Titel: Apparat zum Beschicken der Oefen der Locomotiven mit Brennmaterial, welchen sich Thomas Russell Crampton, Civilingenieur zu London, am 6. Decbr. 1855 patentiren ließ.
Fundstelle: Band 143, Jahrgang 1857, Nr. XL., S. 177
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XL. Apparat zum Beschicken der Oefen der Locomotiven mit Brennmaterial, welchen sich Thomas Russell Crampton, Civilingenieur zu London, am 6. Decbr. 1855 patentiren ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Novbr. 1856, S. 370. Mit Abbildungen auf Tab. III. Crampton's Apparat zum Beschicken der Oefen der Locomotiven mit Brennmaterial. Die Verbesserung des Erfinders besteht in der Construction eines Dampfkessel-Ofens mit einer oder mehreren Oeffnungen in gleicher Höhe mit der oberen Fläche des Rostes und unter der Oberfläche des auf demselben brennenden Brennmaterials, damit die continuirlich durch die Oeffnungen in den Ofen gepreßten Kohlen längs des Rostes ihren Weg nehmen und die brennenden Kohlen in die Höhe heben. Zu diesem Zwecke kann man sich gewöhnlicher, gerader, fester Roststäbe bedienen. Wenn dieselben nicht lang sind, so gibt man dem Ofen nur an dem einen Ende eine Oeffnung und bringt daselbst einen Druckkolben mit einem geeigneten Rumpf oder Kohlenbehälter an. Dieser Kolben wird entweder aus freier Hand oder durch die Maschine in hin- und hergehende Bewegung gesetzt. Statt dessen kann man sich aber zum Betrieb des Beschickungsapparates einer besonderen kleinen Dampfmaschine bedienen. Ist der Rost lang, so ist derselbe von beiden Enden aus zu beschicken. Fig. 9 stellt einen Theil einer mit diesem Beschickungsapparat ausgestatteten Locomotive in der Seitenansicht, Fig. 10 im senkrechten Querschnitt und Fig. 11 im Horizontaldurchschnitt dar. A ist der zur Aufnahme des Brennmaterials dienliche Rumpf. B eine mit dem Feuerkasten communicirende Oeffnung, deren unterer Theil mit der Oberfläche des Rostes in gleicher Höhe liegt. In der Nähe der Oeffnung B befindet sich eine Büchse p, worin der Stößer oder Kolben C durch eine kleine Dampfmaschine D in hin- und hergehende Bewegung gesetzt wird. An der Kurbelwelle des Maschinchens befindet sich nämlich eine endlose Schraube E, welche in das Schraubenrad F greift, dessen Achse die kleine Kurbel G enthält, welche den Stößer C mittelst der Schubstange H in Bewegung setzt. Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende. Das Brennmaterial fällt abwechselnd zu beiden Seiten seines Drehungszapfens vor den Stößer, wird in der Richtung der punktirten Linien k, k nach beiden Seiten des Feuerkastens hin, und da es einem Widerstande begegnet, aufwärts getrieben. Die Dicke der Kohlenschichte im Ofen läßt sich natürlich nach Umständen reguliren. Der Rost braucht nicht nothwendig horizontal zu seyn, man kann ihm z.B. die durch die Punktirung V angedeutete Lage geben. Wichtig und wesentlich ist die Anwendung einer unabhängigen Dampfmaschine bei Locomotiven, welche den Beschickungsapparat in Thätigkeit setzt, so wie die Anordnung, vermöge welcher die Beschickung nach Belieben regulirt werden kann. Der Apparat bleibt, während die Locomotive still steht, in Bewegung, und kann, wenn noch kein Dampf im Kessel ist, mit Hülfe der an dem Schwungrädchen n befestigten Handhabe m in Thätigkeit gesetzt werden.

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