Titel: | Verbesserungen an circularen Strumpfwirkerstühlen, welche sich John, William und Henry Thornton zu Nottingham, am 10. October 1855 patentiren ließen. |
Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. XXXVIII., S. 173 |
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XXXVIII.
Verbesserungen an circularen
Strumpfwirkerstühlen, welche sich John, William und Henry Thornton zu Nottingham, am 10.
October 1855 patentiren ließen.
Aus dem London Journal of arts, Nov. 1856, S.
274.
Mit Abbildungen auf Tab.
III.
Thornton's Verbesserungen an circularen
Strumpfwirkerstühlen.
Diese Erfindung besteht in einer eigenthümlichen Kombination der mechanischen Theile
eines Strumpfstrickerstuhls. Es kommen nämlich zwei Cylinder in Anwendung, deren
jeder an seinem Umfange so viele Rinnen enthält, als Stricknadeln vorhanden sind.
Diese Cylinder sind dicht hintereinander angeordnet und rotiren gleichzeitig, so daß
die Nadeln von den Rinnen des einen in die des andern gleiten können. Jede dieser
Nadeln hat an beiden Enden ein Häkchen, so daß die Arbeit abwechselnd an beiden
Nadelenden vor sich geht. Das Hin- und Hergleiten der Stricknadeln von einem
Cylinder zum andern wird mit Hülfe geneigter Flächen oder Führungen bewerkstelligt.
Das Fabricat wird über die Köpfe der Nadeln hinweggezogen, während diese sich in den
Rinnen bewegen.
Fig. 6 stellt
eine solche Maschine in der Seitenansicht, Fig. 7 im Grundrisse dar.
a, a sind zwei Cylinder, deren jeder an seinem
Umfange mit Rinnen d, d versehen ist. Diese Cylinder,
deren Enden nahe bei einander liegen, rotiren gleichzeitig in geeigneten Lagern b, b, und werden durch Zahnräder in Bewegung gesetzt,
welche an den Röhren oder Cylindern a, a, d, d befestigt
sind. In den Rinnen der Cylinder gleiten Nadeln, von denen eine in Fig. 8 besonders
dargestellt ist. Während die Cylinder rotiren, gleiten in Folge der Wirkung der
stationären geneigten Flächen e, e, f, f die Nadeln aus
den Rinnen des einen Cylinders in diejenigen des andern. Die Spitzen der Flächen
oder Führungen e, e treten nämlich unter die Haken der
Nadeln und schieben sie, während der Cylinder rotirt, aus den Rinnen des einen
Cylinders in die gegenüberliegenden Rinnen des andern. Während dieses Vorganges
werden die Maschen dadurch gebildet, daß die Maschenräder g,
g den Faden von den Fadenlegern g', g' zwischen
die Nadeln senken. Die Räder h, h drücken sodann die
Haken der Nadeln herab, worauf die gebildete Arbeit durch die fernere Bewegung der
Nadeln in den Rinnen über die Nadelhaken geschlagen wird. Bei ihrer fortgesetzten
Rotation mit den Cylindern a, d kommen die Nadelhaken
mit den geneigten Flächen f, f in Berührung, wodurch sie nach dem andern
Cylinder zurückgetrieben werden. Hier werden sie von der Spitze der geneigten Fläche
e ergriffen und in die gegenüberstehenden Rinnen
bewegt. So wiederholt sich die Maschenbildung, die gelieferte Arbeit aber wird
mittelst einer belasteten Schnur durch einen der Cylinder a gezogen und über eine Rolle geleitet.