit äußeren Canälen.
Fig. 14 zeigt
die Einrichtung des Apparats bei einem Kessel mit zwei inneren Zügen.
Fig. 15 und
16 zeigen
eine Form des Bechers F für das leichtflüssige Metall,
in welchem die Ventilstange auf eine andere als die in Fig. 11 und 12
dargestellte Weise festgehalten wird.
Fig. 17 ist
eine Abänderung des Gelenkes D an der Ventilstange C, D, E; die Ungleichheiten der Ausdehnung werden hier
durch die Elasticität der Verbindungsstange ausgeglichen, unabhängig von der
Kautschukscheibe in Fig. 11. Man kann aber denselben Zweck durch eine gewöhnliche Springfeder
erreichen.
Besprechung vorstehenden Aufsatzes in der Versammlung der
Civilingenieure.
Aus vorstehendem Vortrag haben viele Gesellschaftsmitglieder die Ueberzeugung
gewonnen, daß der Hall'sche Apparat, wenn er gehörig
ausgeführt wird, sehr nützlich ist und die Möglichkeit der Gefahr einer Explosion
verhindert; daß er aber nur dann seinen Dienst leistet, wenn eine Explosion fast
unvermeidlich geworden ist.
Die meisten Explosionen der Dampfkessel wurden dem Umstand zugeschrieben, daß man
häufig die Feuerherde in den Canälen anlegt, dem Cornwalliser System entgegen, bei
welchem man auf eine große Räumlichkeit der Kessel und langsame Verbrennung sieht;
wo hingegen die Canalfeuerung angewendet wird, ist die Kesseloberfläche häufig
unzureichend, die Feuerung dagegen stark und schnell.
Der einzige Einwurf, welchen man gegen die Feuerungen unter dem Kessel machen kann,
ist die Gefahr der Kesselsteinbildung durch Fällung der in dem Wasser enthaltenen
festen Substanzen auf den Boden des Kessels; durch diesen Umstand werden aber
selten, wenn überhaupt je, Explosionen veranlaßt; die einzige Beschädigung welche
dadurch entstehen kann, ist das Verbrennen der Kesselplatten, aber auch dieses kann
nur bei großer Vernachlässigung eintreten.
Manche Kessel mit innerer Heizung wurden durch die auf einige Stellen zu stark
leckende Flamme beschädigt, indem an solchen Stellen die Platten Schiefern bekamen
und dann bald durchbrannten. Das beste Mittel dieß zu verhindern, besteht darin, daß
man den innern Feuerungscanal weiter macht, wodurch auch die Dampferzeugung steigt,
während das Verbrennen der Kesselplatten verhindert wird.
In Cornwall, wo bekanntlich die Brennmaterialersparung bei der Dampfentwickelung am
weitesten getrieben worden ist, haben die Kessel fast sämmtlich innere Feuerung und
dennoch kommt dort kaum eine Explosion vor. – Die Cornwalliser Kessel mit
doppelten Canälen sind denen mit einfachen vorzuziehen) denn ihre Heizfläche ist
größer und die Construction fester; auch ist der Wasserstand über den Röhren höher
und die Feuerung kann abwechseln.
Bei dieser Gelegenheit wurde eine neue Art Locomotivkessel der Gesellschaft
vorgezeigt; sie wird auf den Werken der HHrn. Humphreys,
Tennant und Dykes ausgeführt. Die Feuerbüchse
von 3 Fuß Durchmesser besteht aus einer Reihe von mit Flantschen oder Kränzen
versehenen Ringen aus Low Moor-Eisen (bekanntlich dem festesten, was England
hat), die so mit einander verbunden sind, daß die Niete von Wasser umgeben sind und das Feuer auf
letztere nicht einwirken kann. Der Wasserstand über der Feuerbüchse ist doppelt so
hoch als gewöhnlich über den engen Röhren von 3 Zoll Durchmesser. Nirgend haben die
Platten eine doppelte Stärke. Der Kessel soll Dampf von 70 Pfd. auf den Quadratzoll
geben und wurde mit einer Belastung von 120 Pfd. probirt. Die Kuppel ist weit
stärker als bei den Great Western-Locomotiven, und man darf annehmen daß sich
der Dampf in derselben ganz gefahrlos ansammeln kann.
Es wurden mehrere Locomotivkessel-Explosionen besprochen, die von manchen
Eigenthümlichkeiten begleitet waren; sie ließen sich jedoch stets auf natürliche
Ursachen zurückführen. In einigen Fällen fand man eine Reihe runder Löcher, und in
andern Fällen Vertiefungen, die sich rings um das Innere der Kuppel, in der Nähe der
Niete ausdehnen. Die Kessel hatten da nachgegeben, wo die Platten durch das
(wahrscheinlich zu starke) Umbiegen geschwächt worden waren.
Die Ursachen der Dampfkessel-Explosionen mögen auf den ersten Blick schwierig
aufzufinden seyn, allein sorgfältige Untersuchungen werden sie stets aus Licht
bringen und irgend eine fehlerhafte Beschaffenheit des Kessels nachweisen, welche
dessen Explosion unvermeidlich machte. Die Constatirung der Thatsachen nach den
Explosionen hat oft große Schwierigkeiten, aber dennoch sind der Fälle wenige, wo
sich nicht eine Schwäche an irgend einem Punkt des Kessels, oder ein zu hoher Druck,
ohne gehörige Widerstandsmittel, nachweisen ließ.
Als Ergebniß der ganzen Discussion stellt sich heraus, daß der Hall'sche Apparat mit Vortheil bei allen Kesseln angewendet werden kann;
daß es aber besonders wichtig ist, intelligente und gewissenhafte Maschinenwärter
und Heizer anzustellen, ohne welche sich kein Kessel unbeschädigt erhalten läßt.