Titel: | Ueber Kalium- und Natrium-Darstellung; von Professor Dr. J. R. Wagner in Würzburg. |
Autor: | Johannes Rudolph Wagner [GND] |
Fundstelle: | Band 143, Jahrgang 1857, Nr. LXXXIV., S. 344 |
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LXXXIV.
Ueber Kalium- und
Natrium-Darstellung; von Professor Dr. J. R. Wagner in Würzburg.
Wagner, über Kalium- und Natriumdarstellung.
Der hohe Preis des Aluminium und die Seltenheit des Magnesium, Calcium, Strontium,
Baryum u.a. Metalle sind bekanntlich allein eine Folge des hohen Preises des zu
ihrer Abscheidung aus ihren Verbindungen angewendeten Natrium oder Kalium. Ein von mir bereits vor
fünf Jahren gemachter VorschlagRud. Wagner, Journal für praktische Chemie, Bd. LV
S. 489. zu Zwecken, wo das Kalium oder Natrium nur als Reductionsmittel wirken soll,
eine Legirung beider Metalle anzuwenden, scheint in der
Technik unbeachtet geblieben zu seyn, obgleich sich von demselben ein günstiger
Erfolg voraussehen ließe. Mein Vorschlag gründet sich darauf, daß, da der
Schmelzpunkt einer Legirung von Kalium und Natrium weit niedriger ist, als der
Schmelzpunkt eines jeden der beiden Metalle für sich, auch der Siedepunkt und die
zur Reduction erforderliche Temperatur der Kalium-Natriumlegirung niedriger
seyn wird, als der eines jeden der Bestandtheile. Es möchte deßhalb zu untersuchen
seyn, direct eine Legirung des Kaliums mit dem Natrium durch Erhitzen eines Gemenges
von Soda, Potasche, Kreide und Kohlenpulver nach dem Verfahren von Deville
Deville, polytechn. Journal Bd. CXXXIV S. 369 und Bd. CXL S. 76.darzustellen und diese zur Bereitung von Aluminium u.s.w. anzuwenden.
DumasJ. Dumas, Handbuch der angewandten Chemie, Bd. II
S. 345.hat übrigens schon vor fünfundzwanzig Jahren empfohlen, um die Reduction des
Natronsalzes bei der Bereitung des Natriums zu erleichtern, das zu zersetzende
kohlensaure oder ätzende Natron mit etwas Kali zu mengen und die entstehende
Legirung von Natrium und Kalium mittelst langsamer Oxydation von einander zu
trennen.