Titel: | Verbrennungs-Regulator von Patrick Clark. |
Fundstelle: | Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LX., S. 264 |
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LX.
Verbrennungs-Regulator von Patrick Clark.
Aus Armengaud's Génie industriel, März 1857, S.
165.
Mit einer Abbildung auf Tab. IV.
Patrick's Verbrennungs-Regulator.
Unter vielen Umständen ist es nöthig, den Zug eines Herdes sehr genau zu leiten, aber
die zur Erreichung dieses Zweckes bestimmten Apparate lassen noch viel zu wünschen
übrig. Hrn. P. Clark verdankt man Verbesserungen an
diesen Apparaten, welche den Zweck haben, den Zug und folglich auch die Intensität
des Feuers in den Dampfkesselösen zu reguliren. Diese Verbesserungen wurden mit sehr gutem
Erfolge angewendet und veranlaßten in mehreren Fällen eine bedeutende
Brennmaterial-Ersparung.
Wenn der Druck des Dampfes einen gewissen Grad überstiegen hat, so verschließt er
einen Dampfer in der Esse.
Diese Idee ist keineswegs neu, sie wurde aber bisher nicht in der praktischen Weise
ausgeführt, wie es von Clark geschah.
Fig. 31
stellt einen Theil von seinem Apparat im Durchschnitt dar.
Ein Hebel L ist mit einem Gewicht P versehen, welches die Form einer verschiebbaren Kugel hat, so daß die
Kraft des Hebels, durch Vor- oder Zurückschieben des Gewichts, nach Belieben
vermehrt oder vermindert werden kann. Das eine Ende dieses Hebels ist mit einer
Stange K verbunden, deren anderes Ende in den Dämpfer
ausläuft; das andere Ende des Hebels hat dagegen die in der Figur dargestellte
Einrichtung, so daß das Stück E auf die gewöhnlich bei
den Sicherheitsventilen angewendete Weise zurückgehalten wird.
Der Dampf oder das Wasser im Kessel wird von der Röhre D
aufgenommen und wirkt auf die untere Fläche des Stückes E, nicht direct, sondern mittelst eines biegsamen Scheiders F.
Unter gewöhnlichen Umständen bleiben die Theile in der in Fig. 31 dargestellten
Stellung; wenn aber der Dampfdruck einen gewissen Grad erreicht hat, so beginnt er
auf das Stück E einzuwirken, welches gar keine Reibung
erleidet, durch seinen Aufgang den Hebel L senkt und
folglich das Ventil, durch welches der Herd seinen Zug erhält, verschließt.
Dieser Apparat scheint sich hauptsächlich für Walzenmühlen zu eignen, wo die Arbeit
in kurzen Zwischenräumen sehr verschieden ist. Man wird leicht einsehen, daß bei
dieser Construction der Dämpfer stets entweder ganz offen, oder ganz geschlossen
ist, weil keiner von den maaßgebenden Umständen den Hebel nöthigen kann eine
mittlere Stellung einzunehmen; aber die geringe Weite der Röhre D verhindert eine zu lebhafte Wirkung des Wassers oder
Dampfes, daher der Niedergang des Hebels nie plötzlich erfolgt.
Der aus Kautschuk bestehende Scheider wird hart und zerreißt dann manchmal schon in
kurzer Zeit, aber die Kosten seines Auswechselns kommen nicht in Betracht, wenn man
berücksichtigt, daß mit Hülfe dieses Apparats täglich eine halbe Tonne oder mehr an
Kohlen erspart werden kann.
Der Haupteinwurf gegen die Benutzung dieses, so wie aller bisherigen Regulatoren
besteht darin, daß er nicht schnell genug wirkt.