Titel: | Maschine zum Poliren von Glastafeln, welche sich W. E. Newton zu London, einer Mittheilung zufolge, am 30. April 1856 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 145, Jahrgang 1857, Nr. XXV., S. 106 |
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XXV.
Maschine zum Poliren von Glastafeln, welche sich
W. E. Newton zu
London, einer Mittheilung zufolge, am 30. April 1856 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, Februar 1857, S.
73.
Mit Abbildungen auf Tab.
II.
Newton's Maschine zum Poliren von Glastafeln.
Bei diesem Mechanismus ertheilt die Reibung einer Flächen rotirenden Polirscheibe dem
zu behandelnden Material eine unabhängige rotirende Bewegung um seine eigene Achse.
Dadurch wird eine gleichmäßige Vertheilung der schleifenden oder polirenden Wirkung
über die ganze Oberfläche des mit der rotirenden Scheibe in Berührung befindlichem
Materials erzielt.
Fig. 7 stellt
eine solche zum Schleifen und Poliren großer Glastafeln dienende Maschine im
Grundrisse bar; Fig.
8 zeigt das Gestell zum Festhalten der Glastafeln. A ist die kreisrunde horizontale Polirscheibe, deren verticale Welle in
einer Pfanne läuft und in einem Quergestell gelagert ist. Das obere Ende der Welle
ragt nicht über die Scheibe hervor, daher der zu polirende Artikel über ihr Centrum
hinwegbewegt werden kann. Das Gestell zum Festhalten der Glastafel besteht aus einer
metallenen oder hölzernen Platte, die an ihrer unteren Seite ringsherum mit einer
Leiste versehen ist, in welche die Glastafel eingegypst wird. Diese Platte wird in
einer in der unteren Seite des Gestells E befindlichen
Vertiefung befestigt. Aus der Mitte des Gestells E ragt
eine senkrechte Spindel d hervor, welche durch das
geschlitzte Gestell F tritt und in diesem mittelst der
Mutter c befestigt wird. Das Gestell F ist über der Polirscheibe angeordnet und mit einem
Schlitz versehen, damit die Gestelle E rücksichtlich des
Centrums der Polirscheibe in jede erforderliche Lage gebracht werden können.
Die Operation des Schleifens und Polirens wird mit Hülfe von Sand oder einem andern
geeigneten Polirmittel bewerkstelligt. Die zu behandelnde Glastafel wird zuerst in
dem Gestell E befestigt und dieses in der geeigneten
Lage in dem geschlitzten Gestell F justirt. Je größer
der Abstand der Spindel d von dem Centrum der
Polirscheibe ist, desto kräftiger ist, wegen der nach der Peripherie hin zunehmenden
Geschwindigkeit der Oberfläche, die polirende Wirkung. Die Scheibe erhält mittelst
Winkelrädern ihre rotirende Bewegung. Nachdem die polirende Substanz über die Scheibe gehörig
vertheilt worden ist, läßt man mittelst einer Rinne Wasser über die Mitte der
Scheibe träufeln. Wird nun die Scheibe A in Rotation
gesetzt, so beginnt auch sofort die im Gestell E
befestigte Glastafel von selbst in der nämlichen Richtung wie die Scheibe A zu rotiren, weil die Reibung an der vom Mittelpunkte
der Bewegung entfernteren Stelle der Glastafel größer ist, als an der demselben
näher liegenden. Sobald von Neuem polirendes Material zugesetzt wird, vertheilt sich
dieses nach wenigen Umdrehungen gleichmäßig.