Titel: | Becher zum Oelen der Dampfmaschinen-Cylinder, von Robert Ramsay zu Lancaster. |
Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. III., S. 16 |
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III.
Becher zum Oelen der
Dampfmaschinen-Cylinder, von Robert Ramsay zu Lancaster.
Aus Armengaud's Génie industriel, Juni 1857, S.
303.
Mit einer Abbildung auf Tab. I.
Ramsay's Becher zum Oelen der
Dampfmaschinen-Cylinder.
An mehreren Theilen der Dampfmaschinen, besonders aber auf ihren Cylindern, bringt
man becherförmige Gefäße an, in welche man Fett oder Oel gibt, welches im letztern
Falle den Zweck hat, die Bewegung des Kolbens zu erleichtern; diese Gefäße
verstopfen sich aber leicht, und das Fett oder der Talg wird darin nicht hinreichend
flüssig. Hr. Robert Ramsay hat nun einen Becher
construirt, welcher ein ununterbrochenes Schmieren bezweckt.
Fig. 11 ist
ein senkrechter Durchschnitt von diesem Becher.
Der kupferne Becher A ist auf den Cylinderdeckel
aufgeschraubt und nimmt das Schmiermaterial auf. Er ist in seiner Mitte mit zwei
Hülsen a¹ und a² versehen, welche ausgebohrt sind und in denen sich eine Röhre B bewegt, deren innerer Canal b mit zwei Seitencanälen d' und d² versehen ist, welche den Enden der Hülsen a¹ und a²
entsprechen, die selbst an einer Stelle ihres Umfanges ausgeschnitten sind, so daß
sie Oeffnungen darbieten, welche in gewissen Zeitpunkten mit den Canälen b¹ und b² in
Verbindung stehen.
Der Becher und die Röhre sind durch die Scheibe C, eine
Mutterschraube d und einen Aufhalter e mit einander verbunden. Letzterer beschränkt die
Bewegung des Bechers auf der Röhre und regulirt dieselbe der Art, daß die Oeffnungen
b¹ und b²
in gewissen Zeitpunkten mit den Ausschnitten in den Hülsen a¹ und a² zusammentreffen. Ein
dritter Canal c stellt die Verbindung zwischen dem
Innern des Bechers und der äußern Luft her, um jenen mit dem Schmiermaterial füllen,
sowie um den in den Becher eingedrungenen Dampf entweichen lassen zu können.
Dieser Apparat wirkt folgendermaßen: indem man den Becher auf der Röhre in einer
gewissen Richtung dreht, stellt man die Verbindung zwischen dem Schmiermaterial und
dem Cylinder durch die Oeffnung b¹ und die Röhre
b her; von dem im Cylinder noch enthaltenen Dampf
entweicht dann eine geringe Menge durch die Oeffnung b² in den Becher und macht das Material möglichst flüssig; diese Dämpfe
ziehen hierauf durch die Oeffnung c in die Atmosphäre
ab.