Titel: Sleppy's Ketten-Walzschneidwerk.
Fundstelle: Band 146, Jahrgang 1857, Nr. LIX., S. 241
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LIX. Sleppy's Ketten-Walzschneidwerk. Mit einer Abbildung auf Tab. V. [Sleppy's Ketten-Walzschneidwerk.] Die Anfertigung von Ketten ist, wie bekannt, eine sehr langwierige Arbeit, wenn sie ohne Anwendung einer Maschine geschehen soll. Diesem Uebel abzuhelfen und um überhaupt Ketten billiger und schneller herzustellen, hat der Amerikaner Chr. Sleppy vor Kurzem folgende sinnreiche Maschine construirt und sich patentiren lassen, deren Zeichnung, Fig. 18, dem Scientific American entnommen ist. In einem eisernen Rahmen A sind durch vier Lager B, B, B, B die vier Walzen D, D, D, D rechtwinkelig zu einander befestigt. Diese Walzen sind durch Kegelräder und zwei Zahnräder C, C so mit einander verbunden, daß sie sich alle nach einer Richtung hin bewegen und im Mittel unter 45 Grad zusammentreffen. Auf die 45 Gradseiten der Walzen sind nun correspondirend eine Reihe Stanzen mit scharfen Kanten eingravirt, die der Größe der anzufertigenden Kettenglieder genau entsprechen, und zwar so, daß der sich berührende Punkt je zweier Kettenglieder genau in dem Berührungspunkt aller vier Walzen liegt, während die zwei Längenseiten eines Gliedes um die Hälfte der Gliedbreite von diesem Punkte entfernt sind, wie die Figur zeigt. Jede der einzelnen Stanzen a, a, a, a, b, b, b, b, c, c, c, c u.s.w. bildet ein Viertel von einem Kettengliede und beim Umwalzen treffen sich die vier obern Enden von a, a, a, a genau im Mittel der Walzen, während sich unter ihnen schon wieder b, b, b, b zum Anfange eines neuen Kettengliedes rechtwinkelig zu a., weil die Walzenkanten, auf welche die Stanzen eingravirt sind, in einen rechten Winkel auslaufen, vereinigt haben u.s.w. Die Façon der Kette wird sonach von den Peripherien der Walzen, auf die sie gravirt ist, abgewickelt. Das Walzen selbst geschieht auf folgende Weise: Nachdem vorher auf einem andern Walzwerk dem Eisen, aus welchem die Kette gefertigt werden soll, die in der Abbildung mit E bezeichnete Façon gegeben worden ist, wird es abermals glühend gemacht und zwischen die vier Walzen gebracht, welche im Umdrehen die Stange niederwärts ziehen. In Folge der Stanzen auf den Walzenperipherien wird sie nun in Kettenglieder geschnitten und kommt auf der untern Seite der Walzen als vollständige Kette zum Vorschein. Diese Maschine bildet ein Seitenstück zu Burden's Hufeisenmaschine, welche den Hufeisen ebenfalls die Façon durch gestanzte Walzen gibt. B. H.

Tafeln

Tafel Tab. V
Tab. V