Titel: Verbesserungen in der Fabrication von Patronen, welche sich Samuel Colt und William Eley am 9. Juni 1855 in England patentiren ließen.
Fundstelle: Band 141, Jahrgang 1856, Nr. LXXIV., S. 325
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LXXIV. Verbesserungen in der Fabrication von Patronen, welche sich Samuel Colt und William Eley am 9. Juni 1855 in England patentiren ließen. Aus dem London Journal of arts, Juni 1856, S. 347. Mit Abbildungen auf Tab. V. Colt's Verbesserungen in der Fabrication von Patronen. Vorliegende Erfindung hat den Zweck, die Patronen gegen den nachtheiligen Einfluß der Feuchtigkeit zu schützen, und beim Laden des Gewehrs das Abbeißen des Endes der Patrone unnöthig zu machen. Die Patentträger geben der Kugel, wie Fig. 28 zeigt, vorzugsweise die conische Form. Diese Kugel wird mit einer Rinne gegossen, wodurch die Befestigung der Pulverhülse erleichtert wird. Diese Hülse besteht aus Zinnfolie, welche um einen Kern von passender Form gewickelt worden ist, worauf die Ränder mittelst eines Firnisses oder eines sonstigen wasserdichten Kittes zusammengeklebt wurden. Diese metallenen, mit Pulver gefüllten Hülsen werden mittelst Kitt und Kompression an die Kugel befestigt. Eine Lage Fett, welches so präparirt ist, daß es beim Erkalten hinreichend hart wird, um ohne Nachtheil behandelt werden zu können, wird an der Stelle a, a rings um die Patrone gegossen, und erfüllt auf diese Weise den Zweck, die Kugel schlüpfrig zu machen. Soll die Patrone keine Papierhülle erhalten, so nimmt man starke Zinnfolie zur Anfertigung der Hülse. Damit die Patrone nicht versagen kann, ist, wie Fig. 29 zeigt, an dem Hinteren Ende der Hülse ein Faden befestigt, den man, bevor man die Patrone in den Lauf bringt, hinwegzieht, wodurch das Pulver bloßgelegt und der directen Einwirkung der Zündmasse ausgesetzt wird. Soll aber die Patrone noch eine Papierhülle erhalten, so nimmt man dünnere Zinnfolie; dann wird das Percussionsfeuer ohne Weiteres ans Pulver gelangen und dasselbe entzünden. Fig. 30 stellt eine Papierhülle b, welche eine Patrone einschließt, im Durchschnitte dar. Die Pulverhülse der letzteren besteht aus Papier oder dünner Zinnfolie. Die Papierhülle b ist mit einer Schnur c versehen, welche an den Boden derselben festgeleimt, dann aufwärts geführt ist, und noch ungefähr 1 Zoll aus der Hülle hervorragt. Das obere Ende der letztern wird, nachdem die Patrone hineingeschoben worden ist, nach Innen gefaltet und mittelst Druckes geschlossen. Die Schnur c hat den Zweck, die Seite der Papierumhüllung aufzureißen und die Patrone bloßzulegen, wenn man sich derselben bedienen will. Nimmt man zur Anfertigung der Pulverhülse dünnes Papier, so gießt man, wie Fig. 31 zeigt, die Kugel mit einer stiftähnlichen Verlängerung d an ihrem hinteren Ende. Dieser Stift wird durch das Papier gestoßen; dann wird eine Zinnscheibe e darüber geschoben, festgedrückt und dadurch das Papier an die Kugel befestigt.

Tafeln

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