Titel: Apparat zum Reinigen und Filtriren der Oele, welchen sich A. F. Cossus zu Cagliari in Sardinien, am 21. Mai 1855 für England patentiren ließ.
Fundstelle: Band 141, Jahrgang 1856, Nr. XXXVI., S. 142
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XXXVI. Apparat zum Reinigen und Filtriren der Oele, welchen sich A. F. Cossus zu Cagliari in Sardinien, am 21. Mai 1855 für England patentiren ließ. Aus dem London Journal of arts, Mai 1856, S. 271. Mit Abbildungen auf Tab. II. Cossus' Apparat zum Reinigen und Filtriren der Oele. Das Verfahren besteht im Reinigen und Entfärben der Oele mittelst gepulverter Torfkohle und im Filtriren derselben in einem Apparate, worin die Flüssigkeit mehrere mit Zeug überzogene Abtheilungen zurückzulegen hat. Jede folgende Abtheilung ist mit einem feineren Stoffe überzogen, als diejenige, durch welche die Flüssigkeit unmittelbar zuvor gegangen ist. Auf diese Procedur folgt die Läuterung des Oels, indem man es noch einmal durch ungeleimtes Papier, welches über ein cylindrisches Gestell gespannt ist, filtrirt. Fig. 19 stellt den Apparat, welcher zum Mischen der zu reinigenden oder zu bleichenden Oele dient, im Aufrisse dar. c ist ein in zwei Abtheilungen getheilter Behälter, dessen obere Abtheilung das zu behandelnde Oel aufnimmt. Die untere Abtheilung h, welche mit den rings um die obere Abtheilung angeordneten Räumen o, o communicirt, nimmt das heiße Wasser auf, welches zur Erwärmung der in g enthaltenen Substanzen dient. Das rohe Oel wird mit Torfkohle in dem Verhältniß von ungefähr 6 Theilen auf 100 Theile Oel gemischt. Diese Operation geschieht mit Hülfe der an die Achse p befestigten Flügel e, e. Die Achse p wird mittelst eines um die Rolle z geschlagenen endlosen Riemens x in Rotation gesetzt. Das Mischen sollte 24 Stunden lang fortgesetzt werden; die Temperatur kann für die Oele zwischen 30 und 57° Reaumur wechseln; s ist ein Hahn zum Ablassen des Heizwassers. Durch den Hahn r, welcher am Schlusse des Mischprocesses geöffnet wird, fließt das Oel in den in Fig. 20 im Verticaldurchschnitte dargestellten Filtrirapparat. i ist ein Recipient mit trichterartigem Boden; a, b, c, d sind kreisrunde siebartig durchlöcherte, etwas conische Scheidewände, welche in die am Boden befindlichen Hälse e, f, g, h eingefügt sind. Alle diese Scheidewände sind mit einem Stoff bedeckt, welcher von a nach d immer feiner wird, r ist die Röhre, welche den Filtrirapparat mit der Mischvorrichtung Fig. 19 verbindet; t eine Röhre, durch welche das Oel aus diesem ersten in den in Fig. 21 dargestellten zweiten Filtrirapparat fließt, worin die Filtration beendet wird. – In letzterm Apparat ist m ein cylindrischer Recipient, n ein zu diesem concentrischer siebartig durchlöcherter Cylinder, welcher mit dem Deckel v fest verbunden ist. Der Cylinder n ist mit einer oben und unten befestigten Flanellhülle umgeben. Ueber den Flanell kommt eine Hülle oder Röhre von Filtrirpapier, welche oben und unten an den Cylinder n mit Kleister befestigt ist. Die Papierröhre sollte bedeutend weiter als der Cylinder n seyn, und ihr Durchmesser dadurch vermindert werden, daß man sie ringsherum ihrer Länge nach fältelt, wodurch sie eine im Verhältniß zu ihrem Durchmesser bedeutende filtrirende Oberfläche erhält. Ueber das Papier wird eine andere Flanellhülle gezogen, und mit beiden Enden an den Cylinder n befestigt. Das Oel tritt nun in den Raum zwischen den Cylindern m und n und verläßt den Apparat in gereinigtem und filtrirtem Zustande durch die Röhre p und den Hahn r.

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