Titel: | Verbesserungen in der Construction der Lager der Mulespindeln sowie im Verfahren dieselben zu schmieren, welche sich Samuel Oddy zu Salford am 5. Juli 1855 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. LXIII., S. 264 |
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LXIII.
Verbesserungen in der Construction der Lager der
Mulespindeln sowie im Verfahren dieselben zu schmieren, welche sich Samuel Oddy zu Salford am 5. Juli 1855 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Mai 1856, S.
277.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Oddy's Verbesserungen in der Construction der Lager der
Mulespindeln.
Diese Erfindung besteht 1) darin, daß man die Vorderseite der oberen Schiene, des
sogenannten Polsters, worin die Spindeln rotiren, offen macht, so daß ein. Theil der
Spindeln der Einwirkung eines Stückes Filz ausgesetzt werden kann, durch welches das
Oel absorbirt und den Spindeln mitgetheilt wird; 2) darin, daß man die unteren
Pfannenlager der Mulespindeln in Schienen von geeigneter Länge anbringt, die mit
einer Rippe versehen sind, um das Schmiermittel in die Lagerpfanne leiten zu können;
3) darin, daß man die letzteren mit einem Deckel versteht, welcher sich auf
sämmtliche Spindeln erstreckt, um die Entweichung des Schmiermittels zu verhüten und
den Staub von dem Pfannenlager abzuhalten.
Fig. 24
stellt einen Mulewagen mit den verbesserten Spindellagern im theilweisen
Durchschnitte, Fig.
25 die verbesserte obere Schiene oder das Polster im Grundrisse und Fig. 26 die
verbesserte Schiene mit den unteren Pfannen und den Deckeln im Grundrisse dar.
a, a,Fig. 24, ist
das Holzwerk des Wagens; b, b sind die Spindeln, c die obere Schiene, welche mit einer Rippe versehen
ist, um das Schmiermittel in die Löcher zu leiten, in welchen die Spindeln rotiren.
Die vordere Seite der Spindel liegt in gleicher Flucht mit der Polsterschiene, oder
ragt noch ein wenig über dieselbe hinaus; der Filz e
kommt mit der Spindel in Berührung und theilt derselben das eingesaugte Oel oder
Fett mit. Der Filz wird an die Schiene f befestigt,
gegen welche die Ansätze der Spindeln stoßen, wenn die vollen Knäuel von denselben
abgezogen werden. Die Schiene f wird von Strecke zu
Strecke durch die von dem Wagengestell hervorragenden Bolzen f' unterstützt. g ist die Schiene der
Pfannenlager; an diese ist die Leiste h gegossen, welche
das Oel in die Pfannen leitet. An dieser Leiste hängt mittelst Scharnieren der
Deckel i, der, wie Fig. 26 zeigt, mit
Schlitzen versehen ist, durch welche die Spindeln treten. Sollen nun die
Pfannenlager geschmiert werden, so hebt der Maschinenwärter den Deckel, wie Fig. 24 zeigt,
in die punktirte Lage und schließt ihn nachher wieder, wodurch die Lager gegen
Fasern und Staub geschützt sind.
Fig. 27
stellt das obere Polster im Durchschnitt dar. Der mit Oel zu tränkende Filz kommt in
eine in der Schiene angebrachte Rinne zu liegen.
Fig. 28 zeigt
eine Modification der Deckelvorrichtung zum Schutz der Pfannenlager gegen Staub
u.s.w. im Durchschnitt, Fig. 29 im Grundriß. Hier
sind die Pfannen auf gewöhnliche Weise in die Schienen a
eingesetzt, und der Deckel i ist an das vordere Bret k, welches auf die übliche Weise an der Schiene a hängt, befestigt. Wenn das Vorderbret, wie Fig. 28 zeigt,
geschlossen ist, so legt sich der Deckel i gegen die
Leiste h; ist aber das Vorderbret, wie die Punktirung in
Fig. 28
andeutet, zum Behuf des
Schmierens und Reinigens geöffnet, so verhütet die Leiste b die Entweichung des Oels.