Titel: | Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln, welche sich Georg Rennie, Ingenieur zu London, am 2. Octbr. 1855 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. III., S. 25 |
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III.
Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln, welche
sich Georg Rennie,
Ingenieur zu London, am 2. Octbr. 1855
patentiren ließ.
Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1856,
S. 197.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
Rennie's Verbesserungen an Schiffsdampfkesseln.
Da die Schiffsdampfkessel unter einem gewissen Niveau bleiben und daher eine
möglichst geringe Höhe haben müssen, so wird bei denselben leicht mit dem Dampf
zugleich Wasser in die Dampfcylinder übergeführt, wodurch für den Gang der Maschine
nachtheilige Folgen entstehen können. Nun ist es aber bei allen Dampfkesseln und
insbesondere bei Schiffsdampfkesseln wünschenswerth, daß der Dampf möglichst trocken
in die Cylinder gelange. Dieser Zweck wird durch folgende Anordnung erreicht, bei
welcher Dampfkessel so niedrig construirt werden können, daß man sie in allen
gewöhnlichen Fällen unter der Wasserlinie eines Schiffes befestigen und den Dampf in
trockenem Zustande den Cylindern zuführen kann. Dieses wird auf folgende Weise
erzielt.
Dem Kessel ist noch eine Kammer von geeigneter Stärke und Größe beigegeben, welche
durch eine in passender Höhe angebrachte Oeffnung mit ihm verbunden ist. Diese
Oeffnung darf jedoch keinen kleineren Querschnitt haben als die Röhre welche den
Dampf der Maschine zuführt. Diese Dampfkammer braucht nicht der directen Wirkung des
Feuers ausgesetzt, sondern nur so stark erwärmt zu werden, daß sich der Dampf in ihr
nicht verdichten kann. Sie ist an ihrem Boden mit einer Röhre und einem Hahn
versehen, so daß sie zu jeder Zeit von dem durch den Dampf mitgerissenen Wasser
befreit werden kann.
Fig. 11 ist
ein Längendurchschnitt der Construction in Anwendung auf einen niedrigen Dampfkessel
für ein Schiff von geringem Tiefgang, bei welchem die Oefen querüber angeordnet
sind. A, A ist die Kesselwand; B,
B sind die Oefen; C, C die Röhren; D die Kammer. Auf seinem Wege nach der Dampfröhre G hat der Dampf das Sieb E
zu passiren. Letzteres streift nun das vom Dampf mitgerissene Wasser ab, welches
sich am Boden der Kammer D ansammelt, und durch die
Röhre H abgelassen werden kann. Zum wirksameren Trocknen
des Dampfes kann man auch, wie Fig. 12 zeigt, mehrere
Siebe anwenden. I, I sind zwei Probehähne zur
Ermittelung der in der Kammer befindlichen Wassermenge.