Titel: Verbesserte Einrichtung der Hähne, von den HHrn. Faivre, Ingenieure zu Nantes.
Fundstelle: Band 145, Jahrgang 1857, Nr. XCVI., S. 417
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XCVI. Verbesserte Einrichtung der Hähne, von den HHrn. Faivre, Ingenieure zu Nantes. Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1857, S. 299. Mit einer Abbildung auf Tab. VI. Faivre's verbesserte Einrichtung der Hähne. Bekanntlich haben die gewöhnlichen Hähne häufig den Fehler, nach Verlauf einer gewissen, oft sehr kurzen Zeit undicht zu werden, entweder in Folge der natürlichen Abnutzung, oder des Gefrierens des Wassers in denselben. Vollkommen dicht schließende Hähne sind aber zu vielen Zwecken, besonders bei Dampfmaschinen, sehr wünschenswerth. Die HHrn. Faivre haben verschiedene Systeme von Hähnen erfunden, wobei durch Anwendung von Kautschuk, Gutta-percha oder einer sonstigen elastischen Substanz die angegebenen Nachtheile vermieden werden, so daß diese Hähne keines Ausschmirgelns und keiner Liederung bedürfen, und auch leicht wieder dicht zu machen sind, indem man hierzu bloß ein Blatt der vorhin erwähnten Substanzen auszuwechseln braucht. In Fig. 16 ist ein solcher Hahn im Längendurchschnitte dargestellt. Der Haupttheil desselben, A, ist im Innern mit einem metallenen Scheider a versehen, welcher Absonderung und Sitz b, b' für das Ventil D bildet, das aus einer runden Platte von Kautschuk, Gutta-percha u.s.w. besteht. Diese Platte ist mittelst Schrauben zwischen dem Rande f des Hahns und dem Support E bleibend befestigt; sie ist aber auch durch eine kleine Schraube mit der beweglichen Mutterschraube C verbunden, so daß sie mittelst der Schraube B, welche durch den Hals g des Supports E gehalten wird, gehoben und gesenkt werden kann, wie aus der Abbildung deutlich hervorgeht. Die Schraube B wird durch einen Griff e, e in Bewegung gesetzt. Eine Oeffnung c in der Mutter C gestattet der Schraube B den Eintritt am untern Theil, um die steigende und die fallende Bewegung der Mutter und folglich auch des mit ihr verbundenen Ventils D bewirken zu können. Die Handhabung dieses Hahns ist sehr einfach; man braucht nämlich nur den Griff e nach einer Richtung zu drehen, um den Aufgang der Schraubenmutter C und folglich auch der Platte D zu bewerkstelligen, und auf diese Weise die Verbindung des vordern Theiles der Hahnröhre A mit dem hintern herzustellen, worauf das Wasser über den Sitz b, b' wegfließt. Die entgegengesetzte Bewegung der Schraube B drückt die Mutter C niederwärts und die Platte D gegen den Sitz b, b', so daß die Communication zwischen den beiden Abtheilungen des Hahns luftdicht geschlossen wird.

Tafeln

Tafel Tab. VI
Tab. VI