Titel: Verbesserungen an den Puddelöfen, von Hrn. David Caddick auf der Ebbw Vale-Hütte in Südwales.
Fundstelle: Band 141, Jahrgang 1856, Nr. XXIV., S. 103
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XXIV. Verbesserungen an den Puddelöfen, von Hrn. David Caddick auf der Ebbw Vale-Hütte in Südwales. Aus dem London Journal of arts, März 1856, S. 159. Mit Abbildungen auf Tab. II. Caddick's Verbesserungen an den Puddelöfen. Diese Verbesserungen der Puddelöfen, welche am 11. Mai 1855 in England patentirt wurden, beziehen sich erstens auf einen Ersatz der gewöhnlichen Eisenplatten und des Winkeleisens (um der vordern und hintern Seite die gehörige Festigkeit zu geben) durch eine schmiedeiserne Platte an jeder hintern und vordern Seite, die sich von oben nach unten und von einem Ende des Ofens nach dem andern erstreckt und mit den nöthigen Oeffnungen versehen ist. Der Wassertrog zum Abkühlen der Gezähe (tool bosh) ist mit Abzügen versehen, welche in senkrechte Röhren führen, die in den Ecken der Esse angebracht sind, und durch welche die Dämpfe, die sich beim Abkühlen der Gezähe oder Werkzeuge zur Puddelarbeit im Wassertroge bilden, abgeleitet werden, damit durch sie die Esse kühler erhalten wird. An der hintern Seite des Puddelofens ist ebenfalls ein Abzug angebracht, durch welchen ein Luftstrom geht, der sich mit dem Dämpfen von dem Kühltroge vermengt, wodurch die Abkühlung der Esse noch befördert wird. Der Abzug, welcher von dem Ofen zur Esse führt, hat einen beweglichen eisernen Boden, welcher (beim Betrieb des Ofens) durch Träger unterstützt, den Abzug geschlossen hält; dieser Boden wird aber niedergelassen, wenn der Canal gereinigt werden soll, daher Schlacken und Cinders sogleich niederfallen und auch die übrigen hangen gebliebenen Unreinigkeiten leicht entfernt werden können. Um den Ofenherd, wenn eine Charge herausgenommen worden ist, abkühlen zu können, wird an dem Aeußern des Ofens eine Vorrichtung angebracht, durch welche Luftströme auf oder gegen den Herd getrieben werden. Fig. 7 ist eine äußere Ansicht des nach obigen Grundsätzen construirten Puddelofens; Fig. 8 ein Längendurchschnitt desselben und Fig. 8* ein Querdurchschnitt. Es können mehrere Puddelöfen dieser Art an einandergelegt werden. a ist der Ofenherd; b der Feuerraum, c der untere Theil der Esse; d der Wassertrog zum Abkühlen der Gezähe, der mit den Abzügen oder Oeffnungen d*, d*, versehen ist, durch welche die entwickelten Dämpfe unter den Herd a und von da in die Ecken der runden Esse I strömen, die zwischen dem runden Futter und dem quadratischen Mantel bleiben. Auf diese Art wird der untere Theil der Esse und ebenso der, untere Theil des Ofens kühl erhalten. Ein anderer Vortheil der Abführung der sich im Wassertroge bildenden Dämpfe ist, daß sie dem Puddler nicht hinderlich werden, was dann der Fall ist, wenn sie ihm entgegenströmen, e ist die Sohle des Fuchses und der Esse; sie ist um Haspen beweglich, jedoch geschlossen, wenn der Ofen im Betriebe ist; sollen hingegen der Fuchs und die Essensohle gereinigt werden, so läßt man, wie erwähnt, die Platte fallen. – g sind die Tragebalken des Ofenherdes und h die Tragebalken der Roststäbe. Diese Tragebalken sind runde Röhren, i ist die Vorderplatte, bestehend aus starkem Eisenblech mit Oeffnungen für die Arbeitsthür und das Schürloch. An der Hinterseite ist eine ähnliche Platte ohne Oeffnungen angebracht. Diese Platten sind durch Bänder j, j von Walzeisen mit einander verbunden und verstärkt. Durch diese Blechplatten erlangt der Ofen eine weit größere Dauerhaftigkeit, als bei den bis jetzt angewendeten gußeisernen Platten, m ist ein Theil von einem Windrohre, dessen unterer Theil von einer stehenden Welle n getragen wird und sich frei um dieselbe dreht. Das obere Ende dieser Röhre steht fest und ist mit einem Gebläse verbunden, auch mit einem Ventil versehen, um das Einströmen des Windes gestatten oder verhindern zu können. Soll nun der Ofenherd abgekühlt werden, so wird der untere Theil der Röhre gedreht, damit man die Düse in die Arbeitsthür o einführen und dadurch die Herdsohle abkühlen kann, welches auf diese Weise sehr bald bewerkstelligt ist.

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