Titel: | Apparat zur Versenkung des unterseeischen Telegraphentaues, welchen sich Robert Stirling Newall zu Gateshead am 14. Mai 1855 patentiren ließ. |
Fundstelle: | Band 146, Jahrgang 1857, Nr. XXVII., S. 115 |
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XXVII.
Apparat zur Versenkung des unterseeischen
Telegraphentaues, welchen sich Robert
Stirling Newall zu Gateshead am 14. Mai
1855 patentiren ließ.
Aus dem London Journal of arts, August 1857, S.
81.
Mit einer Abbildung auf Tab. II.
Newall's Apparat zur Versenkung des unterseeischen
Telegraphentaues.
Fig. 25
stellt diesen Apparat im Durchschnitte dar. a ist ein
hölzerner oder eiserner auf seiner äußeren Seite glatter Conus, welcher an den Boden
des Schiffes befestigt ist und mindestens bis zur Höhe des aufgerollten Taues
reicht. Diesen Conus umgibt ein Cylinder oder eine Reihe an Boden und Deck
befestigter Stangen oder Stützen m, welche das rings um
den Kegel aufgerollte Tau unverrückbar an seiner Stelle halten. Diese Stützen werden
durch einen um sie gelegten eisernen Reif n fest
zusammengehalten. Ueber dem Kegel ist eine Rolle angeordnet, deren eine Seite mit
der Achse desselben in einer Linie sich befindet.
In einem geeigneten Abstande zwischen dem Kegel und dem Stern des Schiffes ist eines
oder es sind zwei Bremsräder angeordnet, je nach dem Gewichte des über den Stern
herabhängenden Taues und der Wirksamkeit des Bremsrades. Letztere muß groß genug
seyn, um das Tau zu verhindern sich abzurollen, wenn das Schiff über der größten
Wassertiefe segelt. Wird die Bremse ausgelöst, so entrollt sich das Tau ungefähr mit
der nämlichen Geschwindigkeit, mit welcher das Schiff über den Boden hinwegsegelt. Der Durchmesser
des Bremsrades sollte 8 bis 9 Fuß betragen. Das Tau wird in horizontalen Lagen
sorgfältig um den Conus gewunden, und zwar von außen nach dem Conus zu. Ist der Raum
einer Lage ausgefüllt, so wird das Seil nach der äußersten Windung zurückgeführt und
eine neue Lage begonnen.
Behufs der Versenkung des Taues deckt man auf den Conus eine conoidische Spitze und
hängt rings um diese mehrere eiserne Reife c auf.
Diese Reife verhüten das Auseinanderfliegen der Seilbiegungen in Folge der
Centrifugalkraft, wenn die Operation mit großer Geschwindigkeit vor sich geht, und
machen eine Verwicklung des Taues unmöglich. Die beiden Reife nächst den Windungen
können bis zu einer Höhe von beziehungsweise 6 Zoll und 1 Fuß über den letzteren
herabgelassen werden.
Soll nun die Versenkung des Taues vor sich gehen, so führt man das Ende desselben
durch die Reife aufwärts über die Rolle und mehrere Mal um das erste Bremsrad,
wodurch die nöthige Adhäsion erzielt wird, dann um das zweite Rad und über den Stern
des Schiffs nach dem Ufer wo man das Tau befestigt. Das Schiff segelt sodann ab und
das Telegraphentau entrollt sich, wobei die Bremsräder hinreichende Reibung
darbieten, um das Tau gespannt zu erhalten.