Titel: Verbesserungen an den Spulenmaschinen, von Brunneaux, Vater und Sohn, zu Rhétet.
Fundstelle: Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LXXVII., S. 331
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LXXVII. Verbesserungen an den Spulenmaschinen, von Brunneaux, Vater und Sohn, zu Rhétet. Aus Armengaud's Génie industriel, April 1857, S. 195. Mit Abbildungen auf Tab. V. Brunneaux's Verbesserungen an den Spulenmaschinen. Diese Erfindung besteht in der Idee, auf zwei verschiedenen und übereinander liegenden Spulen zwei Dochte von Wolle oder Baumwolle aufzuwickeln, die durch denselben Kamm oder Oeffner, durch dieselben Streckwalzen und durch denselben Frottirer oder dasselbe Streichleder gegangen sind. Eine Maschine von 30 Dochten oder Lunten z.B. gibt daher 60 und verdoppelt also ihr Product, während sie zugleich eine doppelte Anzahl von Spindeln einer Spindelbank speisen kann. Auf diese Weise könnte man also mittelst eines Maschinen-Assortiments, welches früher 1400 Spindeln mit einer Vollendungs-Spulenmaschine von 30 Spulen speiste, 2800 Spindeln speisen, ohne deßhalb das Material, die Arbeitslöhne oder sonstige Kosten zu erhöhen. Schon vor mehrern Jahren hatten die Erfinder ein analoges System zur Erreichung dieses Zweckes ersonnen, welches ebenfalls darin bestand, mehrere Lunten in denselben Kamm und dasselbe Streichleder einzuführen, aber auf einer einzigen Spule. Die Anwendung von nur einer Spule war aber mit wesentlichen Nachtheilen verbunden, so daß man dieses System wieder aufgeben mußte, weil das Abwickeln von diesen Spulen schlecht geht, zu Fadenbrüchen, Wiederanknüpfungen etc. kurz zu wesentlichen Verlusten Veranlassung gibt. Die Erfinder haben nun mit Beibehaltung des Vortheils, mit einer Maschine das DoppelteDoopelte leisten zu können, diese Nachtheile dadurch beseitigt, daß sie zwei verschiedene Spulen übereinander anbrachten. Fig. 16 ist ein Aufriß ihrer neuen Spulenmaschine mit doppelter Lunte, welche auf zwei verschiedene Spulen aufgewickelt ist. Fig. 17 ist eine Ansicht der Maschine von oben oder ein Grundriß. Man ersieht aus diesen Figuren, daß, wie erwähnt, die beiden Lunten a und a', jede für sich und ohne zurückzufallen, von der Streckwalze A unter die Streichleder B und B' gelangen, um, nachdem sie durch die Führer gegangen sind, zu den Trichterträgern b und b' und auf die Spulen C und C' zu gelangen, auf denen sich jede besonders aufwickelt. Die Stäbe der Streichleder D und D', welche mit eisernen Platten versehen sind, liegen in Lagern, die in den gußeisernen Supports E angebracht sind; diese Supports nehmen auch die Wellen der Streichleder F und G auf, welche mit hölzernen Platten versehen sind. Die Spulenwalzen H, H' und die Spulen selbst liegen in den gußeisernen Supports I übereinander; letztere sind an dem Gerüst J angebracht, welches die ganze Länge der Maschine einnimmt. Die Trichterträger b und b', deren Anzahl derjenigen der Spulen entspricht, sind an einem einzigen Stab k, welcher an der Seite der Supports E festgeschraubt worden, befestigt.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. V