Titel: Apparat zur Chlorfabrication, von Fr. Ducimetière Monod, Chemiker zu Marseille.
Fundstelle: Band 145, Jahrgang 1857, Nr. LXXXIX., S. 373
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LXXXIX. Apparat zur Chlorfabrication, von Fr. Ducimetière Monod, Chemiker zu Marseille. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, August 1857, S. 94. Mit Abbildungen auf Tab. V. Monod's Apparat zur Chlorfabrication. Bisher hat man in den chemischen Fabriken zur Chlorbereitung zwei besondere Operationen angewandt. Die erste besteht in der Zersetzung des Kochsalzes durch Schwefelsäure und im Verdichten des erzeugten salzsauren Gases in irdenen Gefäßen, welche Wasser enthalten. Die zweite Operation, welche in einem andern Raume ausgeführt wird, besteht darin, daß man die gewonnene flüssige Salzsäure in irdene Gefäße gießt, dann Braunstein zusetzt und das Ganze entweder direct oder durch Dampf erwärmt. Nach dem Verfahren, welches sich Hr. Monod am 13 September 1856 für England patentiren ließ, verbindet er diese zwei Operationen zu einer einzigen in folgender Weise: – das durch Zersetzung des Kochsalzes mit Schwefelsäure entstandene salzsaure Gas zieht in einen irdenen Behälter oder Recipient, in welchen vorher (durch eine Oeffnung welche man nachher verschließt und verkittet) Wasser gegossen wurde; man leitet es nämlich in denselben durch Röhren welche fast bis auf dessen Boden hinabreichen. Einige Zolle über dem Boden dieses Behälters befindet sich eine durchlöcherte Platte von Steinzeug, auf welche der Braunstein zu liegen kommt; derselbe wird durch eine Oeffnung in der Seite des Behälters eingebracht, welche nachher verschlossen und verkittet wird. Nachdem der Recipient so vorgerichtet ist, leitet man durch die erwähnten Röhren salzsaures Gas nahezu auf dem Boden desselben, wo es durch das darin befindliche Wasser verdichtet wird. Sobald dieses Wasser einen gewissen Säuregrad und eine hinreichende Temperatur erlangt hat, entwickelt der Braunstein Chlorgas, welches aus dem gesäuerten Wasser entweicht, und von dem obern Theil des Behälters aus durch Röhren in eine Bleikammer geleitet wird, um es zu waschen und zu reinigen. Diese Bleikammer enthält bis auf eine gewisse Höhe Wasser, und die zuletzt erwähnten Röhren reichen in derselben bis auf einen Zoll über dem Wasserspiegel hinab. Aus dieser Kammer wird das Chlorgas zur Verwendung in andere Behälter geleitet. Fig. 22 ist ein senkrechter Längendurchschnitt und Fig. 23 ein Grundriß dieses Apparates. A, A sind thönerne Röhren, um das salzsaure Gas in den Recipient B zu leiten; derselbe hat eine viereckige Gestalt und besteht nur aus sechs Steinen; ein ganzer Stein bildet den Boden, einer die Decke, und einer jede Seite; diese Steine sind mittelst Nuthen zusammengepaßt, welche mit dünnen vulcanisirtem Kautschuk gedichtet und dann nöthigenfalls noch mit einem, den Säuren widerstehenden Cement aus Mennige und Oel, oder Asbest, verkittet werden. Der Bodenstein ist zwischen den andern Steinen befestigt und gut verkittet; die Seitensteine werden durch eiserne Klammern zusammengehalten. C, C sind Oeffnungen, in welche Röhren passen; D Oeffnung für die Röhre U: E, E Oeffnungen für die Röhren I, I: F durchlöcherte Steinplatte, als Lager für den Braunstein dienend, und in geringer Entfernung von den Seiten des Recipienten mit Füßen H, H versehen. In dem Stein F befindet sich eine Oeffnung für den Durchgang der Röhre U. Die Röhren I, I sind am untern Ende schräg abgeschnitten, und am obern Ende, wo die Röhren A, A eingepaßt werden, erweitert. Damit im Falle eines Bruches der Röhren I, I kein Gas entweicht, kann man dieselben in äußere Röhren einschließen. J, J sind Bleiröhren, um das Chlorgas aus dem Behälter B in die Bleikammer M zu leiten, welche Wasser enthält und auf einem Postament T steht. K, K sind Tubulaturen, durch welche die Röhren J, J gehen. L gläsernes Sicherheitsrohr, welches durch O (Fig. 23) geht und fast bis auf den Boden der Kammer M hinabreicht. N Oeffnung, um überschüssiges Wasser aus der Kammer ablaufen lassen zu können. R gläserner Wasserstandszeiger in seinen Fassungen Q, Q, um den Standpunkt des Wassers in M zu erkennen und auch den Zeitpunkt, wo das Chlorgas in diesen Behälter einzutreten beginnt. S, S Bleiröhren, in Tubulaturen P, P eingekittet, um das Chlorgas wegzuführen. Alle Tubulaturen und Röhren müssen mit fettem Kitt und Blase lutirt werden. Die Kammer M hat den Zweck, das aus dem Recipient B etwa übergegangene salzsaure Gas zu verdichten und zurückzuhalten. U ist ein am obern Ende erweitertes Bleirohr, welches man durch die Oeffnung D einführen kann, um Wasser in den Recipient zu gießen; dieses Rohr zieht man dann wieder heraus und verkittet die Oeffnung D vor Beginn der Operation. V Thür, durch welche der Braunstein eingebracht wird. X Entleerungshahn.

Tafeln

Tafel Tab.
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