Titel: | Verfahren um Lichtbilder auf natürlichem oder künstlichem Elfenbein zu erzeugen; von Legros. |
Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. XXIX., S. 132 |
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XXIX.
Verfahren um Lichtbilder auf natürlichem oder
künstlichem Elfenbein zu erzeugen; von Legros.
Aus La Lumière durch Horn's photographisches Journal,
1857, Nr. 1.
Legros' Verfahren um Lichtbilder auf Elfenbein zu
erzeugen.
Poliren. – Die Elfenbeinplatte muß die Größe des
darzustellenden Bildes haben und vorerst gut polirt werden. Hierzu reibt man eine
der Oberflächen des Elfenbeins mit Papier und pulverisirtem Bimsstein so lange bis
sie ganz eben ist und so wenig als möglich Streifen zeigt.
Um feste Bilder zu erhalten, ist es unerläßlich, die Platten auf folgende Weise mit
Eiweiß zu überziehen: nachdem man die Keime abgesondert hat, schlage man das Weiße
von vier Eiern mindestens eine Viertelstunde lang zu Schnee, füge das gleiche Volum
an destillirtem Wasser und sodann 5 Gramme Kochsalz auf 100 Gramme Flüssigkeit
hinzu, wornach man das Ganze eine Nacht stehen läßt. Die Elfenbeinplatte wird sodann
vollständig in diese Mischung ungefähr fünf Minuten lang eingetaucht, gegen eine
Mauer gelehnt und so gut als möglich gegen Staub geschützt, getrocknet. Man macht
sie dann in folgendem Bade empfindlich:
100
Grm.
destillirtes Wasser,
20
„
salpetersaures Silber.
Man nimmt nach fünf bis zehn Minuten die Platte heraus und
läßt sie trocknen wie zuvor.
Wenn das Elfenbein trocken ist, gibt man ein negatives Bild in den Copirrahmen und
bringt die Elfenbeinplatte so an, als wenn sie mit Silber präparirtes Papier wäre;
man besieht das Bild, und wenn es genug hervorgekommen ist, nimmt man es aus dem Rahmen, um
es zu fixiren. Man muß das Bild stärker copiren als auf Papier, weil es in den
fixirenden Bädern mehr verliert.
Fixiren. – Die Platte wird in ein Chlorgoldbad
ohne freie Säure (1 Grm. Chlorgold auf 1 Liter Wasser) getaucht. Wenn die Lichter
des Bildes gänzlich entwickelt sind, spült man die Platte gut mit reinem Wasser ab
und taucht sie nachher in folgende Auflösung:
100 Grm. destillirtes Wasser,
unterschwefligsaures Natron, soviel das Wasser auflösen kann.
Zehn Minuten oder eine Viertelstunde dauernde Einwirkung
reicht hin; man spült die Platte mehrmals mit erneuertem Wasser ab, läßt sie eine
halbe Stunde in gewöhnlichem Wasser liegen, und die Fixirung ist beendet.
Die meiste Sorgfalt erfordert bei diesen Lichtbildern die Fixirung.