Titel: | Methode, die flüssige Substanz frischer Eier in ein trockenes Pulver zu verwandeln; von W. Ch. Turgar, Chirurg zu Norwich. |
Fundstelle: | Band 141, Jahrgang 1856, Nr. LXX., S. 308 |
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LXX.
Methode, die flüssige Substanz frischer Eier in
ein trockenes Pulver zu verwandeln; von W. Ch. Turgar, Chirurg zu Norwich.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, April 1856,
S. 314.
Mit Abbildungen auf Tab.
IV.
Turgar's Methode, die flüssige Substanz frischer Eier in ein
trockenes Pulver zu verwandeln.
Diese, am 28. Juli 1855 in England patentirte Erfindung besteht in einer Methode, die
flüssige Substanz frischer Eier in ein trockenes Pulver oder Mehl zu verwandeln,
ohne daß das Eiweiß gerinnt; das Product läßt sich dann für dieselben Zwecke wie die
Substanz frischer Eier verwenden.
Der Patentträger entzieht zuerst der flüssigen Substanz der Eier durch Abdampfen das
Wasser. Dieses geschieht mittelst Luftströmungen, welche er über die Oberfläche des
in geeigneten Behältern befindlichen Materials streichen läßt, so daß dasselbe
getrocknet wird, bevor es in Folge der Einwirkung der atmosphärischen Luft eine
Veränderung erleiden kann. Hierauf mahlt er die Substanz zu Pulver.
Die Abbildungen stellen einen Apparat zum Eintrocknen der flüssigen Eiersubstanz bei
einer Temperatur dar, wobei das Eiweiß nicht gerinnen kann. Fig. 30 zeigt das Innere
des Apparates im Grundriß, Fig. 31 im senkrechten
Durchschnitt nach der Linie WX; Fig. 32 zeigt es im
senkrechten Längendurchschnitt nach der Linie YZ.
A, A sind Trockenböden aus Schiefer, mit Rändern a, a von gleichem Material, welche sich ungefähr um 1
Zoll über die Trockenböden erheben. Diese Böden sind in 18 Zoll hohen hölzernen
Kasten angeordnet; das Ganze ist in einer hölzernen Kammer eingeschlossen. Die Tröge
können erforderlichen Falles mittelst Dampfröhren b, b,
b erwärmt werden, die Hitze ist jedoch dabei dergestalt zu mäßigen, daß die
Eiweißsubstanz nicht gerinnt. An dem einen Ende der Kammer und ungefähr zwei Zoll
über den oberen Theilen der Tröge befinden sich enge und horizontale Oeffnungen c, c, deren Länge der Breite der entsprechenden Tröge
gleich ist. Diese Oeffnungen stehen mit der äußeren Luft in Verbindung und gestatten
derselben den Zutritt. An dem andern Ende der Kammer sind Ventilatoren d, d, d, Fig. 30 und 32,
angeordnet; diese Ventilatoren ziehen die Luft aus der Kammer und veranlassen
dadurch einen raschen und constanten Luftzug, welcher durch die Oeffnungen an dem
entgegengesetzten Ende der Kammer herbeiströmend in der Richtung der Pfeile über die
Trockenböden hinstreicht. Bevor man die flüssige Substanz in die Tröge gießt, werden
die Eier entschält, und der Dotter nebst dem Eiweiß gut zusammengeschlagen, um die
häutige Structur des Eies vollständig aufzuheben und die Austrocknung zu
erleichtern. Das Material sollte in einer sehr dünnen Schichte über der Oberfläche
der Böden ausgebreitet werden, so daß etwa 3 bis 4 Hühnereier auf den Quadratfuß
kommen. Nachdem die Eier gut eingetrocknet sind, werden sie auf einer Mühle zu
Pulver oder Mehl gemahlen. Dieses Mehl wird in Büchsen von Weißblech verpackt.