Titel: Verbesserungen an Spinnmaschinen, welche sich Robert Ashworth und Samuel Stott zu Rochdale am 5. Januar 1855 patentiren ließen.
Fundstelle: Band 141, Jahrgang 1856, Nr. LXII., S. 262
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LXII. Verbesserungen an Spinnmaschinen, welche sich Robert Ashworth und Samuel Stott zu Rochdale am 5. Januar 1855 patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, Mai 1856, S. 265. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Ashworth's Verbesserungen an Spinnmaschinen. Diese Erfindung besteht in einer Röhre, woran der Flügel befestigt ist, und welche in geeigneten Lagern frei rotiren kann. Durch diese Röhre und den Hals des Flügels geht eine Spindel, welche an ihrem oberen Theile eine kreisrunde Platte zur Aufnahme der Spule trägt. Diese Platte dient zur Regulirung der Geschwindigkeit der Spule, indem sie hemmend wirkt und der Spule gestattet mit einer Geschwindigkeit umzulaufen, welche der Länge des aufgespulten Garns entspricht. Ein zweiter Theil dieser Erfindung besteht in dem Verfahren, die Streckwalzen durch eine elastische Substanz an einander zu drücken, so daß sie keinen Druck gegen die Lager der unteren Walzen ausüben. Fig. 22 stellt eine Spinnmaschine, an welcher die beiden erwähnten Verbesserungen angebracht sind, im senkrechten Durchschnitte dar. a, a ist das Hauptgestell der Maschine; b das Gestell, worauf das Streckwerk befestigt ist; c, c die an dieses Gestell geschraubten Träger der Walzen; d, d' das hintere Walzenpaar, welches das gelieferte Gespinnst zunächst aufnimmt; f, f' die mittleren Walzen, zwischen denen das Gespinnst eine kleine Streckung erleidet; g, g' das andere Walzenpaar, wo das Gespinnst vollends zu einem Faden ausgezogen und in Folge der raschen Rotation der Spulenflügel die nöhige Drehung erhält. Die unteren Walzen d, f und g sind alle cannelirt und die relativen Geschwindigkeiten der Walzen sind so regulirt, daß sie während des Durchganges des lockern Bandes zunehmen. Dadurch wird das letztere allmählich bis zur gehörigen Feinheit ausgezogen. Der Druck auf das hintere und mittlere Walzensystem wird durch die Gewichte der oberen Walzen regulirt, während den vorderen Walzen wegen ihrer größeren Rotationsgeschwindigkeit noch ein besonderer Druck mitgetheilt werden muß, damit ihre Wirkung mit der gehörigen Sicherheit erfolgt. h ist eine Reinigungswalze; i eine Stange, welche zwischen den Trägern c, c hindurch gesteckt ist; j ein Sattel, dessen oberes umgebogenes Ende auf den Hälsen der oberen Walzen g' ruht. Das untere Ende dieses Sattels besitzt einen Stift b*, an welchen die elastischen Kautschukbänder k, k befestigt sind. Diese Federn sind auch mit der Stange i verbunden und die Enden der letzteren in federnde Lager l, l befestigt, so daß ein Druck gegen die untere Seite entweder der unteren Reinigungswalze oder der cannelirten Walze g entsteht. Diese Federn und Sättel haben somit das Bestreben sämmtliche Walzen gegen einander zu drücken. Der auf solche Weise ausgezogene Faden gelangt durch die Führungen c*, c* nach den Flügeln m, um durch diese gedreht und auf die Spule n gewickelt zu werden. Der Flügel m hat eine verkehrte Stellung und ist an das Ende der Röhre o geschraubt; letztere geht durch die obere Schiene p, sie ruht in einem Lager q der unteren Schiene r und wird nebst dem Flügel m von der Treibwalze aus mittelst einer um das Röllchen s geschlagenen Schnur in rasche Rotation gesetzt, t ist eine Spindel, welche mit ihrem unteren Ende an die Hebschiene u befestigt und von der Röhre o umgeben ist. An ihrem oberen Ende enthält die Spindel die Platte v und die Spule n. Die oberen Enden der Flügel sind abwärts gebogen und an jedem der Schenkel ist eine Spirale f* angebracht. Um den einen oder den andern dieser gebogenen Theile ist ist der von dem Streckwerk kommende Faden der erforderlichen reibenden Hemmung wegen einigemal gewunden und dann durch das Oehr oder die Spirale f* gesteckt, welche ihn auf die Spule n leitet. Durch den Umstand, daß die Flügel eine umgekehrte Stellung haben und mit der Röhre in der Nähe ihres Lagers auf der Schiene p verbunden sind, wird bei der raschen Rotation der Flügel eine größere Stetigkeit, mithin eine gleichmäßigere Drehung des Fadens erzielt und die Neigung des letzteren, zu zerreißen, vermindert; auch erhält der Faden dadurch eine gleichmäßigere Spannung und legt sich gleichförmiger und besser um die Spule. Sind die Spulen voll und man will sie durch leere ersehen, so bewegt man die Spindeln herab, wodurch in Verbindung mit der umgekehrten Stellung der Flügel die Abnahme der vollen und das Aufstecken der neuen Spulen erleichtert wird. Fig. 23 stellt eine Modification der Flügel und ihrer Röhre dar. Hier gelangt der Faden von dem Streckwerk zuerst durch die Röhre w, welche mittelst der Rolle w' in schnelle Rotation gesetzt wird. Von dieser Röhre läuft der Faden durch das Oehr g des Flügels mehreren Windungen um den Schenkel des Flügels, dann durch das Oehr h, von wo aus er sich um die Spule x wickelt. Von da läuft der Faden über den Rand der Spule x die Röhre x' hinab nach der Führung y, um welche er sich legt, und von dieser wird er nach der Spule n geleitet. Diese Art Flügel eignet sich insbesondere für die Erzeugung des Vorgespinnstes.

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